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Kolumne «Dorfgeflüster»
Wer ist hier über dem Berg?

Häufigster Strassenname in der Region – dennoch ist es wert, diesen zu hinterfragen.
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Der Fall ist klar. Wo es eine Seestrasse gibt, liegt das Dorf oder die Stadt an einem See. Genauso verhält es sich in der Region Zürichsee. Alle haben hier eine Seestrasse, ausser die uferlosen Berggemeinden Adliswil, Langnau, Zumikon und Oetwil – Letzteres paradoxerweise trotz des Beinamens «am See».

Nicht so eindeutig ist die Situation bei der häufigsten Strassenbezeichnung in den Seebezirken Horgen und Meilen: die Bergstrasse. Fast überall am linken Seeufer gibt es eine. Ausnahmen sind Adliswil, Langnau und Rüschlikon. Bei den zwei Erstgenannten ist das verständlich, sie liegen schon am Berg, weiter aufwärts geht es nur noch auf der Albisstrasse zum Pass. Weshalb aber Rüschlikon keine Bergstrasse hat, bleibt schleierhaft.

Darüber spricht das Dorf.

Dieselbe Unlogik findet sich am rechten Ufer. Dass Zumikon und Hombrechtikon keine Bergstrasse kennen, erstaunt ob ihrer Lage am Hügel nicht. Aber weshalb gib es keine in Erlenbach – ausgerechnet in der topografisch steilsten Gemeinde an der Goldküste?

Oetwil wiederum liegt «ennet dem Hoger» am Pfannenstielrücken und darf berechtigterweise eine Bergstrasse besitzen. Allerdings nur Richtung Männedorf, nach Stäfa geht es über die Weidholzstrasse. Weil es nicht zwei Bergstrassen geben darf? Falsch! Uetikon hat eine Bergstrasse und eine Alte Bergstrasse. Im Bezirk Horgen geizen Oberrieden und Wädenswil ebenfalls nicht mit mehreren Bergstrassen. In Oberrieden heissen sie Hintere und Vordere, in Wädenswil Obere und Untere Bergstrasse.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass alle nicht aufgezählten Gemeinden am See einfach eine «normale» Bergstrasse haben. Macht unter dem Strich 17-mal Bergstrasse am Zürichsee. Als Anwohner einer Bergstrasse ist es daher kein Wunder, dass ein E-Bike weit oben in meiner Anschaffungsliste steht.