Quiz zu künstlicher IntelligenzJournalist oder KI – Erkennen Sie den Unterschied?
Wir haben einige unserer Kolumnen zu häufig gegoogelten Fragen einer KI vorgelegt. Erkennen Sie, welche die intelligente Maschine beantwortet hat?

Um herauszufinden, wie intelligent eine künstliche Intelligenz die grossen und kleinen Fragen des Lebens beantworten kann, haben wir ihr Fragen vorgelegt, die in unserer inzwischen eingestellten Kolumne «Gute Frage» vorkamen. In dieser Rubrik beantworteten unsere Redaktorinnen und Redaktoren besonders häufig gegoogelte Fragen. Nach jeder Kolumne können Sie raten, ob die Texte von der KI oder einem Menschen stammen. Jene der KI haben wir an (wenigen!) Stellen leicht stilistisch redigiert.
Kolumne 1: Soll ich Kinder haben?
Wenn Sie diese Frage stellen müssen, sollten Sie es wahrscheinlich nicht! Es gibt hier jedoch keine einheitliche Antwort, da es sich um eine persönliche Entscheidung handelt, bei der viele Dinge zu bedenken sind: zum Beispiel, ob man finanziell und emotional darauf vorbereitet ist, ein Kind grosszuziehen, ob man einen Partner hat, der einen unterstützt, und ob man bereit ist, die notwendigen Opfer zu bringen.
Für manche Menschen ist das Kinderkriegen eine Möglichkeit, ein tief sitzendes Bedürfnis oder den Wunsch zu erfüllen, sich um einen anderen Menschen zu kümmern und ihn zu nähren. Für andere ist die Entscheidung, Kinder zu bekommen, vielleicht eher praktischer Natur, etwa weil sie den Familiennamen oder die Familientradition fortsetzen wollen. Manche Paare, die keine Kinder bekommen können, entscheiden sich für eine Adoption.
Kinder zu haben, hat auch Auswirkungen auf die Umwelt. Einige Menschen entscheiden sich aus Gründen des Umweltschutzes gegen Kinder, weil sie der Meinung sind, dass sie damit zum Klimawandel oder zu anderen Umweltproblemen beitragen würden.
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum Eltern es bereuen, Kinder zu haben.
Die meisten Menschen empfinden das Kinderkriegen als lohnend. Für einige Eltern ist es vielleicht am schönsten, zu sehen, wie ihre Kinder wachsen und sich zu einzigartigen Persönlichkeiten entwickeln, während andere die Möglichkeit zu schätzen wissen, ihre eigene Kindheit durch die Erfahrungen ihrer Kinder noch einmal zu erleben. Das Schönste an Kindern ist, dass sie den Eltern unendlich viel Liebe und Glück schenken.
Es gibt aber auch eine Vielzahl von Gründen, warum Eltern es bereuen, Kinder zu haben. Manche haben das Gefühl, dass sie für die Kindererziehung nicht geeignet sind oder dass sie ihren Kindern nicht die Aufmerksamkeit und Fürsorge geben können, die sie brauchen. Andere haben vielleicht das Gefühl, dass sie in ihrem eigenen Leben Opfer gebracht haben, die sie nun bereuen, wie den Verzicht auf ihre Karriere oder ihr soziales Leben. Laut einer Studie des amerikanischen National Institute of Health gaben 25 Prozent der Eltern an, dass sie ihre Entscheidung, Kinder zu bekommen, bereuten.
Klar ist, dass Elternschaft nicht immer einfach ist. Letztendlich ist es wichtig, dass man sorgfältig darüber nachdenkt, ob es das Richtige für einen ist, Kinder zu bekommen – bevor man eine Entscheidung trifft.
Kolumne 2: Wann wird E-Mail sterben?
Viele möchten das E-Mail lieber heute als morgen tot sehen. Zum einen natürlich all die Softwarehersteller, die mit ihren Apps die elektronische Post beerben möchten – egal, ob sie nun Whatsapp, Threema, Signal oder Snapchat heissen. Denn Samuel «Ray» Tomlinson, der 1971 das Mail erfand, hat die kommerziellen Möglichkeiten leider komplett übersehen: Mit einem kostenlosen Messenger kann man wunderbar Nutzerdaten sammeln.
Nicht nur das: Man kann, so wie Wechat in China, einen virtuellen Wirtschaftsraum aufbauen, in dem die Nutzer Taxis bestellen, Reisen buchen, eigene Shops betreiben und Geldüberweisungen tätigen – natürlich alles gegen eine kleine Provision für den Betreiber. Doch Tomlinson, der hat E-Mail als offenes System gebaut: Der Nutzer darf nicht nur sein Programm beliebig wählen, sondern auch seinen Anbieter. Er kann sogar seinen eigenen Server betreiben, wenn ihm danach ist. Doch so viel Wahlfreiheit behindert natürlich das Geschäft.
Wie würde man sich ohne E-Mail-Adresse beim nächstbesseren Kommunikationssystem anmelden?
Andererseits haben auch viele Nutzer genug von diesem archaischen Kommunikationskanal. Dass Mails unverschlüsselt verschickt werden, ist für die meisten kein echtes Problem: Denn Schnüffler, welche die im Schnitt brutal banalen Alltagsbotschaften abfangen und auch noch lesen, haben es nicht besser verdient. Ein echtes Problem ist indessen, dass ständig die Umlaute verhackstückt werden, die wirklich wichtigen Nachrichten garantiert im Spam-Ordner hängen bleiben und Anhänge nicht durchkommen, nur weil sie grösser als 100 Megabytes sind. Und geradezu fatal am Mail ist der «Allen antworten»-Knopf: Den klickt man immer dann aus Versehen an, wenn man doch nur aus Gründen der Psychohygiene eine kleine, zynische Privatnachricht loswerden will.
Es gäbe genügend Gründe, das Mail ad acta zu legen: Da sind diese ellenlangen Disclaimer, die manche Leute unter jede einzelne Nachricht hängen. Da steht drin, dass jeder tot umfallen soll, der es wagt, eine Nachricht zu lesen, die aus Versehen in seiner Inbox gelandet ist. Hallo: Schon einmal etwas von Neugierde gehört? Da gibt es dieses unsägliche System der Einrückungen, mit denen in längeren Dialogen ältere Einlassungen formatiert werden – was eher früher als später ein komplettes Umbruchchaos bewirkt. Und da gibt es diese barocken und künstlerisch überaus wertvollen Signaturen, die den Inhalt komplett erschlagen.
Doch so gut all diese Gründe sind, diesen alten Zopf aus der Internet-Steinzeit abzuschneiden, wird niemals passieren: Das E-Mail ist für immer. Denn wie würde man sich beim nächstbesseren Kommunikationssystem anmelden wollen, wenn man keine E-Mail-Adresse mehr hat?
Kolumne 3: Welches ist der hässlichste Ort der Schweiz?
Die Schweiz und hässlich – ist das nicht ein Widerspruch? Eine Google-Recherche zeigt, dass die Frage vor allem von Touristen und Expats gestellt wird, die sich untereinander über Reiseziele und Orte in der Schweiz austauschen. In entsprechenden Foren stösst man auf Warnungen wie «Don’t go to Jungfraupark, totally ugly!» ... und so weiter. Allerdings gehts nicht lange, bis jemand relativierend einwirft: Eigentlich gebe es keine hässlichen Orte in der Schweiz. «Such a beautiful country!» Braver Expat.
Ja, unsere Berge und die schmucken Altstädte können sich sehen lassen. Doch was die meisten Touristen nicht wissen: Es geht auch anders. Zum Beispiel Spreitenbach und Visp, Prunkstücke für planlose Verstädterung. Oder Liestal, die «unterwältigendste» Kantonshauptstadt der Schweiz. Links und rechts bebaute Hänge, unten ein bisschen Altstadt und Industrie. Wallisellen und Davos sind auch nicht besonders hübsch. Und Emmenbrücke erst. Emmenbrücke! Fabriken, Verkehrskreuze, Wohnsilos, stadtein- und -auswärts deprimierende Tankstellen mit noch deprimierenderen Tankstellenshops.

Mit international berühmten Unorten können diese Städte natürlich nicht mithalten. Wir haben in der Schweiz kein graues Ödland mit Bürogebäuden und einem Parkhaus als Wahrzeichen wie das englische Slough – das so hässlich ist, dass die Bewohner ihre Stadt trotzig in Schutz nehmen. Das Derbe, Morbide von Industriestädten wie dem belgischen Charleroi mit seinen stillgelegten Stahlwerken und Kohleminen ist bei uns auch abwesend. Doch ist die «tötelige» Stimmung schweizerischer Häuseransammlungen ohne Dorfkern nicht fast schlimmer als die Plattenbauten von Ulan Bator? Wenigstens leben dort viele Leute.
Von Grossverschandelungen blieben wir weitgehend verschont, aber in unserem kleinen Land herrscht Zersiedelung, mit Häuschen, die null zusammenpassen, im schlimmsten Fall mit Kunststeinmäuerchen und Gartenzwerglein davor. In den viel gerühmten Bergen, zumindest in den Ferienorten, sieht es nicht viel besser aus; überall Betonbauten mit Holzverkleidung, Pseudo-Chalets, aber Hauptsache, sie strahlen Heimeligkeit aus.
Natürlich, vielen gefällt das. Dasselbe gilt für die stillen, reichen Vorortsgemeinden mit ihren Sichtschutzhecken aus Kirschlorbeer sowie für den auf Hochglanz geschrubbten öffentlichen Raum. «Bei euch in der Schweiz», witzelte einst der israelische Schriftsteller Ephraim Kishon, «ist alles so geregelt, so sauber, so korrekt. Kann man da wirklich leben?» Vielleicht ist dies das Hässlichste an der Schweiz: ihr Wille zu putziger Schönheit.
Kolumne 4: Was, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte?
… dann würden wir alle Deutsch sprechen ... oder tot sein.
Im Ernst: Einige Historiker haben darüber spekuliert, was passiert wäre, wenn Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg gesiegt hätte. Gut möglich, dass die Welt in zwei Einflusssphären aufgeteilt worden wäre, wobei Nazideutschland Europa kontrolliert hätte, der Rest der Welt wäre an die Sowjetunion gefallen. Die beiden Mächte hätten sich wahrscheinlich in einem ständigen Spannungszustand befunden, da ihre Ideologien diametral entgegengesetzt waren. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die beiden Seiten schliesslich gegeneinander in den Krieg gezogen wären, wie es im Zweiten Weltkrieg der Fall war. Eine weitere Variante ist, dass Hitler von innen gestürzt worden wäre.
Hätte Nazideutschland den Krieg gewonnen, wäre die Schweiz wahrscheinlich in das Deutsche Reich eingegliedert worden, da sie aufgrund ihrer Lage und ihrer Ressourcen als strategisch wichtig angesehen worden wäre. Das Schweizer Volk wäre ziemlich sicher der gleichen Behandlung ausgesetzt worden wie andere eroberte Völker, was Zwangsarbeit, Verfolgung und möglicherweise den Tod bedeutet hätte.
Die Welt wäre ein düsterer und gefährlicher Ort – ohne viel Hoffnung auf Freiheit und Ungebundenheit.
Hätte Hitler den Krieg gewonnen, wären auch die Vereinigten Staaten in einer ganz anderen Lage gewesen. Das Land wäre wohl in zwei Teile geteilt worden – der östliche Teil hätte unter der Herrschaft der Nazis gestanden, und der westliche Teil wäre ein Marionettenstaat des Naziregimes gewesen. Die jüdische Bevölkerung in den Vereinigten Staaten wäre ausgerottet worden, denn der Holocaust hätte sich natürlich fortgesetzt, und Millionen weiterer Juden, aber auch Roma, Homosexuelle und andere Menschen wären getötet worden.
Auch die Kultur wäre eine ganz andere. Die Nazipropaganda wäre allgegenwärtig, und Kunst, Musik und Film würden stark zensiert. Es gäbe wenig Raum für abweichende Meinungen oder Kreativität. Die Welt wäre ein düsterer und gefährlicher Ort – ohne viel Hoffnung auf Freiheit und Ungebundenheit.
Kolumne 5: Sind die Beatles überschätzt?
Manche Leute halten die Beatles für überbewertet, während andere sie für eine der grössten Bands aller Zeiten schätzen. Letzteres kommt meistens von Menschen, die während der Blütezeit der Beatles gelebt haben. Sie verweisen auch oft auf ihre Innovation, ihre Kreativität und ihren Einfluss: Die Beatles waren eine der ersten Bands, die mit neuen Klängen und Techniken experimentierten, und ihre Musik hat unzählige andere Künstler beeinflusst.
Bloss: Diejenigen, die die Beatles für überbewertet halten, können dies ebenfalls aus einer Reihe von Gründen tun. Manche sind der Meinung, dass ihre Musik zu oft gespielt wird und dass sie zu sehr im Rampenlicht stehen. Andere halten ihre Texte für zu simpel oder ihren Sound für veraltet. Ausserdem sind manche der Meinung, dass die Beatles überbewertet werden, weil sie ein Produkt ihrer Zeit waren und ihre Popularität zum Teil auf das soziale und politische Klima der 1960er-Jahre zurückzuführen ist.
Lennon war ein vielseitigerer Songwriter. McCartney schrieb oft einfachere Songs.
Ob die Beatles überbewertet sind oder nicht, ist letztlich subjektiv. Persönlich glaube ich, dass die Beatles überbewertet sind. Ich halte sie für eine gute Band, aber ich halte sie nicht für die beste Band aller Zeiten. Mir gefällt die Musik der Rolling Stones, von Led Zeppelin und Pink Floyd besser als die der Beatles. Was mich an den Beatles am meisten stört, ist, dass sie so beliebt sind. Es scheint, als ob alles sie mögen, einfach, weil sie die Beatles sind.
Wobei die Beatles ja nicht die Beatles sind, sondern aus vier völlig verschiedenen Musikern bestanden. Zur Frage, wer talentierter war – Lennon oder McCartney – habe ich übrigens auch eine Meinung: Lennon war ein vielseitigerer Songwriter und hatte einen einzigartigeren Zugang zur Musik. McCartney war eher ein Popsongwriter und schrieb oft einfachere Songs.
Doch wie gesagt, bin ich kein Beatles-Fan. Ich erlaube mir deshalb einen abschliessenden Witz: «Wieso ging John Lennon über den Fussgängerstreifen der Abbey Road? Um die Strasse zu überqueren!
Kolumne 6: Komme ich in die Hölle?
«Irgendwie hatte er alles richtig gemacht, und trotzdem gings Richtung Hölle. Auf der Erde ist das Leben so eingerichtet, dass alle Menschen unbedingt in die Hölle kommen. Besonders in Russland.» Der junge russische Autor Dmitry Glukhovsky fasst in seinem grossartigen Roman «Text» die ganze Komplexität der Frage in drei Sätze. Auch wenn ich alles gut und richtig mache, habe ich dennoch keine Gewissheit, nicht in die Hölle zu kommen. Und vielleicht gibt es ja auch Orte, welche dem Reich des Teufels näher stehen als andere.
Selbst wenn es die Hölle nicht geben sollte, in der westlichen Kulturgeschichte nimmt sie in den Köpfen und Herzen der Menschen einen prominenten Platz ein. Obwohl Psychologen, Soziologen, Philosophen und sogar Theologen fleissig an deren Entsorgung – und der damit verbundenen Entzauberung des Himmels – arbeiten, konnte das lodernde Feuer nie gänzlich gelöscht werden.
Gehören Himmel und Hölle zusammen wie Yin und Yang?
Auch wenn ich nicht an die Hölle glaube, kann es durchaus sein, dass ich dorthin komme – eventuell genau aus diesem Grund. Und wenn ich an sie glaube, so kann es sein, dass dieses Wissen allein schon mein Leben auf der Erde zur sprichwörtlichen Hölle macht. Ein wirkliches Ausweichen ist – wie beim Glauben überhaupt – also nicht möglich: Solange es neben der Wirklichkeit stets die Möglichkeit im Sinne des Noch-nicht-Realen oder Noch-nicht-Bewussten gibt, solange wird es auch Religionen und den Glauben an den Anderen geben.

Die Existenz der Hölle kann weder bewiesen noch widerlegt werden. Dies sollte Befürworter wie Kritiker nachdenklich stimmen. Sosehr also die Frage, ob das Leben mit Höllenqualen bestraft wird, die Fantasie der Gläubigen befeuert, so gelassen nehmen es die Ungläubigen: Die Auseinandersetzung mit solchen Angelegenheiten ist für sie, wenn nicht reine Zeitverschwendung, so doch nur von metaphorischem Interesse.
Sollte die Hölle eines Tages ihren Schlund öffnen, sehen sich die Gläubigen genauso wie die scheinbar benachteiligten Ungläubigen unangenehm mit der letzten Frage konfrontiert: Komme ich in die Hölle?
Falls nein, komme ich dann automatisch in den Himmel? Oder ist es möglich, dass es die Hölle gibt, nicht aber den Himmel? Oder gehören die beiden zusammen wie Yin und Yang? So jagt eine Ungewissheit die nächste: Ist einmal etwas geklärt, wird anderes unklar. Doch wer ohne Fragen ist, werfe den ersten Stein.
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