Super LeagueFCZ schlägt harmlose Basler im Klassiker
Was Ludovic Magnin in diesem Jahr nie gelang, schafft Massimo Rizzo auf Anhieb. Der FCZ schlägt unter dem Interimstrainer den FCB 1:0.
Hier der stille FCZ-Dirigent. Da der laute und wortreiche FCB-Chef. So unterschiedlich wie Massimo Rizzo und Ciriaco Sforza an der Seitenlinie traten ihre Teams auf dem Rasen auf. Der FCZ spielte pragmatisch, sehr auf Sicherheit bedacht. Der FCB gewohnt aktiv, aber am Ende ideenlos. «Sie haben die Räume gut zugemacht», sagte Pajtim Kasami in der Halbzeit gegenüber SRF. «Wir wissen, dass es Geduld braucht, um den Ball durch die engen Linien zu bringen.»
Klassiker mit Verspätung
Die Partie zwischen dem FCZ und dem FCB war für den 18. Oktober vorgesehen. Aufgrund eines Covid-19-Falles bei den Baslern musste der Klassiker wenige Stunden vor dem Anpfiff verschoben werden. 18 Tage später stieg die Partie vor leeren Rängen am Mittwochabend.
So richtig kam aber bei den 50 Zuschauern im Letzigrund keine Klassiker-Stimmung auf. Auch nicht beim FCB. Der zwar einen Plan hatte, wie Kasami sagte, nur setzte er den nicht um. Die Basler waren zwar spielbestimmend, der FCZ aber insgesamt gefährlicher. Assan Ceesay (16.) und Fidan Aliti (32.) hatten mit ihren Abschlüssen die besseren Erfolgsaussichten. Aber es blieb nach 45 Minuten beim torlosen Remis.
Blitztor nach Halbzeitpause
Danach fanden nicht die Basler, sondern die Zürcher die Lösung. Und das ultraschnell: Nur 24 Sekunden nach dem Wiederanpfiff zappelte der Ball im Netz: Ceesay umdribbelte van der Werff wie einen Junior. Die Flanke des Zürchers verwandelte Antonio Marchesano (46.) zum 1:0.
In den zwei bisherigen Klassikern im Jahr 2020 ging der FCZ unter Magnin jeweils 0:4 unter. Und Rizzo? Sein Safety-first-Plan ging auf und der FCB war nicht in der Lage zuzulegen. Nur einmal wurde es in der Nachspielzeit gefährlich vor Goalie Brecher. Der Kopfball von Tician Tushi (91.) verfehlte das Tor aber knapp. Nach dem deutlichen 3:1-Sieg in St. Gallen endete der kurze Basler Aufschwung drei Tage später im Letzigrund. Der FCZ-Trend zeigt hingegen wieder nach oben. Nach dem Sieg gegen Vaduz (4:1) holen die Zürcher unter Interimstrainer Rizzo die nächsten drei Punkte. (ete)
Zürich – Basel 1:0 (0:0)
50 Zuschauer. – SR Bieri. –
Tor: 46. Marchesano (Ceesay) 1:0.
Zürich: Brecher; Omeragic, Sobiech, Nathan, Aliti; Domgjoni, Doumbia; Tosin, Marchesano (83. Gnonto), Kololli (93. Hekuran Kryeziu); Ceesay (73. Kramer).
Basel: Nikolic; Widmer, Cömert, van der Werff, Jorge; Kasami, Bunjaku (62. Campo); Zhegrova (73. Padula), Frei, von Moos (73. Tushi); Cabral (62. Van Wolfswinkel).
Bemerkungen: Zürich ohne Britto (verletzt) und Janjicic (krank). Basel ohne Zuffi, Xhaka, Lindner Pululu, Marchand, Isufi (alle verletzt), Stocker (krank) und Klose (nicht im Aufgebot). Verwarnungen: 21. van der Werff (Foul). 21. Doumbia (Foul).
Zürich
Basel
Und dann ist die Partie vorbei. Der FCZ gewinnt den Klassiker gegen Basel im Letzigrund.
Chance FCB
Und fast der späte Ausgleich für die Basler. Widmer bringt den Ball zur Mitte, dort steht Tushi bereit zum Kopfball, trifft aber nur ins Aussennetz.
Kololli macht für die letzten zwei Minuten noch Platz für Kryeziu.
Nachspielzeit
Satte fünf Minuten müssen die Zürcher noch dichthalten, respektive haben die Basler noch Zeit um den Ausgleich zu schaffen.
Schlussphase
Die Gäste sind durchaus bemüht, hier noch etwas Zählbares mitzunehmen. Kasami's Abschluss wird aber geblockt und prallt ihm dann an den Arm, daher Entlastungsfreistoss für die Zürcher.
Abschluss FCB
Cömert mit einem Verzweiflungsversuch aus rund 30 Metern.
Der 17-jährige Youngster Wilfried Gnonto kommt für den Torschützen Antonio Marchesano in die Partie.
Weiterhin gleiches Bild
Der FCB baut immer wieder von ganz hinten auf und versucht den Weg Richtung gegnerisches Tor zu finden. Es mangelt jedoch an Durchschlagskraft, auch weil die Zürcher sehr konzentriert und laufbereit verteidigen.
Chance FCB
Pajtim Kasami versucht es mit einem beinahe ansatzlosen Schlenzer und sieht seinen Abschluss nur knapp am Tor von Brecher vorbeikurven.
Sforza erneut mit einem Doppelwechsel: Tushi und Padula kommen für Zhegrova und von Moos ins Spiel. Zhegrova war bereits am Sonntag gegen St. Gallen auffällig und zeigte auch heute gute Ansätze, scheitert aber immer wieder am letzten Pass oder im Abschluss.
Basel ideenlos
Auch wenn die Gäste den Tritt nach dem Rückstand wieder etwas gefunden haben, sind sie offensiv weiter ideenlos und finden keine Lücke im FCZ-Abwehrbollwerk. Es fehlt an Tiefe und vor allem an Tempo. Die Zürcher hingegen spielen weiterhin unaufgeregt und versuchen ab und an offensive Akzente zu setzen.
Freistoss FCZ
Kololli bringt den Ball zur Mitte, wo Nathan zum Kopfball kommt, das Tor aber verfehlt.
Chance FCB
Zhegrova sorgt für den ersten Basler Abschluss seit über 30 Minuten. Er versucht es ähnlich wie in der ersten Halbzeit aus der Distanz, trifft den Ball aber nicht wunschgemäss, sodass der Schuss leichte Beute für Brecher ist.
Nun reagiert Sforza: Er nimmt den total blass gebliebenen Cabral sowie Bunjaku raus. Ins Spiel kommen Ricky van Wolfswinkel und Samuele Campo.
Chance FCZ
Nach einer längeren Phase ohne Offensiv-Aktionen versucht es Domgjoni mit dem Abschluss, verfehlt aber deutlich.
Chance FCZ
Und die nächste Grosschance für den FCZ. Ceesay mit der flachen Hereingabe zwischen Goalie und Verteidiger und dann fehlen Tosin nur wenige Zentimeter um den Ball zu erreichen.
Chance FCZ
Die Zürcher nun offensiv sehr gut. Marchesano spielt hoch und steil auf Ceesay, der lässt Jorge mit einer Täuschung aussteigen und spielt gut in den Rückraum auf Tosin, dessen Abschluss geblockt wird.
TOR für den FC Zürich. Ceesay setzt sich nahe der Eckfahne stark durch gegen van der Werff und flankt dann perfekt zur Mitte, wo Marschesano mit dem Kopf zur Führung für die Hausherren einnetzt. Nikolic war noch dran, kann aber nicht entscheidend klären. Sforza will da ein Handspiel gesehen haben, aber alles korrekt.
Die zweite Halbzeit im Letzigrund läuft. Beide Mannschaften weiterhin unverändert.
Pausenfazit
Noch keine Tore zur Pause im Letzigrund. Die Gäste aus Basel dominierten vor allem in der ersten halben Stunde und hatten zwischenzeitlich über 70 Prozent Ballbesitz. Den Baslern gelang es in der Offensive jedoch nicht, das Abwehrbollwerk des FCZ zu knacken und für Gefahr vor dem Tor von Yanick Brecher zu sorgen.
Die Hausherren hingegen konnten immer wieder Nadelstiche setzen. Allen voran FCZ-Stürmer Ceesay, der gleich drei Möglichkeiten auf die Führung für seine Farben hatte. Zweimal Golie Nikolic und einmal Abwehrchef Cömert konnten den Rückstand vorerst verhindern.
FCB-Coach Sforza kann und scheint bisher überhaupt nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Immer wieder hallen seine Anweisungen durch das weite Oval des Zürcher Letzigrund.
Gelingt es den Baslern in der zweiten Halbzeit für mehr Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen oder kann der FCZ seine Chancen in Zählbares ummünzen?
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