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Kolumne «Mein Name»
Wenn man aus einer Schlacht den eigenen Namen kreiert

Die ZSZ befragt in ihrer Kolumne Menschen mit ungewöhnlichen Namen.
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«In der Schule war ich stets der Baggi und trage diesen Namen heute noch mit Stolz. Die ersten Aufzeichnungen unseres Zweiges führen bis 1500 auf einen Gotthard Baggenstos in Stansstad zurück. Dort in der Innerschweiz ist der Name aufgekommen, und dort ist er bis heute am weitesten verbreitet. Da ich mich sehr für den Ursprung meines Namens interessiere, bin ich ihm in verschiedenen Archiven schon mehrmals auf den Grund gegangen.

Die wahrscheinlichste Theorie ist, dass Bagge ein altdeutsches Wort für Schaufel ist und somit einen landwirtschaftlichen Hintergrund vermuten lässt. Familienintern wird jedoch gewitzelt, dass der Name während der Schlacht von Sempach 1386 entstanden ist. Als die Luzerner und Innerschweizer Truppen gegen das habsburgische Heer in Bedrängnis gerieten, opferte sich der Nationalheld Winkelried. Er stürzte sich in die Speere der Feinde und bahnte so eine Gasse für die Eidgenossen. Da soll er gerufen haben: ‹Wer hät mich denn am Bagge gstosse?›

Heute gibt es nicht nur in der Schweiz viele verschiedene Zweige von Baggenstos, der Name hat sich sogar in den USA etabliert. In Pennsylvania gibt es eine Familienvereinigung, die jährliche Versammlungen für alle Bacastow, Backensto, Backenstoe, Backenstoes, Baggenstos und Ähnliche abhält und auch immer wieder Besuche in der Schweiz durchführt.»

Die ZSZ befragt in ihrer Serie Menschen mit ungewöhnlichen Namen. Haben auch Sie einen speziellen Namen? Melden Sie sich: leserbriefe@zsz.ch oder Telefon 044 928 55 55.