Rätselhafte Geldfunde in UsterWem gehören die zerstückelten 1000er-Noten aus der Kläranlage?
Vergangenen Sommer wurden in der Ustermer Kläranlage Banknoten-Fetzen gefunden. Nun wird der unbekannte Besitzer des Geldes gesucht.
Vergangenen Juli 2021 bemerkte ein Mitarbeiter der Abwasserreinigungsanlage Uster zerstückelte Banknoten, die sich in der Rechengutmulde angesammelt hatten. Die ausgerückte Patrouille der Stadtpolizei Uster stellte das «schlecht riechende Notengeld» sicher, heisst es in einer Polizeimeldung.
Eineinhalb Monate später, am 1. September, erreichte die Stadtpolizei eine weitere Meldung aus der ARA Uster. Wieder waren zerstückelte Banknoten gefunden worden. Nach Abklärungen der Nationalbank (SNB) zur Echtheit der Noten gab die Stadtpolizei Uster gestern die Funde bekannt.
Bemerkenswert dabei: Obwohl unzählige Fetzen von 1000er und 100er-Noten sichergestellt wurden, beträgt der von der SNB anerkannte Wert des Fundes nur 2200 Franken. Dies, weil die sichergestellten Stücke zu unvollständig sind: Die SNB kann nur Noten einlösen, die eine noch erkennbare Seriennummer aufweisen und mindestens zur Hälfte unversehrt geblieben sind. Das ist bei mehr als der Hälfte der gefundenen Noten nicht der Fall.
Auf Anfrage bei der Stadtpolizei Uster heisst es, dass man nicht genau beziffern könne, wie hoch der eigentliche Betrag sei. «Wir können allerdings sagen, dass ein solcher Vorfall von Geldzerstörung in diesem Ausmass bei uns noch nicht häufig vorgekommen ist», sagt Enis Feratovic, stellvertretender Chef der Sicherheits- und Verkehrspolizei.
Der Eigentümer müsste «gute Gründe» vorbringen können
Zu möglichen Hintergründen des Falles kann die Stadtpolizei keine weiteren Angaben machen. Ihre Ermittlungen seien abgeschlossen und das Geld als Fund dem städtischen Fundbüro überwiesen worden.
Dort könnte sich jetzt die betroffene Person melden, um ihr Geld zurückzufordern. Doch wie soll jemand glaubhaft machen, dass das Geld wirklich ihm oder ihr gehört?
«Diese Frage haben wir uns auch gestellt, als uns das Geld von der Stapo überwiesen wurde», sagt Adrian Fahrni, Teamleiter Einwohnerdienste. Die Person müsste schon «gute Gründe» angeben und gewisse Kontrollfragen beantworten. «Wir würden sicher mit der Stadtpolizei zusammenarbeiten, bevor wir eine Auszahlung tätigen», so Fahrni.
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