Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Welche Stellung ist die beste, um befruchtet zu werden?

Leistungsorientiertes Liebesspiel: Viele setzen beim Kinderwunsch auf die «perfekte» Stellung.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Mein Mann und ich wollen unbedingt ein Kind. Gibt es aus wissenschaftlicher Sicht eine Stellung, die am meisten Erfolg verspricht, um ein Kind zu zeugen?

Die Mythen um die perfekte Stellung, welche die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöht oder massgeblich das Geschlecht des Kindes beeinflusst, halten sich hartnäckig. Viele glauben nach wie vor, dass eine Position, bei welcher die Frau auf dem Rücken liege, optimal sei, da der Penis tief in die Vagina eindringen könne und so der Weg der Spermien zum Muttermund verkürzt und der Spermientransport zu den Ovarien erleichtert werde. Ähnlich gibt es auch eine Reihe von Theorien, die besagen, dass der weibliche Orgasmus zu einer erhöhten Fruchtbarkeit führe. In seiner populären «Upsuck-Hypothese» zum Beispiel postulierte Evolutionsbiologe Robin Baker, dass sich aufgrund der Kontraktionen während des weiblichen Orgasmus die Vagina verkleinere und sich somit besser am Penis «festgreifen» könne, was zu einer erhöhten Stimulation und demzufolge zu einer schnelleren und voluminöseren Ejakulation führe. Ergo sollten Stellungen, die es für die Frau wahrscheinlicher machten, den Höhepunkt zu erreichen, eine besonders befruchtende Wirkung haben. Dem ist jedoch nicht so, und es gibt nach wie vor keine wissenschaftlichen Belege für diese Annahmen. Spermien können im Cervixkanal Sekunden nach der Ejakulation nachgewiesen werden, unabhängig von der Position. Und obwohl der weibliche Orgasmus zwar tatsächlich den Spermientransport unterstützt, gibt es keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen Orgasmus und erhöhter Fruchtbarkeit.

Die Lust am Sex als Erfolgsfaktor

2013 hatte sich ein Komitee aus Experten zusammengetan und versucht, basierend auf klinischen Beobachtungen und wissenschaftlichen Befunden Leitlinien zusammenzustellen. Sie sollten Paaren helfen, die natürliche Fruchtbarkeit und demnach die Wahrscheinlichkeit der Empfängnis zu maximieren. So gibt es ein sogenanntes Fruchtbarkeitsfenster, welches im Schnitt aus den 6 Tagen vor der Ovulation besteht. Wie bei so vielem ist auch hier eine gesunde Lebensweise angebracht und auf Alkohol und Nikotin zu verzichten, da diese die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können. Studien weisen zudem darauf hin, dass eine Ejakulationsabstinenz von mehr als 5 Tagen die Zahl der Spermien bereits reduzieren kann. Zudem scheinen einige wasserbasierende Gleitmittel massgeblich die Bewegungsfreiheit und die Lebensdauer von Spermien zu senken und so eine Empfängnis unwahrscheinlicher zu machen.

Die besten Stellungen sind meiner Meinung nach diejenigen, die beiden Partnern am meisten Spass machen. Egal ob Brezel-Stellung, «fantastisches Schaukelpferd» oder komplette Bewegungslosigkeit – Hauptsache es bereitet Vergnügen. Also ruhig bedenkenlos alle Stellungen nach Lust und Laune ausprobieren. Und wenn es auch noch zu einem Orgasmus bei beiden führt, umso besser. Zudem sollte der Versuch, schwanger zu werden, kein Kraftakt oder eine zwanghafte Routine werden. Nicht dass einem die Lust am Sex schlussendlich vergeht.

Dieser Artikel wurde erstmals am 2. September 2016 publiziert und am 15. Mai 2023 in dieses Redaktionssystem übertragen.