EM 2021: AchtelfinalBelgien wirft Titelverteidiger Portugal aus dem Turnier
Ein Tor von Thorgan Hazard reicht: Die Roten Teufel gewinnen 1:0 gegen Ronaldo und seine Portugiesen und stehen im EM-Viertelfinal.
Es waren nur 22 Sekunden, doch sie reichten, um Cristiano Ronaldo gleich zwei Nackenschläge zu verpassen. Es lief die 42. Minute im mit Spannung erwarteten Achtelfinal zwischen Belgien und Portugal, Weltnummer 1 gegen Titelverteidiger, als Ronaldo auf Thibaut Courtois losstürmte.
Der belgische Goalie, mit dem Ball am Fuss, blieb jedoch ruhig, ja ziemlich cool sogar, und liess den heranbrausenden Superstar mit einer Finte aussteigen.
Dann ging es schnell: Die Belgier trugen den Ball nach vorne, Lukaku behauptete ihn im Strafraum, über Umwege gelangte er zu Thorgan Hazard, und der ging aus 18 Metern in den Abschluss. Der Ball schlug hinter Rui Patricio ein, auch weil der Keeper die Flugbahn wohl falsch eingeschätzt hatte.
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Es war der Höhepunkt einer ersten Halbzeit, die einerseits vieles schuldig geblieben war. Andererseits hatte man trotz der versammelten Prominenz auf dem Rasen nicht unbedingt ein Offensivspektakel erwarten dürfen. Nicht in einem Achtelfinal, nicht mit zwei Teams, die so viel Respekt vor den Qualitäten des Gegners zeigten. Und es sollte der Höhepunkt der Partie bleiben, weitere Tore fielen nicht.
Portugal trifft nur den Pfosten
Die Portugiesen agierten lange ideenlos, erst mit der drohenden Niederlage vor Augen kreierten sie beste Ausgleichschancen. Dias scheiterte mit seinem Kopfball an Courtois (82.), Augenblicke später traf Guerreiro aus 16 Metern den Pfosten, und schliesslich überwand auch Silva den Keeper nicht (88.).
Und so rächte sich für den Titelverteidiger, dass er die Gruppe F auf Platz 3 beendet hatte und schon in der ersten K.-o.-Runde auf einen Gegner solchen Kalibers traf. Gut, vor fünf Jahren hatten sich die Portugiesen ebenfalls mit drei Punkten durch die Vorrunde gewurstelt und dann den Titel geholt. Zu erwarten, dass ihnen dieses Kunststück zweimal in Folge gelingt, wäre aber verwegen gewesen.
Stattdessen darf Belgiens goldene Generation weiter auf den ersten grossen Titel hoffen. Einfacher wirds aber nicht. Der nächste Gegner am Freitag in München heisst Italien. Ob Kevin De Bruyne dann wird mittun können, ist offen. Der Mittelfeldregisseur musste sich zu Beginn der zweiten Halbzeit verletzt auswechseln lassen. (kai)
Die Mannschaften laufen ein, der Puls steigt.
Nun die obligaten Hymnen, immer ein Genuss, diese singenden Fussballer.
Bald gehts los
So, wir sind bereit. In wenigen Minuten geht es in Sevilla los.
Aufstellung Portugal
Portugal nimmt im Vergleich zum Spiel gegen Frankreich zwei Änderungen vor: João Palhinha kommt für Danilo ins Spiel und Dalot ersetzt Nélson Semedo.
Aufstellung Belgien
Wie erwartet wird Belgien in ihrem bevorzugten 3-4-3-System spielen, mit Thorgan Hazard und Thomas Meunier auf den Flanken. Tielemans und Witsel bilden das Mittelfeld-Duo, während De Bruyne neben Lukaku und Captain Eden Hazard auflaufen wird.
Spielstätte
Die Partie findet in Sevilla im Estadio Olímpico de La Cartuja statt. Knapp 17'000 Fans dürfen ins Stadion, das entspricht einer Auslastung von 30 Prozent. Wenigstens ein bisschen Stimmung kriegen wir also serviert.
Belgien – wie machen die das nur?
Werfen wir noch einen genaueren Blick auf die Belgier. Wie hat ein so kleines Land derart viele Topspieler in seinen Reihen und wie hat es sich an die Spitze der Weltrangliste gearbeitet? Die Schweiz wird da ja fast ein bisschen neidisch …
Kollege Florian Raz hat sich da auf jeden Fall mal auf Spurensuche gemacht und schreibt in diesem Artikel, wie die Roten Teufel der Hölle entronnen sind.
Das Stürmerduell
Besonders gespannt sind wir auf das Duell zwischen Portugals Superstar Cristiano Ronaldo und Belgiens Star Romelo Lukaku (das «Super» hat er sich (noch?) nicht verdient, sorry).
Ronaldo führt die EM-Torschützenliste mit fünf Goals an, Lukaku hat bisher dreimal getroffen. Der Star hat aber sämtliche Tore aus dem Spiel heraus erzielt (der Superstar nur zwei, dazu kommen drei Penaltys).
Ausgangslage
Der Titelverteidiger Portugal trifft auf die furiosen Roten Teufel aus Belgien. Für uns Zuschauer wird es Genuss sein, diese beiden offensiven Mannschaften zu beobachten. Übrigens geniessen wir das zum ersten Mal an einer grossen Endrunde. Sonst sahen wir sie im Duell erst in Qualifikationen, der Nations League oder in superwichtigen Testspielen.
Ein klarer Favorit ist nicht auszumachen. Belgien spielte in der Vorrunde grandios, holte drei Siege und kassierte nur ein Gegentor. Portugal dagegen erreichte in der Hammergruppe mit Deutschland und Frankreich den Achtelfinal als Dritter (mit einem Sieg, einer Niederlage und einem Remis) nur knapp — geniesst aber den Europameister-Bonus und hat natürlich Superstar Ronaldo in seinen Reihen.
Herzlich willkommen
Guten Abend und willkommen zum EM-Leckerbissen zwischen den Mitfavoriten Belgien und Portugal. Die beiden Teams streiten sich ab 21 Uhr darum, wer im Viertelfinal gegen Italien antreten darf. Wir haben die Ehre, ihnen dabei zuzusehen — schön, sind Sie dabei.
Italien hatte sich ja gestern zu einem 2:1 nach Verlängerung gegen leidenschaftlich kämpfende Österreicher gemüht. Daneben erreichten bereits die Dänen dank einem 4:0 gegen Wales den Viertelfinal sowie die Tschechen dank des Siegs gegen die Niederlande.
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