Wegen zu warmen WettersEisbahnen am Zürichsee müssen Saisonauftakt verschieben
Wegen der aktuell milden Temperaturen verkürzt sich die Eislaufsaison in Küsnacht und Thalwil um bis zu zwei Wochen.
In Küsnacht hat es Tradition, dass sich die Schulkinder am letzten Wochenende der Herbstferien ein erstes Mal zum «Chneble» auf dem offenen Eisfeld einfinden können.
In diesem Jahr müssen sie sich jedoch noch etwas länger gedulden: Infolge zu warmer Witterung wird das Aussenfeld nämlich frühstens am 28. Oktober, eine Woche nach den Ferien, in Betrieb genommen. Das teilt das Team der Kunsteisbahn Küsnacht, kurz KEK, auf seiner Website mit – und ist damit kein Einzelfall. Auch am anderen Seeufer muss der Saisonstart nach hinten geschoben werden.
Höchsttemperatur von 15 Grad
In den Jahren vor 2022 konnten auf der Thalwiler Eisbahn Brand jeweils bereits Mitte Oktober die Schlittschuhe geschnürt werden. Im letzten Jahr dann führte die drohende Energiekrise zu einem um zwei Wochen späteren Saisonbeginn.
Wie die Kommunikationsbeauftragte der Gemeinde Thalwil, Mirjam Panzer, auf Anfrage erklärt, verschiebt sich die Eröffnung der Eisbahn auch heuer. Aufgrund des aktuell warmen Herbstes ist der Saisonbeginn erst für den 4. November vorgesehen. «Wenn die warmen Temperaturen jedoch anhalten, ist es durchaus möglich, dass der Saisonstart noch einmal nach hinten geschoben werden muss», sagt Panzer.
Aussentemperaturen von tagsüber um die 20 Grad machten eine Aufeisung unmöglich. Für die Ausseneisherstellung dürften sich die Temperaturen in der Nacht auf maximal 10 bis 12 Grad und tagsüber idealerweise nicht über 15 Grad belaufen, erklärt Panzer. Rund eine Woche benötigen die Verantwortlichen, um ein qualitativ hochwertiges Eisfeld aufzubereiten. «Wir müssen also auf bald kühlere Temperaturen hoffen.»
«Das Eis könnte grundsätzlich bereits jetzt gemacht werden», heisst es derweil aus Küsnacht. Jedoch mache es aus ökologischen Gründen keinen Sinn. «Küsnacht trägt das Energiestadt Gold-Label, welches unter anderem für eine effiziente Nutzung der Energie steht», erläutert Bruno Kuster, Betriebsleiter der Sportanlagen KEK/Fallacher. Wenn die spätsommerlichen Temperaturen weiter anhalten, würde deshalb wohl nochmals eine Verschiebung des Eröffnungsdatums nach hinten geprüft werden. Wie Kuster sagt, könnte es dafür eine Option sein, die Saison im März bei entsprechenden Temperaturen zu verlängern.
Neben Thalwil und Küsnacht bietet sich Eisprinzessinnen und Eisprinzen am Zürichsee in diesem Jahr auch in Horgen, Wädenswil, Wollerau, Lachen und Uetikon die Gelegenheit, auf den Spuren von Denise Biellmann, Sarah van Berkel oder Stéphane Lambiel zu kurven. An all diesen Orten startet die Eislaufsaison jedoch traditionell erst im November.
Fehler gefunden?Jetzt melden.