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Geldblog: Berufliche Vorsorge
Was tun mit dem Freizügigkeitsgeld?

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Ich habe auf einem Freizügigkeitskonto 100000 Franken. Ich bin 60 Jahre alt und arbeite nur noch wenig und im Stundenlohn. Mein Mann ist in Pension. Ich möchte mit dem Geld etwas machen, das eine Rendite abwirft, aber mir ist auch wichtig, dass ich jederzeit auf das Geld zugreifen kann. Haben Sie mir einen Tipp? Leserinnenfrage von B.B.

Grundsätzlich können Sie sich das Geld auf Ihrem Freizügigkeitskonto auszahlen lassen. Bis zu Ihrer ordentlichen Pensionierung ist Ihr Freizügigkeitsguthaben an sich blockiert. In Ausnahmefällen ist aber schon eine frühere Auszahlung möglich. So etwa für den Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum, bei der Aufnahme einer hauptberuflichen, selbstständigen Erwerbstätigkeit sowie bei einer vorzeitigen Pensionierung fünf Jahre vor der ordentlichen Pensionierung.

Ihr Rentenalter als Frau liegt bei 64 Jahren. Da Sie, wie Sie mir schreiben, 60 Jahre alt sind, ist ein Bezug des Freizügigkeitsguthabens im Rahmen der vorzeitigen Pensionierung möglich. Mit dem Bezug fällt allerdings eine Steuer an, welche immerhin separat vom übrigen Einkommen und zu einem reduzierten Satz erfolgt. Mit dem dann noch verbleibenden Geld sind Sie frei – sie können es nach Ihrem Gusto investieren.

Sie sollten sich einen Anlagehorizont von mehreren Jahren setzen.

Hier würde ich für die Anlage kostengünstige Anlagefonds nutzen und mir von der Bank entsprechende Vorschläge unterbreiten lassen. Sobald Sie investieren, sind Sie allerdings gebunden: Denn Sie tragen immer ein Anlagerisiko und Sie sollten sich realistischerweise einen Anlagehorizont von mehreren Jahren setzen – ansonsten ist kaum eine Rendite möglich. Dies hat zur Folge, dass Sie nicht mehr wirklich jederzeit auf das Geld zugreifen können.

Falls Sie aber das Geld noch gar nicht beziehen möchten, sondern es noch bei Ihrer Freizügigkeitsstiftung belassen wollen, zumal Sie allenfalls bis zur Pensionierung mit 64 doch noch eine neue Stelle antreten könnten, ist auch eine Anlage des Geldes im Rahmen einer Freizügigkeitsstiftung möglich. Eine kostengünstige Möglichkeit bietet beispielsweise die Glarner Kantonalbank in Zusammenarbeit mit der Liberty Freizügigkeitsstiftung über die Digitallösung Freeme. Das ist eine Online-Anlagelösung für Freizügigkeitsgelder.

Dabei können Sie selbst Ihre Strategie für die Anlage Ihrer Freizügigkeitsgelder festlegen. Angeboten werden fünf Anlagestrategien mit unterschiedlichem Aktienanteil.

  1. Bei der Variante 1 lassen Sie das Geld einfach auf dem Konto liegen und erhalten 0,1 Prozent Zins. Das bringt Ihnen nicht viel und lohnt sich nicht.

  2. Bei der Variante 2 verfolgen Sie eine konservative Anlagestrategie mit einem Aktienanteil von maximal 25 Prozent. Der Hauptfokus liegt hier auf Obligationen, die allerdings im aktuellen Tiefzinsumfeld nur wenig Rendite bringen.

  3. Einen höheren Aktienanteil von maximal 40 Prozent hätten Sie bei der Variante 3. Der Grossteil des Geldes ist auch hier in Obligationen angelegt, die weniger Schwankungen aufweisen. Dank des höheren Aktienanteils liegt dennoch etwas mehr Rendite drin.

  4. Bei der Variante 4 liegt der Fokus auf den Aktien mit einem Aktienanteil von maximal 60 Prozent und somit einem geringeren Obligationenanteil. Hier müssen Sie mit stärkeren Kursschwankungen rechnen, …

  5. … erst recht auch bei der Variante 5 mit einem Aktienanteil von maximal 80 Prozent.

Die Varianten 4 und 5 sind deutlich risikoreicher und erfordern einen längeren Anlagehorizont. Dies ist bei Ihnen aus meiner Sicht nicht gegeben. Daher würde ich Ihnen eher eine konservativere Variante mit einem geringeren Aktienanteil empfehlen. Dafür haben Sie allerdings auch geringere Renditechancen.

Dies ist aber immer noch deutlich besser, als wenn Sie das Geld einfach praktisch zinslos auf dem Freizügigkeitskonto liegen lassen, wo Sie letztlich gar keine Rendite haben. Punkto Gebühren fallen 0,25 Prozent Stiftungsgebühren pro Jahr für die Administration der Freizügigkeitsgelder durch die Liberty Freizügigkeitsstiftung sowie 0,3 Prozent Vermögensverwaltungs- und Depotgebühren pro Jahr für die laufende Überwachung und Optimierung der Investitionsstrategien durch das Portfolio Management Team der Glarner Kantonalbank und für die Verwahrung der Anlagen sowie die Produktgebühren an, welche direkt den Fonds belastet werden. Da in erster Linie Exchange Traded Funds (ETF) eingesetzt werden, sind die Produktkosten gering. Die Kontoführung ist indes kostenlos.