AboItalien vor der WahlWas die Rechte mit Italien vorhat – und mit Europa
Gewinnt bei der Parlamentswahl zum ersten Mal in der Geschichte der Republik Italiens die extreme Rechte, steht vieles auf dem Spiel – auch die antifaschistische Verfassung. Sechs Antworten zur Richtungswahl.
Italiens Medien neigen dazu, jede Wahl zur historischsten hochzuschreiben, meistens übertreiben sie. Diesmal nicht. Stimmen die Umfragen der vergangenen zwei Monate, dann gewinnt bei der vorgezogenen Parlamentswahl vom Sonntag die Rechte. Und zwar nicht das Centrodestra, wie man es aus Zeiten kannte, als Silvio Berlusconi das konservative Lager Italiens prägte: europäische Mitte mit einer harten, rechten Tangente. Sondern die extreme, nationalistische Rechte mit einer sehr schwachen liberalen Flanke. Das hat es seit der Geburt der Republik noch nie gegeben, seit 1946 also.