Gut zu wissenWarum uns der Sommer schlank macht
Diese Erfahrung haben vermutlich viele schon selbst gemacht: Im Juli und im August fühlen wir uns leichter als im Winter. Meist ist das nicht bloss ein Gefühl.

Viele bringen in den Sommermonaten weniger auf die Waage und denken, dass die Hitze und das Schwitzen die Pfunde schmelzen lassen. Rein physiologisch betrachtet, funktioniert es jedoch genau umgekehrt: Das Abnehmen müsste eigentlich im Winter leichter fallen. Bei kaltem Wetter benötigen wir mehr Kalorien, um unseren Körper auf der Betriebstemperatur von 37 Grad zu halten. Der Energieverbrauch steigt.
Fettiges und Süsses im Winter
Doch das reale Leben ist komplexer. So können heute die wenigsten Menschen diesen Vorteil des Winters nutzen, denn die meisten verbringen ihren Alltag in wohlig geheizten Räumen. Gleichwohl führen die Kälte draussen und auch unsere Kultur zu einem veränderten Essverhalten, weiss Ernährungswissenschaftler David Fäh von der Berner Fachhochschule. So fänden im Winterhalbjahr wichtige Feste statt wie Weihnachten und Neujahr, aber auch zahlreiche gesellschaftliche Anlässe. «Wir tendieren dann eher dazu, uns kaloriendicht zu ernähren – also Fettiges und Süsses zu verzehren.» Hinzu kommt, dass die dunklen Wintertage träge machen und das Schlafbedürfnis steigt.
Im Sommer dagegen tanzen die Lebensgeister. Die Sonne scheint oft, wir sind unternehmungslustiger, bewegen uns mehr. Und beim Essen, so Fäh, bevorzugen wir leichte, saisonale Speisen. Dazu trinken wir an warmen Tagen mehr, was die Sättigung fördert.
Gute Figur im Sommer
Die Menschen essen in den Sommermonaten also weniger und leichter, und sie sind körperlich aktiver – das alles wirkt sich positiv auf die Energiebilanz aus.
Ernährungswissenschaftler Fäh vermutet noch einen weiteren Grund, weshalb wir im Sommer schlanker sind als im Winter. «Die Menschen tragen weniger Kleider – und da ist die Motivation natürlich grösser, eine gute Figur zu machen.»
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