Kolumne «Mein Name»Warum sie von den Schulkameraden «Citro» genannt wurde
Die ZSZ befragt in ihrer Kolumne Menschen mit ungewöhnlichen Namen. Heute: Elisabeth Elmer, 77, aus Hombrechtikon.
«Der Name Elmer hat mich mein Leben lang immer wieder in erinnernswerte Situationen gebracht. Angefangen hat es im Züribiet, wo ich aufwuchs. Dort war das Elmer Citro überall bekannt, da es noch wenig Alternativen zu süssem Mineralwasser gab. So verpassten mir meine Schulkameraden den Namen Elmer Citro – später dann nur noch Citro. Dies störte mich jedoch nicht. Ich spürte, dass es spasshaft gemeint war.
Jahre später in der Mittelschule wünschte ich mir dann, mit meinem echten Vornamen, Elisabeth, angesprochen zu werden. Doch auch da dauerte es nicht lange und ich bekam erneut einen Übernamen angehängt. Diesmal war er dem Englischlehrer zu verschulden.
Der Zufall wollte es, dass in unserer Klasse gleich fünf Mädchen Elisabeth hiessen. Wenn eine Elisabeth aufgerufen wurde, kam folglich keine Antwort, weil nicht klar war, welche gemeint war. So kam der einfallsreiche Lehrer auf die Idee, uns umzutaufen. Auf die Frage, ob ich ursprünglich aus dem Glarnerland stamme, erwähnte ich Elm. Da nannte er mich spontan Fridolin: Eine Anspielung auf den Glaubensboten Fridolin auf dem Glarner Wappen. Alle lachten und ich wurde den Spitznamen nicht mehr los.
Etwa 30 Jahre später in Bern traf ich zufälligerweise eine alte Bekannte im Supermarkt. Da rief sie von weitem: ‹Grüessech Frou Wysseburger! Dir syt doch öppis zum Trinke.› Ich schmunzelte. In Bern war das Elmer Citro damals nicht bekannt. Man trank Weissenburger!»
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