Der Superstar des FC BarcelonaWarum eine halbe Milliarde Euro Lohn für Lionel Messi angemessen ist
Viele stören sich an den 555 Millionen Euro, die der FC Barcelona Lionel Messi überweist. Andere schlüsseln den Wert dieser Investition auf.
Lionel Messi verdient beim FC Barcelona in vier Jahren bis im Sommer 2021 brutto 555’237’619 Euro. Auch wenn davon nicht alles ausbezahlt wird, ist diese Zahl so gross, dass sich viele daran stören. Die spanischen Medien reichen Gründe herum, warum der katalanische Club dieses Geld für einen der besten Fussballer aller Zeiten trotzdem ausgibt.
Messi erwirtschaftet bis zu 30 Prozent des Umsatzes
«Messi generiert dem FC Barcelona pro Jahr 250 bis 300 Millionen Euro. Wenn sein Bruttogehalt 140 Millionen Euro beträgt, verzeichnet Barça mindestens einen Gewinn von 100 Millionen Euro», sagt Marc Ciria in der Zeitung «El País». Ciria ist CEO des Vermögensverwalters Diagonal Inversiones und war Partner des FC Barcelona. Bei seiner Aussage ist also eine gewisse Vorsicht geboten.
Doch auch wenn die Zahlen tiefer sein sollten als von Ciria berechnet: Die Summe, die der FC Barcelona dank Messi erwirtschaftet, ist enorm. Mehrere spanische Medien schreiben, dass rund 30 Prozent von Barças Gesamtumsatz direkt auf Messi zurückzuführen seien.
Messi erreicht auf Instagram 181 Millionen Menschen. Auch diesen Wert kauft der FC Barcelona mit Messis Gehalt ein.
Der Tourismus ist von Messi abhängig
Die spanische Onlinezeitung «Libertad Digital» schreibt, dass 8 Prozent des Tourismusaufkommens auf den FC Barcelona und damit ein Grossteil auf Lionel Messi zurückzuführen seien. Nicole Kalemba, Expertin im Bereich Sporttourismus und Professorin an der UPF Barcelona School of Management, sagt: «Messis Abreise hätte ernsthafte Auswirkungen auf Barcelona als Touristenziel. Er ist global gesehen einer der wichtigsten Botschafter für die Stadt.»
Kalemba glaubt sogar, dass die pure Anwesenheit Messis Barcelona und Katalonien geholfen hat, als Marken eine Tourismusnachfrage zu generieren.
Sponsoren binden sich nur, wenn Messi da ist
Bei «El País» ist zu lesen, wie ein Meeting zwischen einer Sponsorin und dem FC Barcelona abläuft. 90 Prozent der Folien in der Power-Point-Präsentation zeigen demnach das Bild von Lionel Messi. So verkauft sich der Club den Geldgebern.
Nur wollen sich diese nicht mehr langfristig an den Club binden, denn ob Messi nächste Saison noch für Barcelona spielt, ist unklar. In der Zeitung «Marca» sagt Cinto Ajram, ehemaliger Sponsoring-Leiter des FC Barcelona: «Keine Marke würde es riskieren, einen Werbevertrag für drei oder vier Jahre zu verlängern. Weil sie nicht wissen, was der Club ohne den Spieler wert ist.»
Der TV-Vertrag der ganzen Liga ist mit Messi lukrativer
Bis im Sommer 2022 sind die Rechte an der Primera Division verkauft. Sie bringen der spanischen Liga 1,14 Milliarden Euro pro Saison ein. Wie der TV-Vertrag danach aussieht, hängt auch davon ab, ob Lionel Messi noch in der Liga ist.
Francesc Cruces von der spanischen Sportmarketingagentur Octagon sagt gegenüber «Libertad Digital»: «Der Abgang von Messi würde sicherlich die Aushandlung von Fernsehrechten beeinflussen.»
Cruces glaubt zudem, dass viele ausländische Zuschauerinnen eher Fan eines Spielers als einer Mannschaft seien. Wenn Messi also beispielsweise zu Paris Saint-Germain wechseln würde, wäre die Primera Division die Messi-Fans los und verlöre ein gutes Argument in den Verhandlungen mit den TV-Stationen.
Einen Grossteil bezieht Messi nur, wenn sein Team gewinnt
Der fixe Teil von Messis Vierjahresvertrag beträgt 288 Millionen Euro. 44 Millionen davon kassiert er über die Rechte an seinem Bild.
Der Rest der 555 Millionen sind variable Grössen wie Prämien. Wenn Barcelona also keinen Erfolg hat, kostet Messi den Club weniger. Das ist keine Eigenheit von Messis Vertrag, sondern üblich im Fussball.
Als der FC Barcelona zum Beispiel letztes Jahr im Viertelfinal der Champions League gegen Bayern München 2:8 verloren hat, wird das Messi im Portemonnaie zwar nicht wehgetan haben. Aber in irgendeiner Excel-Liste von Messis Buchhalter fehlten die Prämien für die Halbfinalqualifikation.
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