Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Fehlende Statistik zu Corona-Impfungen
Warum die Impfzahlen vorerst geheim bleiben

Im Kanton Waadt wurden noch relativ wenig Menschen geimpft, weil mehrere Impfzentren erst noch in Betrieb gehen müssen. Hier wird ein Rentner am Universitätsspital Lausanne geimpft. 

Für Dienstag hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die erste Zwischenbilanz zum Stand der Impfungen in den Kantonen versprochen. Doch das BAG kann die mit Spannung erwarteten Zahlen immer noch nicht liefern. Die Begründung: Die Angaben aus den Kantonen seien noch provisorisch, weshalb kein aussagekräftiges Bild entstehe. Ein Grund für die Verzögerung liegt darin, dass die Impfkampagne noch nicht in allen Kantonen in Schwung gekommen ist. Vor allem Waadt und Wallis kamen bisher noch nicht so richtig voran, während etwa Basel-Stadt die ausgelieferten Dosen schnell verimpft hat.

Es gebe nachvollziehbare Gründe, warum einzelne Kantone einen Rückstand hätten, sagt Michael Jordi, Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren. Und es mache keinen Sinn, Zahlen zu publizieren, die bereits in einer Woche ganz anders aussähen. Die Kantone wollten ein «Blame game» verhindern, also öffentliche Schuldzuweisungen an die Adresse jener, die bisher noch wenige Dosen geimpft haben. Deshalb verständigten sich das BAG und die Kantone darauf, die Impfzahlen der einzelnen Kantone erst später zu publizieren.

Den Kantonen Zeit geben

Ähnlich argumentierte auch BAG-Vizedirektorin Nora Kronig vor den Medien. Sie nannte zwar die Zahl von insgesamt 110’000 Impfdosen, die in der Schweiz bisher verabreicht worden seien. Allerdings handle es sich dabei um eine Schätzung, da genaue Zahlen aus den Kantonen noch nicht vorlägen. Das BAG habe zwar mittlerweile Angaben aus allen Kantonen erhalten, doch müssten die Zahlen nun verifiziert werden. Zudem werde sich das Impftempo unter den Kantonen in den nächsten Wochen angleichen. Man wolle vermeiden, dass aufgrund provisorischer Zahlen ein falscher Eindruck zum unterschiedlichen Stand in den Kantonen entstehe.

Der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri wehrt sich gegen den Begriff der «Trödelkantone». Man müsse den Kantonen Zeit geben, ihre Impfstrategie umzusetzen. Deshalb sei es zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll, Kantonen mit Rückstand Impfstoff zu entziehen, wie das nun gefordert werde. «Wenn man das tut, dann werden die Kantone zu Trödelkantonen», sagte Hauri, der Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte.

Unterschiedliches Vorgehen

Ein Grund für die grossen Unterschiede zwischen den Kantonen liegt im Vorgehen. Der Aargau oder Zürich etwa halten bewusst genügend Impfstoff zurück, damit allen geimpften Personen die nötige zweite Dosis gesichert ist. Dieses Vorgehen habe das BAG den Kantonen nahegelegt, sagt Jordi. Kantone, die sich nun nicht so strikt an diese Vorgabe halten, kommen deshalb schneller voran. Kronig sagt hingegen, das BAG habe den Kantonen immer gesagt, sie sollten alle ausgelieferten Dosen verimpfen, weil bereits die erste Dosis einen gewissen Schutz vor einer Erkrankung biete.

Ein weiterer Grund für den Rückstand einzelner Kantone liegt darin, dass sie in der Anfangsphase stärker auf mobile Impfequipen und Alters- und Pflegeheimen gesetzt haben und Impfzentren erst allmählich in Betrieb nehmen. Zu diesen Kantonen gehört die Waadt.