Kolumne DorfgeflüsterWarum das Jahr eigentlich im Juli zu Ende geht
Wer denkt, dass der Jahreswechsel am 31. Dezember vonstattengeht, liegt falsch. Er findet rund sechs Monate früher statt.
Kalendarisch geht ein Jahr bekanntlich am 31. Dezember zu Ende. In Tat und Wahrheit findet der Jahresabschluss aber eigentlich rund sechs Monate früher statt. Bei uns in Männedorf kann ich Ihnen sogar das exakte Datum für das Ende des Jahres nennen: Es ist der 15. Juli.
Wie ich darauf komme?
Wenn man nicht den Kalender, sondern die Dichte an Abschlussveranstaltungen als Massstab für das Ende eines Jahres nimmt, dann gewinnt der Juli gegenüber dem Dezember haushoch. Das gilt vor allem für Familien mit Kindern im schulpflichtigen Alter. Das Schuljahr endet nämlich nicht im Winter, sondern vor den Sommerferien. Die Anzahl an Kindern pro Haushalt potenziert dabei die Menge an Abschlussveranstaltungen.
Bei uns – wir haben drei Töchter – kann eine typische Woche vor den Sommerferien dann in etwa so aussehen: Montag Schulabschlussfest, Dienstag Schulabschlussreise, Mittwoch Musikschulabschlussfest, Donnerstag Turnabschlussfest (und natürlich parallel dazu noch ein Kindergeburtstagsfest), Freitag Fussballabschlussfest.
Es sind auch Varianten möglich, zum Beispiel dass ein Mitglied der Familie gleich die ganze Woche fehlt, weil es am Schulabschlussklassenlager teilnimmt.
Dann kommt das Wochenende. Dieses dient aber nicht zur Erholung. Man ist nämlich intensiv damit beschäftigt, die Abschlussveranstaltungen der kommenden Woche zu planen. Am Montag geht es nämlich wieder von vorne los.
Sind die ganzen Abschlüsse einmal geschafft, ist der Kalender dann von einem auf den anderen Tag komplett leer. Man fällt in ein richtiges Loch, weil plötzlich nichts mehr stattfindet. Zum Glück ist dieser Zustand aber jeweils schnell überwunden. Der Beginn des neuen Jahres lässt sich nämlich wunderbar in der Badi und beim Grillieren feiern. In diesem Sinne: Happy New Year!
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