Waffengewalt in den USASchuldig nach tödlichem Schuss auf Auto
Ein Fehler mit tödlichen Konsequenzen: Ein 66-Jähriger erschoss in New York die Beifahrerin eines Autos, das sich in der Adresse geirrt hatte und in seiner Einfahrt wenden wollte. Nun drohen dem Schützen bis zu 25 Jahre Haft.
Für einen tödlichen Schuss auf die Beifahrerin eines fremden Autos, das versehentlich in seine Einfahrt einbog, droht einem Hausbesitzer im US-Staat New York eine lange Haftstrafe. Eine Jury sprach den 66-Jährigen am Dienstag (Ortszeit) wegen Totschlags der 20 Jahre alten Kaylin G. schuldig.
Die junge Frau und mehrere ihrer Freunde waren laut Anklage an einem Samstagabend im April 2022 auf dem Weg zu einer Hausparty, als sie an einer falschen Adresse im Ort Hebron landeten. Als sie ihren Irrtum bemerkten und versuchten, zu wenden und die Einfahrt zu verlassen, kam der bewaffnete Hausbesitzer heraus und gab zwei Schüsse ab. Eine Kugel traf die 20-jährige G., die auf dem Beifahrersitz sass, in der Halsgegend. Wiederbelebungsversuche des Rettungsdiensts blieben ohne Erfolg.
Im Schlussplädoyer erklärte die Staatsanwaltschaft, dass der später Verurteilte von rasender Wut auf Eindringlinge getrieben gewesen sei. «Er schnappte sich seine Schrotflinte und beabsichtigte, dafür zu sorgen, dass sie so schnell wie möglich weggehen. Und er scherte sich nicht darum, ob sie dabei verletzt oder getötet würden», sagte Bezirksstaatsanwalt Christian Morris. Der Angeklagte gab indes an, dass er zunächst einen Warnschuss abgegeben habe und sich der zweite tödliche Schuss versehentlich gelöst habe.
Die Geschworenen befanden den 66-Jährigen auch der grob fahrlässigen Gefährdung anderer für schuldig. Zudem sah die Jury es als erwiesen an, dass er Beweismaterial manipuliert habe. Das Strafmass gegen den Mann soll am 1. März verkündet werden. Auf den Schuldspruch wegen Totschlags können maximal 25 Jahre Haft stehen.
Der Zwischenfall in Hebron ereignete sich wenige Tage, nachdem ein Teenager in Kansas City von einem Hausbesitzer angeschossen wurde, als er seine kleinen Brüder an einer ihm unbekannten Adresse abholen wollte und an der falschen Haustür klingelte. In dem Fall wurde ein rassistisches Motiv geprüft, der Jugendliche ist schwarz.
DPA/aru
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