Vulkanausbruch in IndonesienAscheregen, brennende Häuser: Mehrere Tote auf Flores
Auf der indonesischen Insel ist der Vulkan Lewotobi Laki-Laki ausgebrochen. Mehrere Dörfer wurden schwer getroffen.
Bei einer Reihe vulkanischer Eruptionen auf der indonesischen Insel Flores sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die indonesische Katastrophenschutzbehörde sprach von mindestens sechs Toten – drei weniger, als zunächst von Medien vermeldet worden waren. Man habe aktualisierte Informationen von lokalen Behörden erhalten, hiess es mit Blick auf die geringere Totenzahl. Es würden noch immer Informationen über das Ausmass des Unglücks gesammelt. Lokale Medien berichteten, es seien mehr Menschen in kollabierten Häusern begraben.
Die Opfer seien beim Einsturz ihrer Häuser als Folge der Eruption ums Leben gekommen, sagte der Leiter der örtlichen Notfallteams, Avi Manggota Hallan, der Deutschen Presse-Agentur. Retter suchten unter den Trümmern nach weiteren Opfern. «Die Arbeiten sind noch im Gange, und es könnte noch mehr Tote geben», betonte er.
Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki begann kurz nach Mitternacht, dichte bräunliche Aschewolken auszustossen, die eine Höhe von bis zu 2000 Metern erreichten. Heisse Asche regnete auf Häuser nieder. Unter anderem brannte ein katholisches Kloster ab, wie Firman Yosef vom Beobachtungsposten Lewotobi Laki-Laki berichtete.
Flores, eine der Kleinen Sundainseln, ist wegen ihrer herrlichen Landschaft bei Touristen aus aller Welt beliebt. Der 1584 Meter hohe Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv. Auch in den vergangenen Monaten hatte er mehrmals heisse Gase und Asche in die Luft gespuckt. Er ist der Zwillingsvulkan des 1703 Meter hohen Lewotobi Perempuan. Die Gipfel der beiden Berge liegen etwa zwei Kilometer voneinander entfernt.
Menschen im Schlaf überrascht
Die indonesische Behörde zur Vulkanüberwachung rief die höchste Warnstufe aus und vergrösserte das Sperrgebiet auf einen Radius von sieben Kilometern. Von dem Ausbruch im Bezirk Wulanggitang seien mindestens 10’000 Menschen in den Dörfern Pululera, Nawokote, Hokeng Jaya, Klatanlo, Boru und Boru Kedang betroffen. Im Bezirk Ile Bura waren den Angaben zufolge die vier Dörfer Dulipali, Nobo, Nurabelen und Riang Rita betroffen, im Bezirk Titehena die Dörfer Konga, Kobasoma, Bokang Wolomatang und Watowara. Vulkanisches Material sei bis zu sechs Kilometer weit geschleudert worden.
Der Vulkan sei mitten in der Nacht ausgebrochen, berichteten lokale Medien. Die meisten Dorfbewohner seien im Schlaf überrascht worden und dann in Panik aus ihren Häusern geflohen. Die Zeitung «Kompas» sprach von Dutzenden Verletzten und vielen brennenden Häusern. Das besonders betroffene Dorf Klatanlo liegt nahe beim Gipfel. Insgesamt sind laut «Kompas» sieben Dörfer betroffen.
Bereits im Januar hatten die Behörden nach zunehmender Aktivität des Vulkans Tausende Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen. Viele wurden in Evakuierungszentren gebracht. Indonesien mit seinen mehr als 17’000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Starke Erdbeben und intensive vulkanische Aktivität sind keine Seltenheit.
DPA/roy
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