Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Voyah Free
Probefahrt mit einem unbekannten Chinesen

1 / 4
Ein neues Gesicht auf unseren Strassen: Mit dem 4,9 Meter langen SUV Free betritt der chinesische Hersteller Voyah Schweizer Boden.
Der Chinese fährt sich komfortabel und ausgewogen und kann sogar in Kurven mit den Europäern mithalten.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Spätestens die IAA in München Anfang September hat gezeigt: Jetzt kommen die chinesischen Hersteller nach Europa. Nach jahrelangen Ankündigungen und mehreren erfolglosen Versuchen nutzen einige uns bisher unbekannte Marken die Phase der Transformation zur Elektromobilität, um sich mit ihren Produkten auf dem hiesigen Markt zu etablieren. Start-ups wie Nio, Seres oder Aiways, aber auch neuere Marken riesiger Autokonzerne wie Zeekr (Geely) oder Ora (Great Wall) sind bereits in einigen europäischen Ländern präsent oder stehen kurz vor dem Markteintritt – und das oft mit topmodernen, attraktiv gestalteten Produkten zu verlockenden Preisen.

Eine dieser Marken ist Voyah. Nie gehört? Macht nichts, das haben hierzulande die wenigsten – der Name Voyah war bei uns bis vor kurzem noch völlig unbekannt. Das soll sich allerdings jetzt ändern: Die Automarke des grossen chinesischen Herstellers Dongfeng (vgl. Box) drängt mit spannenden Produkten nach Europa – und das mit einem Importeur, der seinen Sitz in Rotkreuz ZG hat. Als erstes Modell rollt der SUV mit dem einprägsamen Namen Free vor, der bereits bestellt werden kann und von dem ein paar wenige bereits über unsere Strassen rollen. In der Pipeline sind aber bereits ein riesiger Siebensitzer und eine schicke Business-Limousine, weitere Modelle werden folgen.

Erstaunlich hochwertig

Die Eckdaten des Voyah Free klingen vielversprechend: 4,9 Meter lang, elektrischer Allradantrieb mit 360 kW/489 PS Systemleistung, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,4 Sekunden, dazu ein imposanter Akku mit 106,7 kWh Kapazität, der eine WLTP-Normreichweite von 500 Kilometern ermöglicht – da müssen sich einige etablierte Hersteller strecken, um da mithalten zu können. Vor allem, wenn man den Preis bedenkt: Voyah bietet den Free in umfangreicher Vollausstattung ab 69’900 Franken an. Da muss es doch einen Haken geben.

Ob dem so ist, soll eine Probefahrt in einem der ersten europäischen Exemplare klären. Schon von aussen beginnt das Staunen: Der Free sieht echt gut aus. Sein Design ist zwar eine Mischung aus bekannten Designsprachen anderer Hersteller – hier ein wenig Jeep, da etwas Maserati, hier ein Schuss Citroën –, doch insgesamt wirkt der SUV harmonisch und ist durchaus kompatibel mit dem europäischen Geschmack. Der Innenraum macht baff: Drei riesige Bildschirme ziehen sich quer durchs Cockpit, darüber erstreckt sich ein grosses Panorama-Glasdach, das sich auf Knopfdruck abdunkelt. Eine «schwebende» Mittelkonsole sorgt für einen luftigen Eindruck, die Platzverhältnisse sind auf allen Sitzen sehr gut und vor allem: Alles ist mit einem edel wirkenden, veganen Leder bezogen und mit akkuraten Ziernähten hochwertig verarbeitet. Nichts wackelt, knackt oder knirscht – da ist man heute sogar von deutschen Herstellern Schlechteres gewohnt.

Gute Garantieleistung

Hinter dem Lenkrad findet man sich schnell zurecht, und schon auf den ersten Kilometern wird klar: Inzwischen können auch die Chinesen gute Autos bauen. Kein Schaukeln, kein gefühlloses Herumkurbeln am Volant, wie man das von früheren Modellen her kennt – Lenkung, Bremse, Fahrwerk, das alles passt. Die komfortable Luftfederung ist ebenso serienmässig wie die sechs Fahrmodi, die klimatisierten Vordersitze mit Massagefunktion oder die Klimaanlage mit Luftfiltersystem, Ionisator und Duftdiffusor. Und natürlich ist auch eine ganze Armada an modernen Fahrassistenzsystemen an Bord.

Tatsächlich ist der Voyah Free eine echte Überraschung – und er steht symbolisch dafür, was in den nächsten Jahren auf uns zukommen wird: moderne und sehr preiswerte Fahrzeuge aus China, die inzwischen auch qualitativ mithalten können. Abzüge gibt es beim Infotainmentsystem, da die Software noch nicht ganz auf die europäischen Märkte angepasst ist, doch hier verspricht Daniel Kirchert, Chef des Importeurs Noyo Mobility, rasche Besserung via Update over-the-air. Und da in China die Ladeleistung auf maximal 100 kW beschränkt ist, reiht sich der Free an der Schnellladesäule im hinteren Mittelfeld ein. Auch hier wollen die Chinesen bald nachbessern. Der Mutterkonzern Dongfeng gibt übrigens fünf Jahre (oder 100’000 Kilometer) Garantie auf das Fahrzeug sowie acht Jahre oder 160’000 Kilometer auf die Batterie, und sogar Gratisservice ist inklusive – das könnte bei allfälligen Vorbehalten gegenüber einem chinesischen Hersteller beruhigen. Bestellt werden kann der Voyah Free ab sofort, die ersten Fahrzeuge sind bereits auf den Schweizer Strassen unterwegs.