Vorwürfe gegen KVA WinterthurFührungsprobleme in der KVA verursachten Millionenschäden
Mitarbeiter der Kehrichtverwertung klagen über ein toxisches Arbeitsklima und Inkompetenz der Führung. Diese trage eine Mitschuld daran, dass es in Winterthur immer wieder zu Grossbränden kommt.
Das Bild, das elf ehemalige und aktuelle Angestellte der Kehrichtverwertung Winterthur (KVA) zeichnen, ist verheerend: Schlechte Behandlung durch Führungspersonen, eine Personalabteilung, die sich nicht kümmert, und ein Filz zwischen der KVA-Führung und dem städtischen Departement Technische Betriebe.
Das führe dazu, dass die guten Leute in den letzten zehn Jahren mehrheitlich gegangen seien. Fast die Hälfte der Belegschaft hat in dieser Zeit gewechselt. Freie Stellen seien wegen des schlechten Rufs der KVA Winterthur schwer zu besetzen. Darunter leide die Qualität der Arbeit und der Ausbildung.
Es brennt fast nur in Winterthur
Das zeigt sich auch bei den Bränden, die seit 2012 zu Schäden von rund 15 Millionen Franken geführt haben. So entfallen bei der kantonalen Gebäudeversicherung 96 Prozent der Brandschäden in den Zürcher Kehrichtverwertungsanlagen auf Winterthur.
Auch beim Grossbrand von Anfang März dieses Jahres mit einem Gesamtschaden von 5,9 Millionen Franken sei menschliches Versagen die Ursache gewesen, so die Mitarbeitenden. In einer Mail wurden die Angestellten danach aufgefordert, sich gegenüber der Polizei an die offizielle Erklärung zu halten. Auch bei den früheren Grossbränden seien Fehler passiert, die verheimlicht wurden.
Bei der Stadt heisst es, man habe keine Hinweise auf Missstände, werde dies aber untersuchen. Fehler beim diesjährigen Brand seien keine passiert – eine technische Störung sei dafür verantwortlich gewesen.
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