«Apropos» – der tägliche PodcastVorwürfe an der ETH: Warum Hochschulen sich mit anonymen Meldungen schwertun
Ein renommierter Professor der ETH soll sich in einer inakzeptablen Weise verhalten haben. Acht Betroffene meldeten dies. Er bestreitet das. Die Hochschule blockte Beschwerden lange ab. Warum?
Ein Professor soll sich an der Eidgenössischen Technischen Hochschule gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unangemessen verhalten haben. Bis im Herbst 2023 beschweren sich insgesamt acht Betroffene bei der ETH, zum Teil schriftlich und unter Aufgabe ihrer Anonymität. Der Beschuldigte streitet jedes Fehlverhalten ab.
Die Meldestelle signalisiert den Betroffenen, dass eine Meldung keinen Erfolg haben werde. Die Hochschule reagiert erst, als der Recherchedesk von Tamedia sie mit Fragen zu den Vorfällen konfrontiert. Und dann erlässt das Zürcher Bezirksgericht auf Antrag des Professors eine superprovisorische Verfügung: Diese Zeitung darf vorläufig nicht detaillierter zum Fall berichten.
Warum haben wir uns dennoch zu einer Publikation entschieden? Warum tun sich Hochschulen wie die ETH allgemein schwer damit, mit anonymen Meldungen gegen Professorinnen und Professoren umzugehen? Und was bedeutet es für die betroffenen Forschenden, wenn sie alleingelassen werden? Catherine Boss und Oliver Zihlmann vom Tamedia-Recherchedesk berichten darüber in einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos».
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