Wahlen in IndienIndiens Premier Modi behauptet, er sei von Gott auserwählt
Die Mammutwahl in der grössten Demokratie der Welt geht in ihre Schlussphase. Favorit Modi, der einen Hindu-Nationalismus propagiert, hat sich in einem TV-Interview geäussert.
Der indische Premierminister Narendra Modi hat kurz vor dem Abschluss der Mammutwahl in Indien, bei der fast eine Milliarde Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen sind, gesagt, er glaube, er sei von Gott auserwählt. «Manche nennen mich vielleicht verrückt, aber ich bin davon überzeugt, dass ‹Parmatma› (Gott) mich zu einem bestimmten Zweck gesandt hat», sagte er dem indischen Sender NDTV in einem Interview. Sobald dieser «bestimmte Zweck» erreicht sei, sei seine Arbeit getan, sagte Modi weiter. «Aus diesem Grund habe ich mich ganz Gott verschrieben.»
Wozu er genau berufen sei, dazu blieb der Premier vage. Gott würde ihn bei der Ausführung vieler Aufgaben anleiten, ihm jedoch den grösseren Zusammenhang nicht offenbaren, räumte Modi ein. «Er (Gott) deckt seine Karten nicht auf, sondern lässt mich einfach immer wieder Dinge tun. Und ich kann ihn nicht direkt anrufen und fragen, was als Nächstes kommt.»
Die mehrstufige Wahl in Indien begann im April und dauert bis zum 1. Juni, für den 4. Juni ist die Stimmenauszählung geplant. Mit fast 970 Millionen Wahlberechtigten ist die Wahl auf dem Subkontinent der grösste demokratische Urnengang der Welt.
Wählen bei 43 Grad
Millionen Menschen waren in 58 Wahlbezirken, davon sieben in Neu Delhi, aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Am vergangenen Samstag standen viele Menschen schon vor der Öffnung der Wahllokale am frühen Morgen Schlange, um der gleissenden Hitze zu entgehen. Am Nachmittag etwa kletterte die Temperatur in der Hauptstadt auf 43 Grad Celsius.
Die meisten Umfragen prognostizierten einen Sieg für Ministerpräsident Narendra Modi und dessen hindu-nationalistische BJP. Herausgefordert werden sie von einem breiten Oppositionsbündnis unter Führung des Indischen Nationalkongresses und mächtiger Regionalparteien.
Mit dem Urnengang vom Samstag wurde die Stimmabgabe für 89,5 Prozent der 543 Sitze des Unterhauses des Parlaments abgeschlossen. In der letzten Wahlrunde soll am 1. Juni über die verbliebenen 57 Sitze entschieden werden. Ausgezählt werden sollen die Stimmen am 4. Juni.
Mit Material der DPA und der SDA.
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