Hochschulgebiet in ZürichVorboten des neuen Unigebäudes von Herzog & de Meuron
Die Planung des neuen Hochschulgebietes ist einen Schritt weiter. Ein Detail fällt auf.
Das Hochschulquartier steht vor einem Riesenumbau. Nun sind die ersten Vorboten des Generationenprojekts sichtbar. Die Baudirektion des Kantons Zürich lässt seit Montag Gebäudebegrenzungen des neuen Lehr- und Lernzentrums der Universität Zürich ausstecken.
Was hier abgesteckt wird, ist ein Kernelement der Umgestaltung des Hochschulquartiers, das sogenannte Forum UZH. Laut Baudirektion wird es dereinst über 700 Lernarbeitsplätze bieten, rund 6000 Personen werden dort studieren und arbeiten. Das Gebäude wird zwischen Rämi- und Gloriastrasse stehen, wo sich heute einige Turnhallen und ein Sportplatz befinden.
Die Stararchitekten Herzog & de Meuron aus Basel realisieren das Projekt, vor etwas mehr als zwei Jahren erhielten sie den Zuschlag. Inzwischen haben die Projektverantwortlichen die Visualisierungen von damals aufgefrischt. Was auffällt: Neu ist das Dach grün. Auf dem siebenstöckigen Bau werde eine «intensive Dachbepflanzung» und eine Fotovoltaikanlage geplant, heisst es in der Mitteilung. Während die Pflanzen die Umgebung kühlen sollen, würde die Solaranlage rund 150 MWh Strom produzieren, was einem Jahresbedarf von 50 Haushalten entspreche, schreibt die Baudirektion. Die mit Rankpflanzen begrünte Pergola wirke zudem isolierend.
Den Zuschlag sicherten sich Herzog & de Meuron aber nicht mit einer Fotovoltaik-Pergola auf dem Dach, sondern sie überraschten die Jury mit einem ungewöhnlichen Ansatz. Anders als ihre Mitkonkurrentinnen und -konkurrenten planen sie das Gebäude weit von der Rämistrasse zurückversetzt. Der Vorteil: So entsteht ein weiterer öffentlicher Platz im Hochschulgebiet. Direkt neben dem Platz wird der «Gloriapark» entstehen, die grüne Lunge des neuen Hochschulquartiers.
Vor knapp einem Monat wurde bekannt, dass die Squadrat Architekten aus Zürich den neuen Park realisieren können. Sie setzten sich im Wettbewerb gegen über 200 Architekturbüros durch – und auch ihnen gelang eine Überraschung. Sie holen ein altes und in Vergessenheit geratenes Trinkwasserreservoir aus dem 19. Jahrhundert aus der Versenkung.
Statt einen neuen Pavillon zu entwerfen, wie der Architekturwettbewerb eigentlich vorgesehen hat, möchten die Architektinnen und Architekten die alte Anlage ausbuddeln und umnutzen. Umbauen statt abreissen, lautet die Devise. Am Ziel ändert sich allerdings nichts: «Der Pavillon soll sich als ganztägiger, lebendiger Treffpunkt mit einem Getränke- und einem kleinen Speiseangebot im Hochschulgebiet etablieren», heisst es auf der Website.
Von den Baugespannen bis hin zum neuen Park, dem neuen Universitätsgebäude und dem neuen Unispital dauert es noch eine Weile. Läuft alles nach Plan, werden das Forum UZH und auch das erste neue Haus fürs Universitätsspital im Jahr 2028 fertiggestellt.
sip
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