Parteiübergreifende ForderungOpfer von Zwangsmassnahmen sollen entschädigt werden
Der Kantonsrat hat ein dringliches Postulat zur Entschädigung von Opfern von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen überwiesen. Geplant ist ein rascher Solidaritätsbeitrag von 25’000 Franken.
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Bis 1981 wurden auch im Kanton Zürich Menschen «administrativ versorgt». Sie kamen in Kinderheime, Arbeitsanstalten oder psychiatrische Kliniken. Der Zürcher Regierungsrat wird nun abklären, wie die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen entschädigt werden können. Der Kantonsrat hat am Montag ohne Diskussion ein dringliches Postulat zu diesem Thema überwiesen.
Eine Debatte verlangte keine Fraktion. Die Entschädigung war somit von links bis rechts unbestritten. Das dringliche Postulat von AL, SP, Grünen, EVP und GLP fordert einen «raschen und unkomplizierten» kantonalen Solidaritätsbeitrag von 25’000 Franken.
Bis 1981 wurden Kinder und Jugendliche in Heimen weggesperrt, bei Pflegefamilien platziert und als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. So genannt liederliche oder arbeitsscheue Erwachsene wurden entmündigt und sterilisiert. Frauen und Männer wurden zur Nacherziehung in Arbeitsanstalten gesteckt oder kamen gegen ihren Willen in psychiatrische Kliniken.
SDA
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