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Heute vor 60 Jahren
Von einer Kunsteisbahn und einem Aprilscherz

Aus dem Archiv der «Zürichsee-Zeitung».
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An der Gemeindeversammlung im April 1960 stand in Küsnacht ein wichtiges Geschäft auf der Traktandenliste: Der Bau der Kunsteisbahn Küsnacht (KEK). Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt, sei wohl noch nie eine Gemeindeversammlung in der reformierten Kirche Küsnacht so gut besucht gewesen. Sogar Schulbuben und Jugendliche wollten der Diskussion folgen und drückten sich die Nase an den Fenstern platt. Nach einer ausführlichen Diskussion wurde das Geschäft schliesslich angenommen. Insgesamt sei die Versammlung sehr gesittet abgelaufen, wohl auch weil der Gemeindepräsident zu Beginn auf «das Betragen eines guten Schweizers und auf das Benehmen in einem Gotteshaus» hingewiesen habe, spekuliert die Zeitung.

In Oberrieden ging es ein wenig entspannter zu und her. So wurde dort unversehens ein Aprilscherz wahr. Eine eingesandte Meldung im «Anzeiger des Bezirkes Horgen» hatte behauptet, der Olympiasieger im Riesenslalom, Roger Staub, würde am 1. April um Punkt 10 Uhr in der Gemeinde auftauchen. Der Sportler lebte zwar in Graubünden, war aber Bürger von Oberrieden. Die Zeitung schreibt zur Reaktion auf den Scherz: «Alle lachten und keiner glaubte daran.» Doch dann die grosse Überraschung: Staub tauchte tatsächlich auf. Er hatte vom Scherz erfahren und beschlossen, ihn Wirklichkeit werden zu lassen. Da er sich in Oberrieden nicht auskannte, musste er einige Kinder nach dem Weg zum Gemeindehaus fragen. «Die Kinder schlugen sofort Alarm, denn sie hatten die Situation erfasst», berichtet die Zeitung. So fanden sich alsbald zwanzig bis dreissig Kinder beim Gemeindehaus ein, um Autogramme zu ergattern. Auch der Gemeindepräsident war «zufällig anwesend» und hatte grosse Freude am Gast. Danach ging es weiter zu einem kleinen Aperitif im Sternen. Roger Staub versprach, wieder einmal ins Dorf zu kommen.