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Volvo EX30
Der «Mandalorian» als Designvorbild

Um den Volvo EX30 kantiger zu machen, liess sich Designer Mayer vom Helm von «Star Wars»-Kopfgeldjäger Boba Fett inspirieren.
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Designer, so hört man oft, seien Nerds mit Geschmack. Auf T. Jon Mayer trifft das zu. Mit seinem stilsicheren Auftreten und seiner auffälligen Brille entspricht der Amerikaner durchaus dem Klischee. Dazu lässt sich mit dem eingeschworenen «Star Wars»-Fan wunderbar darüber diskutieren, welcher Film der Sternensaga der beste ist.

Sein Lieblingsfilm ist – wie könnte es bei einem Fachmann anders sein – «The Empire Strikes Back» von 1980. Eigentlich aber, gesteht er beim Gespräch am Rande eines Testdrive-Events zum Volvo EX30 in Barcelona, «liebe ich alle ‹Star Wars›-Filme. Sogar die neuen». Tatsächlich geht Mayers Leidenschaft für die «Galaxy far, far away» weit über Filme hinaus. Denn während er tagsüber das Volvo-Designstudio in Schweden leitet, widmet er sich nachts und an den Wochenenden einem ungewöhnlichen Hobby – der Herstellung von qualitativ hochstehenden Lichtschwertern, die im Verkauf bis zu 5000 Dollar pro Stück kosten können.

Kleine Kunstwerke

Angefangen hat alles mit einem Youtube-Video eines Fans, der Lichtschwerter mit Soundeffekten und leuchtenden Klingen gebaut hatte. Fasziniert von den technischen Möglichkeiten, sah sich Mayer angestachelt, selbst ein Schwert zu bauen. Innerhalb kurzer Zeit bastelte er seinen ersten «Sabre». Dabei kam ihm seine Ausbildung im kalifornischen Art Center College of Design zugute. Heute, bekennt er, sei er «süchtig» nach seinem Hobby. Entsprechend euphorisch zückt er sein Handy und präsentiert stolz Bilder, wie er die Filmschwerter bei sich zu Hause zusammenbaut. Seine Replikas sind handgefertigte kleine Kunstwerke, die aus alten Kamerateilen, kleinen Metallteilen und diversen elektronischen Elementen bestehen. In einer «Lichtschwert-Bibel» dokumentiert Mayer akribisch jedes Detail über jedes Schwert aus den Filmen.

T. Jon Mayer, Head of Exterior Design

Mayers Schwerter sind mehr als blosse Nachbildungen. In jedes Stück investiert er etwa 30 Stunden harte Arbeit. Einige seiner Schwerter haben authentische Graflex-Griffe, andere sind Eigenkreationen. Die Klingen bestehen aus Polykarbonatröhren, die mit LED-Streifen ausgestattet sind und das typische Leuchten erzeugen. Der Volvo-Designer verwendet eine Kombination aus Bauteilen aus dem 3-D-Drucker, Messingstäben, Modellboot-Bausätzen und Lautsprechergitter. So stellte er sicher, dass jedes Lichtschwert einzigartig ist. Das Innere besteht aus einer komplexen Anordnung von etwa 40 Teilen. Dazu gehören Soundeffekte, Farben und Lichtmuster, die von Hand auf eine Platine gelötet und programmiert werden. So entsteht ein Produkt, das ganze Dialoge oder Musik aus den Filmen abspielen kann und Fans zum Schwärmen bringt. Kein Zweifel: Diese Passion kann nur an den Tag legen, wer von der «Force» genauso besessen ist wie vom Basteln und Designen.

Kopfgeldjäger als Inspiration

Tatsächlich kann der Amerikaner eine beeindruckende Karriere als Designer vorweisen. Mayer erwarb Abschlüsse in Produkt- und Transportation Design, arbeitete sechs Jahre lang für Ford, bevor er ins Hauptdesignstudio von Volvo nach Göteborg wechselte. Dort spielte er eine entscheidende Rolle bei der Umgestaltung der Produktpalette – weg von kastenförmig und profan, hin zu schnittig und selbstbewusst. Unter anderem war er der leitende Exterior Designer für die Modelle S60, V60 und V60 Cross Country.

Mayers Lichtschwerter sind handgefertigte kleine Kunstwerke, die aus alten Kamerateilen, kleinen Metallteilen und diversen elektronischen Elementen bestehen.

Freilich stellt sich die Frage, ob er sich bei seiner Arbeit für den neuen Volvo EX30 auf irgendeine Weise von «Star Wars» inspirieren liess. Bekannt ist, dass sich Volvo seit Jahren an Gesichtern aus der Tierwelt orientiert. Das Gesicht des SUV XC90 etwa ist jenes eines Löwen. Für den kompakten EX30 indes bemühte der Designchef aber tatsächlich «Star Wars»: Um das Auto kantiger zu machen, liess sich Mayer vom Helm von Kult-Kopfgeldjäger Boba Fett inspirieren. Mayer zeigt ein Bild auf seinem Handy, auf dem der sonst grünlich-graue Mandalorianer-Helm weiss ist und so seine dynamischen Formen deutlich erkennen lässt. «Ich lasse mich gern vom minimalistischen Ansatz von («Star Wars»-Regisseur – Red.) George Lucas inspirieren», erklärt der Amerikaner. Er erinnert sein Team gern daran, Konzepte aufzuschlüsseln – so, wie Lucas es mit dem ikonischen Design seiner X-Wing-Fighter oder dem «Todesstern» getan hat.

Die Mitglieder seines Teams arbeiten dafür via Virtual Reality mit Volvo-Designern rund um den Globus zusammen. Zu diesen gehört seit einiger Zeit auch ein Russe, den Mayer via Social Media kennen lernte, als er nach Informationen für die Lichttechnik in seinen Schwertern suchte. Der russische LED-Experte konnte dem Volvo-Designer so überzeugend weiterhelfen, dass dieser ihn kurzerhand zu sich ins Team holte. Das nennt man gelebte Fanfreundschaft – und über «Star Wars» dürften die beiden sicher auch gut fachsimpeln können.