Vierfachmord in Annecy: Verdacht nicht erhärtet
Die Staatsanwaltschaft wird gegen den am Dienstag festgenommenen Waffensammler kein Verfahren einleiten. Der ehemalige Polizist hat mit der mysteriösen Ermordung einer Familie offenbar nichts zu tun.
Im Fall des Vierfachmordes nahe der französischen Stadt Annecy wird die Staatsanwaltschaft gegen den am Dienstag festgenommenen Mann kein Anklageverfahren einleiten. Nach Angaben der Ermittler konnten sich die Verdachtsmomente durch die Vernehmungen und Durchsuchungsaktionen der letzten Tage nicht erhärten.
Das Verbrechen in Chevaline bei Annecy gilt als einer der mysteriösesten Mordfälle der letzten Jahre. Ein Unbekannter hatte dort im September 2012 ein irakisch-stämmiges Ehepaar und die Mutter der Ehefrau in einem Auto erschossen.
Ehemaliger Polizist
Ebenfalls getötet wurde ein offensichtlich zufällig vorbeikommender Radfahrer. Nur die beiden kleinen Kinder des bei London lebenden Paares überlebten.
Nach Angaben des Staatsanwalts vom Mittwoch handelt es sich beim festgenommenen Franzosen um einen ehemaligen Polizisten, der heute für ein Sicherheitsunternehmen in der Schweiz arbeitet.
Demnach ist der Mann, der rund zehn Kilometer von dem Tatort entfernt wohnt, ein begeisterter Jäger und Waffensammler. Bei Hausdurchsuchungen seien rund 40 Schusswaffen, vor allem aus dem Zweiten Weltkrieg, grosse Mengen an Munition sowie Sprengstoff und Zünder sichergestellt worden.
Möglicherweise sei der Mann in einen Waffenhandel verstrickt. Im Zusammenhang mit dieser These sei auch einer seiner Freunde in Polizeigewahrsam genommen worden. Zudem würden Angehörige des Mannes weiter verhört.
SDA/mw