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«Die Schweiz hat grossartige Arbeit geleistet»

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Ein Wissenschaftler gegen einen anderen: Der am Samstag erfolgte Austausch von zwei Gefangenen ist ein überraschender Moment der Entspannung im Verhältnis zwischen den USA und dem Iran, die zuletzt mehrfach am Rand eines bewaffneten Konflikts standen. Xiyue Wang, ein US-amerikanischer Historiker chinesischer Herkunft, sass seit 2016 in einem Gefängnis in Teheran. Massoud Soleimani, ein iranischer Stammzellenforscher, wurde vergangenes Jahr in den USA festgenommen. Beide Männer wurden auf einem Rollfeld am Flughafen Zürich von Vertretern ihrer jeweiligen Staaten entgegengenommen. Wang erhielt dabei von Ed McMullen, dem US-Botschafter in Bern, eine US-Flagge in die Hände gedrückt, wie ein Foto der US-Botschaft bei Twitter zeigt.

Zustande gekommen ist der Austausch dank der Vermittlung der Schweiz. «Die Schweizer haben eine führende Rolle bei der Organisation der Verhandlungen gespielt», sagte ein hochrangiges Mitglied der US-Regierung in einem Hintergrundgespräch mit Journalisten am Samstag. Der Schweizer Botschafter in Teheran, Markus Leitner, sowie die Beamten des Aussendepartements in Bern hätten «unermüdlich auf die Freilassung von Herrn Wang hingearbeitet». Die Gespräche dauerten schon länger an, doch in den vergangenen drei bis vier Wochen sei man in die intensive Phase getreten, die mit der Einigung über einen Gefangenenaustausch endete. «Wir sind sehr dankbar für ihre Bemühungen», sagte der US-Offizielle über die Rolle der Schweizer Diplomaten. Voll des Lobes war US-Botschafter McMullen in einem Interview mit dem Westschweizer Fernsehen RTS: «Die Schweiz hat grossartige Arbeit geleistet.»

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Auch US-Aussenminister Mike Pompeo und der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif sprachen der Schweiz bei Twitter ihren Dank aus. Der Amerikaner Wang wurde laut einem Bericht der «New York Times» an Bord eines Flugzeugs der Schweizer Regierung nach Zürich gebracht. Er war 2016 als Doktorand der Princeton University in den Iran gereist, um Archivrecherchen für seine Dissertation zu betreiben. Obwohl ihm die iranische Regierung ein Visum ausgestellt hatte, wurde er im Iran verhaftet und wegen angeblicher Spionage zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Der Iraner Soleimani wurde mit einer Regierungsmaschine der US-Regierung nach Zürich geflogen. Er war 2018 am Flughafen von Chicago verhaftet worden, als er auf dem Weg zu einem Seminar in den USA war. Die US-Regierung warf ihm vor, über Schmuggel gegen US-Sanktionen verstossen zu haben.

Video: USA und Iran tauschen am Flughafen Zürich Gefangene aus

Xiyue Wang posiert mit Brian Hook, US-Sonderbeauftragter des Aussenministeriums. (Video: Tamedia)

Weiter auf Schweizer Hilfe angewiesen?

Der Gefangenenaustausch erfolgt zu einem Zeitpunkt grosser Spannungen zwischen beiden Staaten. Die Regierung von Präsident Donald Trump erhofft sich von dem Deal, dass er zu weiteren «Erfolgserlebnissen» führe, sagte der ranghohe Regierungsmitarbeiter bei dem Hintergrundgespräch. Derzeit sitzen noch mindestens vier weitere US-Bürger im Iran im Gefängnis. «Wir hoffen, dass uns dies jetzt das nötige Momentum gibt, um die anderen Amerikaner nach Hause zu holen. Wir haben sie nicht vergessen.» Auch dabei könnte die Schweiz eine wichtige Rolle spielen, so der Offizielle: «Unsere Schweizer Kollegen sind äusserst professionell und motiviert dabei, die Vereinigten Staaten zu unterstützen.»

Die USA haben ihre diplomatischen Beziehungen zum Iran vor vierzig Jahren gekappt. Seither vertritt die Schweiz die US-Interessen in Teheran. Als Schutzmacht leistet sie auch konsularische Hilfe für US-Bürger.

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