Umfrage zu E-Mobilität in der SchweizViel Interesse, wenig Wissen
Eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Link zeigt: Wissen und persönliche Erfahrung rund um Elektromobilität sind in der Schweizer Bevölkerung gering.
Das Forschungsinstitut Link hat im Auftrag von Mercedes-Benz schweizweit über 1000 Personen zu ihrem Wissen und ihrer Haltung zur Elektromobilität befragt. Das nicht unerwartete Resultat: 23 Prozent der Personen, welche die Anschaffung eines Autos planen, ziehen ein vollelektrisches Modell in Betracht. Als Hauptgründe für die Anschaffung eines E-Autos werden dessen Umweltfreundlichkeit (78 Prozent), die mittelfristig geringen Kosten (31 Prozent), die Zukunftsfähigkeit der Technologie (16 Prozent) sowie das Fahrgefühl (14 Prozent) angegeben.
Kritik ist oft wenig fundiert
Nicht überraschend haben 31 Prozent der Befragten vor allem die fehlende Ladeinfrastruktur als Hauptgrund gegen die Anschaffung eines Elektroautos genannt. Weitere Faktoren sind die vermeintlich hohen Kosten (27 Prozent) und die zu geringen Reichweiten (21 Prozent). Kein Wunder: Laut der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage fühlen sich nur 14 Prozent der Befragten gut informiert in Bezug auf die laufenden Kosten eines E-Autos. Noch schlechter sieht es in Sachen Ladestandorte aus – hier gaben nur gerade 13 Prozent an, auf dem Laufenden zu sein.
Mercedes-Benz Schweiz schreibt, dass die Kritik an der Elektromobilität in vielen Bereichen sachlich wenig fundiert sei. «So ist es den Befragten zwar wichtig, dass Batterien von E-Autos umweltgerecht recycelt werden (78 Prozent), die Rohstoffbeschaffung für Batterien nachhaltig geschieht (72 Prozent), E-Autos nachhaltig produziert (68 Prozent) und mit Ökostrom betrieben werden (57 Prozent)», schreibt der Umfrage-Auftraggeber. «Doch nur 18 Prozent der Befragten bejahen, dass Elektroautos heute schon einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.»
Forderungen an Staat und Gemeinden
Wichtige Faktoren für den Umstieg auf ein Elektroauto und dessen Nutzung sind für die Befragten die Anschaffungs- (60 Prozent) und Betriebskosten (52 Prozent) sowie vor allem Lademöglichkeiten zu Hause (79 Prozent) und unterwegs (63 Prozent). Beim Ausbau der Infrastruktur nehmen Herr und Frau Schweizer in erster Linie Städte/Gemeinden (56 Prozent), den Staat (53 Prozent) und auch die Immobilienbesitzer (44 Prozent) in die Pflicht.
Trotz der steigenden Marktanteile der Stromer in der Schweiz (2022: 17,8 Prozent) zeigt die Link-Umfrage auch: Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer kennt die Elektromobilität nur vom Hörensagen. 38 Prozent der Befragten gaben an, Bekannte oder Freundinnen und Freunde hätten ihnen von deren Erfahrungen erzählt oder sie schon in einem E-Auto (mit)fahren lassen. Ganze 56 Prozent haben hingegen keinerlei persönliche Erfahrung mit Elektroautos.
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