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Verstorbene Persönlichkeiten
Diese Schweizer Promis verliessen uns 2023

A photograph and flowers are placed at the gate of the villa of late singer and stage performer Tina Turner in Kuesnacht, Switzerland on Friday May 26, 2023. Turner, the unstoppable singer and stage performer, died Wednesday, after a long illness at her home in Kuesnacht near Zurich, Switzerland, according to her manager. She was 83. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
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Ein Nobelpreisträger, ein Rock-Weltstar, eine Pionierin in der Bundespolitik und ein junges Sporttalent: Die Schweiz hat im Jahr 2023 neben dem Physiker Karl Alex Müller auch die Musikerin Tina Turner, die erste Bundesrätin des Landes, Elisabeth Kopp, und den Radprofi Gino Mäder verloren. Ein Überblick über Schweizer Persönlichkeiten, die 2023 gestorben sind:

KARL ALEX MÜLLER: Der in Basel geborene Nobelpreisträger für Physik starb am 9. Januar im Alter von 95 Jahren. Er hatte die Auszeichnung 1987 zusammen mit dem Deutschen Georg Bednorz erhalten. Die beiden Physiker hatten bei der Suche nach neuen Supraleitern die Hochtemperatur-Supraleitung entdeckt. Damit konnte fortan Stickstoff als Kühlmittel benutzt werden, was günstiger, effizienter und einfacher handhabbar war.

BEATE SCHNITTER: Die Zürcher Architekturpionierin starb am 25. Januar mit 93 Jahren. Sie setzte sich für den Erhalt historischer Ortsbilder ein und war bekannt für Neubauten und Gesamtsanierungen. In den 1970er-Jahren ergriff sie als eine von wenigen ihres Berufsstands das Wort und machte auf die Situation der Frau in der Baubranche aufmerksam. Zu den bekanntesten Arbeiten Schnitters gehören Restaurationen von Semper-Bauten. Dazu zählen das ETH-Hauptgebäude und die Sternwarte Zürich.

PASCAL THURRE: Der ehemalige Walliser Journalist verstarb am 28. Januar in seinem Zuhause in Sitten VS im Alter von 95 Jahren. Er war der Gründer der «Amis de Farinet», des kleinsten Weinbergs der Welt. Thurre hatte über 40 Jahre lang hunderte Prominente aus der ganzen Welt auf den Weinberg gelockt, die dort ernteten oder Pflanzen düngten, darunter James-Bond-Darsteller Roger Moore, Schauspielerin Gina Lollobrigida, Fussballtrainer Zinédine Zidane, der ehemalige Autorennfahrer Michael Schumacher und Prinzessin Caroline von Monaco.

MAX HUWYLER: Der Zuger Schriftsteller und Pädagoge starb am 28. Januar im Alter von 91 Jahren. Der Primar- und Sekundarlehrer war Mitverfasser des Sprachlehrmittels «Welt der Wörter». Er schrieb daneben Erzählungen, Hörspiele, übersetzte Stücke von Günter Grass und Elias Canetti in Mundart. Zudem verfasste er Kinderbücher (»Das Nashorn und das Nashorn» und «Die Stadtgartenschnecke») sowie Stücke für Schulbühnen. Wenige Monate vor seinem Tod erschien sein letztes Buch, der Lyrikband «ich habe ein gedicht geträumt".

ANDREAS LADNER: Der Zürcher Politologe verschied unerwartet am 7. Februar 65-jährig. Er war ein beliebter Kommentator von Entwicklungen in der Schweizer Politik. Er forderte unter anderem neue Regeln bei der Bundesratswahl, um die Konkordanz zu wahren. Ladner war Professor für Schweizer Verwaltung und institutionelle Politik am Hochschulinstitut für öffentliche Verwaltung (Idheap) der Universität Lausanne. Zuvor arbeitete er an den Universitäten von Bern, Zürich und Konstanz (D) und leitete Nationalfonds-Projekte zur Kommunal- und Parteienforschung.

FRANCOIS COUCHEPIN: Der frühere Bundeskanzler starb am 27. Februar im Alter von 88 Jahren nach schwerer Krankheit. Der freisinnige Walliser Jurist stand der Bundeskanzlei von 1991 bis 1999 vor. Der Sohn eines Bundesrichters war auch ein entfernter Cousin des ehemaligen Bundespräsidenten Pascal Couchepin. Im Wallis gehörte er zum FDP-Establishment und sass im Grossen Rat. 1980 trat er als Chef der französischen Sektion der zentralen Sprachdienste in die Bundeskanzlei ein. 1981 wurde er Vizekanzler und 1991 Bundeskanzler.

ELISABETH KOPP: Die ehemalige FDP-Bundesrätin starb am 7. April im Alter von 86 Jahren nach langer Krankheit. Die Zürcherin wurde am 2. Oktober 1984 als erste Frau in den Bundesrat gewählt. Als Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) setzte sie sich für eine schnellere Bearbeitung von Asylgesuchen ein und engagierte sich für die Frauenförderung. 1989 trat sie nach einer Kontroverse um einen Telefonanruf mit ihrem Ehemann zurück. Darin soll sie ihn wegen einer möglichen Verwicklung in Geldwäscherei zum Rückzug aus einem Unternehmen aufgefordert haben. Vom Bundesgericht wurde sie vom Vorwurf der Amtsgeheimnisverletzung freigesprochen.

Eine Uebertragung in die Turnhalle der reformierten Kirche Zumikon anlaesslich dem Gedenkgottesdienst zum Hinschied von alt Bundesraetin Elisabeth Kopp, aufgenommen am Mittwoch, 3. Mai 2023 in Zumikon. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

EBERHARD W. KORNFELD: Der Auktionator, Kunstsammler und Autor starb am 13. April mit 99 Jahren in Ostermundigen BE. Das Haus des gebürtigen Baslers und Wahlberners zählt zu den berühmtesten Adressen im globalen Auktionsgeschäft. Kornfeld war mit zahlreichen Künstlern befreundet, darunter Pablo Picasso. Kontakte hatte er auch mit Marc Chagall, Alberto Giacometti, Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle. Seine Leidenschaft war die Druckgraphik. Massgeblich beteiligt war Kornfeld am Aufbau des Ernst-Ludwig-Kirchner-Museums in Davos GR.

ELIANA BURKI: Die Schweizer Alphorn-Virtuosin, Sängerin und Komponistin starb am 24. April mit 39 Jahren an einem bösartigen Hirntumor. Die Schweizer Musikerin machte sich einen Namen, weil sie das Alphorn im Funk, Pop und Jazz verankerte; sie prägte den Begriff «Funky Swiss Alphorn». Sie trat international auf, in Europa, den USA, Südamerika und im Nahen und Fernen Osten. Geboren wurde sie 1983 im Kanton Solothurn. Sie lebte zeitweise in Solothurn und Los Angeles.

HANNA JOHANSEN: Die deutsch-schweizerische Schriftstellerin mit richtigem Namen Hanna Margarete Muschg starb am 25. April in Horgen ZH im Alter von 83 Jahren. Die Autorin von Romanen, Erzählungen und Kinderbüchern war Ehefrau des Schriftstellers Adolf Muschg und veröffentlichte Werke unter dem Pseudonym Hanna Johansen. Sie veröffentlichte über 30 Bücher für Kinder und Erwachsene und gilt als Grande Dame der Schweizer Literatur. Für ihr literarisches Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, darunter 2015 mit dem Schweizer Literaturpreis.

PETER ZEINDLER: Der Krimiautor verschied am 7. Mai mit 89 Jahren in einem Seniorenheim in Zürich. Die Spionagethriller-Reihe um den als Berner Antiquar getarnten deutschen Nachrichtendienst-Agenten Konrad Sembritzki haben ihn berühmt gemacht. Zeindler war einer der meistausgezeichneten deutschsprachigen Krimiautoren der Gegenwart. Er gewann viermal den nationalen Deutschen Krimipreis. Der promovierte Germanist und Goethe-Spezialist arbeitete auch als Journalist für TV, Radio und Printmedien.

TINA TURNER: Rocklegende und Schauspielerin starb am 24. Mai nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren in ihrem Haus in Küsnacht ZH am Zürichsee. Der Superstar lebte seit Jahren in der Schweiz. Als sie 2013 Schweizerin wurde, gab sie die US-Staatsbürgerschaft auf. Turner bildete in den 1960er-Jahren mit ihrem damaligen Mann Ike Turner das Rhythm-and-Blues-Duo Ike & Tina Turner. Nach der Scheidung startete sie in den 1980er Jahren eine Solokarriere. Mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern wurde sie zur «Queen of Rock ’n’ Roll». Ihr Vermögen wurde einst auf über 200 Millionen Schweizer Franken geschätzt.

ARCHIV - 23.10.2018, Hamburg: Tina Turner, in USA geborene Rocksängerin, bei einem Fototermin zum Musical "Tina - Das Tina Turner Musical". (zu dpa-Porträt "Weltstar im Ruhestand - Tina Turner wird 80") Foto: Christian Charisius/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Christian Charisius)

MICHAEL E. DREHER: Der Autopartei-Gründer und frühere Zürcher Nationalrat starb am 22. Mai im Alter von 79 Jahren. Der aus Schaffhausen stammende Jurist und Unternehmer gründete 1985 zusammen mit Gleichgesinnten die am rechten Rand politisierende Autopartei, die 1994 in Freiheits-Partei umbenannt wurde. Von 1987 bis 1999 sass Dreher im Nationalrat. Die Autopartei wehrte sich gegen tiefere Tempolimiten und andere Verkehrsvorschriften. Bei den Wahlen 1999 verlor die Freiheits-Partei ihre Nationalratsmandate. Dreher war zuletzt in Küsnacht ZH wohnhaft.

RUTH SCHWEIKERT: Die mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin und Theaterautorin verstarb am 4. Juni, sechs Wochen vor ihrem 59. Geburtstag, an den Folgen von Krebs. Schweikert wurde 1965 im süddeutschen Lörrach geboren und lebte mit ihrem Mann und Filmemacher Eric Bergkraut und ihren fünf Kindern in Zürich. Bekannt wurde sie mit Romanen wie «Augen zu» (1998), «Ohio « (2005) oder «Wie wir älter wurden» (2015), aber auch als engagierte Stimme in politischen Debatten. Mit anderen Kunstschaffenden kandidierte sie 2015 auf einer «Kunst und Politik»-Liste für den Nationalrat. Mit «Tage wie Hunde» (2019) verarbeitete Schweikert ihre Krebsdiagnose, die sie im Februar 2016 getroffen hatte.

JEAN WICKI: Der Viererbob-Olympiasieger von 1972 in Sapporo verstarb am 11. Juni eine Woche vor seinem 90. Geburtstag. Der Walliser brachte die Bobnation Schweiz als Pilot zurück auf die Landkarte. Bereits 1968 in Grenoble hatte er mit dem Vierer Bronze gewonnen. Vor dem Gold-Coup zum Abschluss der Spiele in Japan entsprach Platz 3 im Zweier nicht den hohen Erwartungen.

GINO MÄDER: Der Schweizer Radrennfahrer erlag am 16. Juni Kopfverletzungen infolge eines Sturzes in eine Schlucht am Albulapass am Vortag während der Tour de Suisse. Der in Wiedlisbach BE aufgewachsene Gesamtklassement-Fahrer wurde 26 Jahre alt. Der Schweizer Junioren-Meister galt als aufstrebendes Jungtalent. Seinen grossen Durchbruch feierte Mäder 2021, als er die 6. Etappe des Giro d’Italia gewann und den fünften Rang im Gesamtklassement bei der Spanien-Rundfahrt Vuelta erreichte.

epa10718052 Cyclists of Bahrain Victorious team observe a minute of silence for their late teammate, Swiss rider Gino Mader (pictured on screen), during the team presentation of the Tour de France 2023 in Bilbao, Spain, 29 June 2023. The Tour de France 2023 will start in Bilbao on 01 July.  EPA/MARTIN DIVISEK

PETER BIERI/PASCAL MERCIER: Der Berner Schriftsteller und Philosoph Peter Bieri, bekannt unter seinem Künstlernamen Pascal Mercier, starb am 27. Juni im Alter von 79 Jahren in Berlin. Seinen grössten literarischen Erfolg feierte der einstige Hochschullehrer und Philosophieprofessor mit dem 2004 veröffentlichten Roman «Nachtzug nach Lissabon». Das Buch wurde in über 30 Sprachen übersetzt und 2013 mit Jeremy Irons in der Hauptrolle verfilmt. Sein letztes Werk erschien 2020 mit «Das Gewicht der Worte».

OSCAR J. SCHWENK: Der jahrelange Chef der Nidwaldner Pilatus Flugzeugwerke starb am 15. Juli im Alter von 78 Jahren. Der 1944 geborene Landwirt und Patron war von 1994 bis 2021 Geschäftsführer beziehungsweise Verwaltungsratspräsident der Flugzeugwerke. Er baute den 1939 gegründeten Betrieb mit einer Nischenpolitik zu einem der grössten Arbeitgeber der Zentralschweiz mit 2500 Beschäftigten und einem Milliarden-Umsatz aus. Schwenk leitete ferner 16 Jahre lang als Verwaltungsratspräsident die Geschicke der Pilatus-Bahnen. Er formte den früheren Bergbahnbetrieb zum modernen Tourismusbetrieb. Zudem übernahm er die Mineralquelle Bad Knutwil LU.

ARNAUD BEDAT: Der Westschweizer Journalist und Buchautor starb am 20. Juli im Alter von 58 Jahren nach einer Krankheit. Der Jurassier arbeitete lange Jahre für «L’Illustré» und machte sich insbesondere mit aufsehenerregenden Recherchen einen Namen. Er recherchierte im Laufe seiner Karriere zu zahlreichen prägenden Ereignissen der jüngeren Geschichte, unter anderem zum Absturz des Swissair-Fluges 111 vor dem kanadischen Halifax im Jahr 1998 und zum Drama um die Sonnentempler-Sekte. Zudem verfasste er mehrere Bücher, unter anderem über den Chansonnier Jacques Brel und über Papst Franziskus.

MARTIN LACIGA: Der Pionier des Schweizer Beachvolleyballs starb am 22. August im Alter von 48 Jahren. Der Seeländer litt an schweren Depressionen. Der Mann aus Kerzers FR war im Jahr 1999 die Weltnummer 1 und feierte zusammen mit seinem Bruder Paul Laciga zahlreiche Erfolge. 1999 stand das Duo im WM-Final. Martin Laciga vertrat die Schweiz dreimal an Olympischen Spielen, dreimal wurde er mit seinem Bruder Europameister. Zusammen mit dem vier Jahre älteren Paul war Martin Laciga massgeblich an der Entwicklung des Beachvolleyball-Sports beteiligt. Das Brüderpaar prägte von 1995 bis 2004 die Szene.

RAINER E. GUT: Der frühere Wirtschaftskapitän starb am 11. Oktober 91-jährig. Der gebürtige Zuger gehörte zu den einflussreichsten Männern der Schweizer Wirtschaft. Er baute die Schweizerische Kreditanstalt (SKA) zum globalen Bankenkonzern Credit Suisse (CS) um. Gut hielt Mandate weiterer Grossfirmen, so bei der Swiss Re, der Swissair oder bei Nestlé. Den Nahrungsmittelkonzern präsidierte er von 2000 bis 2005. Auf ihn gebaut hatte die Wirtschaft auch Ende der 1990er-Jahre, als der Streit um die nachrichtenlosen Vermögen aus dem Zweiten Weltkrieg eskalierte. Er soll massgeblich am 1,25-Milliarden-Dollar-Vergleich mit jüdischen Sammelklägern beteiligt gewesen sein.

JÖRG BUCHERER: Kurz nach dem Verkauf seiner Juwelier- und Uhrenkette an Rolex starb Jörg Bucherer am 6. November im Alter von 87 Jahren. Bucherer hatte das Luzerner Familienunternehmen in dritter Generation geführt. Er übernahm 1977 die Geschäfte von seinem Vater und führte einen Expansionskurs, zunächst nach Österreich und Deutschland. In Paris eröffnete er das weltweit grösste Uhren- und Schmuckgeschäft, er tätigte Übernahmen in Grossbritannien und in den USA und fasste etwa in New York Fuss. Heute hat Bucherer weltweit mehr als hundert Schmuckfachgeschäfte und zählt nach eigenen Angaben 2400 Mitarbeitende.

IMAGE DISTRIBUTED FOR CARL F. BUCHERER - Carl F. Bucherer Boutique opening in Lucerne, Switzerland, on Thursday, August 24, 2017. Photo shows Joerg G. Bucherer, the owner of the company outside the newly opened boutique. Carl F. Bucherer is one of the few remaining family-owned Swiss watch manufacturers. Following the inauguration of its Shanghai boutique, the renowned watch brand has paid homage to its heritage by opening an exclusive boutique in Lucerne where the company was founded 130 years ago. (Dominik Baur/PPR for Carl F. Bucherer via AP Images)

EVA MEZGER-HAEFELI: Die ehemalige Fernsehmoderatorin und Schauspielerin starb am 6. November im Alter von 89 Jahren. Sie war eine Fernseh- und Radiopersönlichkeit der ersten Stunde und eine der ersten Programmsprecherinnen im Schweizer Fernsehen. Mezger-Haefeli startete in den frühen 1950er-Jahren als Programmassistentin und wurde später Programmansagerin. Zwischenzeitlich stand sie als Schauspielerin auf der Bühne. In den 1970er-Jahren kehrte sie zum Fernsehen zurück und moderierte Sendungen wie «Da Capo», «Seniorama», «Treffpunkt» und «Lipsticks». Nach über 1000 moderierten Sendungen ging Mezger-Haefeli 1996 in den Ruhestand.

WERNER CAROBBIO: Der Tessiner alt SP-Nationalrat – ein Urgestein des Tessiner Sozialismus – starb am 7. November im Alter von 86 Jahren. Der gelernte Lehrer und Lokalpolitiker war Mitbegründer der Autonomen Sozialistischen Partei im Tessin und wurde deren Sekretär. Von 1975 bis 1999 sass er im Nationalrat. Unter anderem leitete er 1990 die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zur geheimen Widerstandsorganisation P-26. Nach seinem Rücktritt aus der grossen Kammer wurde er in den Tessiner Grossen Rat gewählt und 2005 dessen Präsident. Eine seiner Töchter, Marina Carobbio, ist seit April Regierungsrätin im Kanton Tessin. Sie leitet die Bildungsdirektion.

ANNA FELDER: Die 1937 in Lugano TI geborene Autorin und promovierte Romanistin starb am 15. November in Aarau im Alter von 85 Jahren. Sie zählt trotz vergleichsweise schmalem Werk zu den bedächtigen und hochdekorierten Stimmen der Schweizer Literatur. Sie hinterlässt vier Romane, zahlreiche Erzählungen sowie einige Hörspiele und Theaterstücke in italienischer Sprache. 2018 zeichnete das Bundesamt für Kultur (BAK) sie mit dem renommierten Grand Prix Literatur aus.

PETER STUDER: Der bekannte Publizist und ehemalige Chefredaktor verschied am 2. Dezember. Er wurde 88 Jahre alt. Der in Luzern aufgewachsene Jurist war langjähriger Chefredaktor des «Tages-Anzeigers» und publizistischer Leiter von Tamedia, Chefredaktor des Schweizer Fernsehens, danach Präsident des Schweizer Presserates und zwei Jahre lang Verwaltungsrat der früheren Schweizerischen Depeschenagentur, heute Keystone-SDA. Die Universität St. Gallen, an der Studer Medienrecht lehrte, ernannte ihn 2005 zum Ehrendoktor.

ARCHIV -- Der Schweizer Jurist und Publizist Peter Studer posiert im Kunst und Kultur Landessender Beromuenster anlaesslich des Festes zum 87. Geburtstag der SRG vom Freitag, 23. Februar 2018. Der bekannte Publizist und ehemalige Chefredaktor Peter Studer ist am Samstag, 2. Dezember 2023 gestorben. Er wurde 88 Jahre alt. (KEYSTONE/Urs Flueeler)

LEONARD GIANADDA: Der Walliser Kunstmäzen, Architekt und Bauunternehmer starb am 3. Dezember 88-jährig in seinem Geburtsort Martigny. Er litt an Krebs und hatte im Oktober einen schweren Autounfall. Er hinterliess in der Stadt eine Stiftung und ein Museum mit internationalem Renommee. Die Fondation Gianadda, die der Walliser im Gedenken an seinen früh verstorbenen Bruder Pierre 1978 gegründet hatte, stellt regelmässig Werke berühmter Künstler wie Picasso, Van Gogh oder Rodin aus. Zum Museum kommen jedes Jahr Hunderttausende von Besucherinnen und Besuchern.

TED SCAPA: Der Schweizer Künstler verstarb am 6. Dezember mit 92 Jahren in Bern. Scapa wurde 1931 in Amsterdam geboren. Einem breiten Publikum bekannt wurde der Illustrator durch die Kindersendung «Das Spielhaus» im Schweizer Fernsehen in den 1960er und 1970er Jahren. Als Cartoonist zeichnete Scapa jahrelang für die internationale Presse und veröffentlichte Kinderbücher und Cartoonsammlungen. Meistens kreierte Scapa zu einem Thema eine Reihe von Bildern. Scapa wohnte jahrelang in Vallamand VD am Murtensee. Seit Februar 2021 lebte der Künstler in einer Berner Altersresidenz.

JÜRG RANDEGGER: Der Schweizer Kabarettist starb am 19. Dezember im Alter von 88 Jahren zu Hause in Zürich. Randegger ist unter anderem mit dem Cabaret Rotstift bekannt geworden. Er war ausgebildeter Lehrer und gründete 1954 mit Jörg Schneider das Cabaret Äxgüsi, gut zehn Jahre später wurde er ein Teil des Cabarets Rotstift. Ferner arbeitete Randegger an einem Hörspiel der «Schlieremer Chind» mit und moderierte über zwanzig Jahre lang bis 1999 den «Samschtig-Jass» im Schweizer Fernsehen. Seinen letzten Bühnenauftritt hatte Randegger im August beim Zürcher Freiluft-Musiktheater «Trittligass».

GASTON HÄNI: Der langjährige Schweizer Clown erlag am 20. Dezember im Alter von 72 Jahren in Arbon TG einem Krebsleiden. 1951 wurde er in eine Schweizer Zirkusfamilie hineingeboren. Sein Vater war Trapezkünstler und seine Mutter trat im Zirkus auf. 1973 lernte er seinen Manegenpartner Rolf Knie kennen. Das Duo ging zusammen auf Tournee, trat in Fernsehshows auf und war in Filmen zu sehen. 1999 übernahm Roli Noirjean den Platz an Gastons Seite. Über zwanzig Jahre lang spielten die beiden Seite an Seite. Im Winter waren sie jeweils fester Bestandteil des Weihnachtscircus Conelli in Zürich. 2017 erhielt Gaston beim internationalen Zirkus-Festival in Val d’Oise–Dumont bei Paris den «Lifetime Achievement Award».

The two clowns Gaston, left, and Rolf, in action in the program of Circus Knie. Photographed in Zurich in April 1979. (KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Str)

Die beiden Clowns Gaston, links, und Rolf, in Aktion im Programm des Circus Knie. Aufgenommen in Zuerich im April 1979. (KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Str)

LESLEY MCNAUGHT: Die ehemalige Spitzenreiterin und Olympia-Medaillengewinnerin verstarb überraschend im Alter von 59 Jahren. Die gebürtige Engländerin gehörte in den 1990er- und 2000er-Jahren zu den besten Springreiterinnen der Welt. 2000 in Sydney gewann sie mit dem Schweizer Team Olympia-Silber. McNaught war bereits mit 18 Jahren in die Schweiz gekommen und hatte nach der zwischenzeitlichen Heirat mit Beat Mändli den Schweizer Pass erhalten. Sie war auch als Springcoach der Schweizer Equipe in der Vielseitigkeitsprüfung erfolgreich. Über ihren Tod wurden keine Details bekannt gegeben.

DICK MARTY: Der Tessiner Ex-FDP-Ständerat, Staatsanwalt, Regierungsrat und «Mafia-Jäger» starb am 28. Dezember im Alter von 78 Jahren nach einer Krebserkrankung. Der frühere Abgeordnete des Europarats und Mitglied der OSZE-Kommission für Menschenrechte machte sich einen Namen als Sonderermittler zu umstrittenen CIA-Gefangenentransporten und geheimen Gefängnissen in Europa. Marty veröffentlichte 2010 einen Bericht über mutmassliche Kriegsverbrechen durch kosovarische Milizen im Unabhängigkeitskrieg gegen Serbien. Seine Erkenntnisse dienten 2020 der Anklage im Kosovo-Sondergericht in Den Haag gegen den langjährigen kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci. Der Jurist Marty stand zeitweise unter Personenschutz.

SDA/pash