Verkehr in ZürichJetzt kommt Tempo 30 auf der stark befahrenen Seebahnstrasse
Die Stadt macht vorwärts bei der Temporeduktion auf Hauptstrassen – auch auf der Hauptverkehrsachse Seebahnstrasse/Schimmelstrasse.
«Ein Meilenstein», bejubelte der Zürcher Verkehrsplaner Thomas Hug am Dienstag auf X die geplante Einführung von Tempo 30 auf der Seebahnstrasse und auf der Schimmelstrasse. Damit werde auf einer der am stärksten belasteten Strassen des Kantons Tempo 30 eingeführt.
Die Stadt hatte die neuen Verkehrsvorschriften Ende Juni in einer amtlichen Mitteilung angekündigt.
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Bei der Stadt bestätigt man auf Anfrage die Temporeduktion auf der Hauptverkehrsachse in Wiedikon und Aussersihl. «Die Verfügung von Tempo 30 auf der Schimmel- und Seebahnstrasse vom 26. Juni ist rechtskräftig», sagt Nadja Häberli, Sprecherin der Dienstabteilung Verkehr im Sicherheitsdepartement. Gegen die Verfügung seien keine Einsprachen eingegangen. Die Temporeduktion werde bis Sommer 2025 umgesetzt.
Die Geschwindigkeitsreduktion auf dem stark befahrenen Strassenabschnitt wurde aufgrund eines Stadtratsbeschlusses vom Dezember 2021 zur dritten Etappe der Lärmsanierung in Zürich verfügt.
Grüne: «Überfällig»
Für die Umsetzung sind laut Nadja Häberli keine baulichen Massnahmen nötig. Allerdings müssen die Lichtsignalanlagen aufgrund der tieferen Geschwindigkeit angepasst werden.
Weil es sich bei der Seebahnstrasse und der Schimmelstrasse um kantonal klassierte Hauptverkehrsstrassen handelt, hat die Stadt die Zürcher Kantonspolizei über die Verfügung informiert und ihr ein Gutachten zur Reduktion der allgemeinen Höchstgeschwindigkeit zugestellt. Ein Veto seitens der Kantonspolizei ist nicht eingetroffen, wie die Sprecherin der Dienstabteilung Verkehr sagt.
Markus Knauss, Gemeinderat der Grünen, zeigt sich erfreut über den «überfälligen Schritt». Tempo 30 auf der Seebahn-/Schimmelstrasse habe keine negativen Folgen für den ÖV und sei eine einfache und kostengünstige Massnahme für mehr Lärmschutz für Anwohnende an der stark befahrenen Verkehrsachse. Dort wohnten viele Menschen in teils alten Liegenschaften. Wichtig sei die Verkehrsberuhigung auch im Hinblick auf die von Wohnbaugenossenschaften geplanten Neubauten der Siedlung Seebahnhöfe.
SVP: «Unverhältnismässig» für Autobahnzubringer
SVP-Gemeinderat Stephan Iten reagiert auf Anfrage mit Unverständnis. Es handle sich um eine unverhältnismässige Massnahme auf einer wichtigen Hauptverkehrsachse und einem Autobahnzubringer. Iten spricht von einem weiteren fragwürdigen Schritt auf dem Weg zu der von der rot-grünen Stadtregierung angestrebten flächendeckenden Einführung von Tempo 30 in Zürich.
Er bezweifelt zudem, dass der Schwerverkehr mit Tempo 30 wirklich weniger Lärm verursachen werde. Weiter fragt sich der SVP-Politiker, warum der Kanton diese Temporeduktion bewilligt habe. Er erinnert an den Anti-Stau-Artikel, der einen Leistungsabbau auf Staatsstrassen verbietet. Für Iten ist es nun höchste Zeit, dass die kantonalen Volksinitiativen gegen Tempo 30 auf Hauptstrassen zur Abstimmung kommen. Die Initiativen sind derzeit im Kantonsrat pendent.
In den nächsten Jahren will der Stadtrat auf weiteren lärmigen Hauptachsen Tempo 30 durchsetzen. Dazu gehören etwa die Rosengartenstrasse, die Birchstrasse oder die Pfingstweidstrasse. Auf manchen Achsen wie der Forchstrasse oder der Überlandstrasse soll nur in der Nacht Tempo 30 gelten.
Seit vergangenem Juni gilt auch am Escher-Wyss-Platz und auf umliegenden Strassen Tempo 30.
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