Neue Anfrage im KantonsratVergewaltigung: «Grosser Verbesserungsbedarf» in Umgang mit Opfern
Vergewaltigung wird in Zürich so selten bestraft wie in keinem anderen Kanton. Nun fordern Politikerinnen vom Regierungsrat Antworten.
Wer im Kanton Zürich einer Vergewaltigung beschuldigt wird, kommt in 12 von 13 Fällen straffrei davon. Das ist deutlich weniger als in anderen Kantonen. Im Kanton Waadt beispielsweise werden durchschnittlich 60 Prozent der Beschuldigten auch tatsächlich verurteilt. Das zeigt eine neue Untersuchung, über die diese Zeitung am Samstag berichtet hat (lesen Sie hier die Recherche).
Die enormen Unterschiede in der Verurteilungsquote hat nun eine breite Allianz von AL- bis FDP-Politikerinnen zu einer Anfrage im Kantonsrat veranlasst.
«Verbesserungsbedarf im Umgang mit Opfern von Sexualdelikten»
Darin schreiben sie: «Es scheint, dass es im Kanton Zürich einen grossen Verbesserungsbedarf im Umgang mit Opfern von Sexualdelikten gibt.» Es gebe klare Hinweise dafür, dass die Strafverfolgung im Kanton Zürich nicht optimal verlaufe.
Sie wollen vom Regierungsrat wissen, was die Gründe für die tiefe Zürcher Quote sind, was in den letzten Jahren unternommen wurde, um die Zahl der Anklagen zu erhöhen, und welche weiteren Verbesserungen geplant sind. Der Regierungsrat hat nun drei Monate Zeit für eine Antwort.
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