Nach Präsidentenwahl in VenezuelaSchwiegersohn von Oppositionsführer soll entführt worden sein
Nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl ging Edmundo González ins Exil. In der Heimat soll sein Schwiegersohn zur Zielscheibe geworden sein.
Der Schwiegersohn des venezolanischen Oppositionskandidaten Edmundo González ist nach dessen Angaben entführt worden. «Rafael war auf dem Weg zur Schule meiner sieben und sechs Jahre alten Enkelkinder in Caracas, um sie zum Unterrichtsbeginn abzusetzen, als er von schwarz gekleideten, vermummten Männern abgefangen wurde», teilte González über die Plattform X mit. Sie hätten ihn in einen goldfarbenen Lieferwagen gesetzt und weggebracht.
Nach der Präsidentenwahl in Venezuela im vergangenen Juli hatte González den Sieg für sich reklamiert. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn als Wahlsieger an. Die linientreue Wahlbehörde erklärte allerdings den seit fast zwölf Jahren regierenden autoritären Staatschef Nicolás Maduro zum Wahlsieger.
Gegen González liegt ein Haftbefehl vor, er will trotzdem zurück
Am Freitag soll die Vereidigung Maduros für eine weitere Amtszeit stattfinden. González war Anfang September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. Der 75-Jährige hatte angekündigt, in seine Heimat zurückzukehren und sich ebenfalls am Freitag als Präsident des südamerikanischen Landes vereidigen zu lassen.
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Allerdings liegt in Venezuela ein Haftbefehl gegen ihn vor. Sollte er einreisen, werde er festgenommen und wegen Sabotage, Verschwörung und Amtsanmassung vor Gericht gestellt, sagte Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello.
Proteste von Anhängern der Opposition wurden von der Staatsgewalt in der Vergangenheit gewaltsam niedergeschlagen. Laut der regierungsunabhängigen Organisation Foro Penal gab es bis zum Ende des Jahres fast 1.800 politisch Gefangene.
DPA/nag
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