Neun Modelle im TestWelche Velobrille passt zu Ihnen?
Die Auswahl an «Nasenfahrrädern» ist riesig – welche unsere Autoren empfehlen und warum.
Für Superschnelle: React Rev
Pro:
Tönung der Gläser passt sich in Sekundenbruchteilen an
In der Schweiz gefertigt
Gestell lässt sich für schmale Gesichter anpassen
Kontra:
Rascher Wechsel der Tönung ist gewöhnungsbedürftig
Auffälliger Rahmen ist Geschmackssache
Das Glas dieses Modells ist mit Flüssigkristallen beschichtet. Diese reagieren augenblicklich auf sich ändernde Lichtverhältnisse – photochromatische Modelle brauchen dafür länger. Egal, ob vom Tunnel ins gleissende Sonnenlicht oder auf Trails im Wald, wo sich Licht und Schatten rasch abwechseln: Die Brille adaptiert sich an die Sichtverhältnisse. Sie ist eine Entwicklung des Schweisshelmfabrikanten Optrel in Wattwil (mehr dazu und wie die Technologie funktioniert, lesen Sie hier).
Preis: 339 Franken
Für Rundumsichtige: Oakley Kato
Pro:
Grosses geschütztes Sichtfeld, Scheibe nahe am Gesicht, ohne anzulaufen
Nasenrücken kriegt keinen Sonnenbrand
Kopf muss sich nicht so weit in den Nacken legen, weil oben keine Fassung
Kontra:
Optische Mutprobe
Einheitsgrösse
Um genügend Sicht nach vorne zu haben, legt der Rennradfahrer oder die Gravellerin bei sportlicher Fahrt den Kopf in den Nacken. Das ist auf die Dauer ungemütlich. Dank diesem randlosen Modell ist eine kleinere Bewegung im Nacken nötig, weil die Augen freier nach oben blicken können. Allerdings ist die Kato auf eine Sache ausgelegt: Geschwindigkeit. Wer nicht rasant unterwegs ist oder eine Brille sucht, mit der man auch mit mässigem Selbstbewusstsein in der gemütlichen Runde nach der Ausfahrt bella figura macht, ist mit dieser extravaganten Brille nicht gut beraten.
Preis: 374 Franken
Für Budgetbewusste: Uvex Sportstyle 706 CV
Pro:
Sitzt angenehm auf Nase und Ohren
Preis-Leistungs-Verhältnis
Zeitloses Design
Kontra:
Im Blickfeld gut sichtbarer Rahmen
Einheitsgrösse – heisst: zu gross für schmale Köpfe
Dieses Modell ist in diesem Test konkurrenzlos günstig. Wer ein eng gestecktes Budget hat, ist mit der Uvex bestens bedient – zumal sie vielfältig einsetzbar ist: Sie taugt sowohl zum Mountainbiken als auch zum Graveln und dürfte auch auf dem Rennrad passabel die Augen schützen. Das Design bezeichnen böse Zungen als altbacken, milder Gestimmte urteilen: zeitlos. Bei einem so kleinen Preis darf man beim Aussehen aber auch nicht übermässig kritisch sein.
Preis: 88 Franken
Für Coole: Julbo Frequency Reactive
Pro:
Sehr leichtes Modell
Läuft durch die Aussparung zwischen Fassung und Glas nie an
Bügel sitzen gut, ohne an den Haaren zu haften
Kontra:
In Ermangelung eines echten Minuspunktes: Sie ist designmässig solider Durchschnitt
Die Entwickler des Hauses Peugeot haben mit einem Schlitz ein gängiges Brillen-Problem gelöst: Kraxelt die Radlerin nämlich einen Anstieg hoch, kann eine grössere Scheibe das Gefühl eines Hitzestaus im Gesicht schaffen. Nicht so bei diesem Modell, die Öffnung am oberen Rand lässt die Luft nämlich abziehen. Das Modell ist in dieser Farbvariante nach vorne dezent, die pinken Bügel peppen es aber schön auf.
Preis: 229 Franken
Für Brillenträger: Rudy Project Rydon
Pro:
Bietet viele Anpassungsmöglichkeiten: Der Nasenbügel ist verstell-, die Gläser auswechselbar
Verschiedene Korrekturmöglichkeiten je nach Budget
Trotz der kleinen Gläser hat man nicht das Gefühl, dass das Auge den Elementen ungeschützt ausgesetzt ist
Kontra:
Gläser eher klein, was man auch am geschützten Blickfeld merkt
Wirkt in der Hand schwer, beim Tragen spürt man das allerdings nicht
Wer eine korrigierte Brille braucht, ist bei diesem Hersteller sehr gut beraten. Darauf setzt auch Profi und Gravel-Weltmeister Matej Mohoric. Rudy Project bietet nicht nur Einsätze, sogenannte Inserts. Erhältlich sind auch geschliffene Gläser, die sich austauschen lassen – sogar in Gleitsichtvarianten – und für starke Korrekturen die sogenannten Docks, die eine spezielle Fassung haben.
Preis: 185 Franken (ohne Korrektur)
Für Abenteurer: POC AIM
Pro:
Deckt Augen sehr gut ab, keinerlei Probleme mit Wind
Sehr leicht
Ist sehr robust / stabil
Kontra:
Sie ist sehr gross, man muss sie tragen mögen
Sieht auf den ersten Blick nicht sehr wertig aus
Man kommt sich mit der POC AIM zuerst einmal etwas vor wie Ski Aggu, der deutsche Rapper mit der lächerlich grossen Skibrille. Dieses Modell würde auch auf einem Dayrave oder eben beim Après-Ski nicht weiter auffallen. Den Vorteil der Grösse erlebt man, sobald man Fahrt aufnimmt. Es fühlt sich an, als würde man hinter einer Glasscheibe sitzen – kein Lüftchen kommt an die Augen.
Preis: 249 Franken
Für Stilikonen: Evil Eye Vistaif-f
Pro:
Ungewöhnliche, eher feminine Form, ein Hingucker
Liegt eng am Gesicht an
Glas verstärkt den Kontrast
Kontra:
Bei der Aussparung oberhalb der Nase können Verwirbelungen entstehen
Die Bügel-Anbringungen ragen ins Sichtfeld, kann störend wirken
Diese Brille ist ein Blickfang. Durch ihre geschwungene Form (auch Cat Eye, englisch für Katzenauge) erinnert sie an die Modelle von Stilikonen wie Marylin Monroe oder Audrey Hepburn. Das Glas des getesteten Modells verleiht der Welt einen Hauch Rosa – oder eben: La vie en rose! Für die Testerin sehr angenehm, für den Tester wirkte es zu Beginn irritierend.
Preis: 314 Franken
Für Zweckmässige: Alpina Sonic HR Q-Lite
Pro:
Deckt das Sichtfeld gut ab
Macht ein angenehmes, neutrales Licht – nicht zu kalt, nicht zu warm
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Kontra:
One-Size-Modell, das für schmale Köpfe und kleinere Gesichter zu gross sein kann
Durch die Grösse kommt es zu Verwirbelungen bei Abfahrten und starkem Wind
Wer eine gute, stylische Brille zu einem fairen Preis sucht, liegt mit der Alpina Sonic HR Q-Lite goldrichtig: Die Alpina ist zweckmässig und kann ruhig auch noch beim Kaltgetränk nach der Ausfahrt auf der Nase bleiben. Einzig bei der Grösse ist Vorsicht geboten – diese muss wirklich gut passen: Sowohl für die Testerin als auch für den Tester war sie zu voluminös.
Preis: 119 Franken
Für Mode- und Umweltbewusste: Ileve Raw
Pro:
Super für schmale Gesichter (S erhältlich)
Photochromatische Gläser im hellen Zustand nahezu durchsichtig, darum auch als Schlechtwetterbrille oder gar in der Nacht geeignet
In der Schweiz entwickelt, designt und hergestellt (mit Ausnahme der Gläser, die aus Norditalien stammen)
Kontra:
Bei sehr starker Sonne sind die getesteten Gläser auch im dunklen Zustand etwas hell
Diese schicke Brille ist das Produkt eines Berner Start-ups, bei dem der ehemalige Radprofi Fabian Cancellara mitmischt. Die Herstellerinnen und Hersteller sind sehr auf Nachhaltigkeit bedacht und produzieren die Brille mittels 3-D-Druck. Der Markenname Ileve bedeutet übrigens Velo auf Mattenenglisch.
Preis: 287 Franken
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