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Waffen im Krieg gegen Russland
USA liefern Kiew neuartige Kamikaze-Drohnen

«In Gesprächen mit den Ukrainern über ihre Anforderungen waren wir der Meinung, dass dieses spezielle System sehr gut für ihre Bedürfnisse geeignet wäre, insbesondere in der Ostukraine»: Pentagon-Sprecher John Kirby.
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Für weitere 800 Millionen Dollar wollen die USA weiteres Kriegsmaterial an die ukrainischen Streitkräfte liefern. «Dieses Paket umfasst schwere Artilleriewaffen, dutzende Haubitzen und 144’000 Schuss Munition für diese Haubitzen», sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weissen Haus. Geliefert werden sollen demnach auch zusätzliche taktische Drohnen.

Hierbei handelt es sich um ein Gerät mit dem Namen «Phoenix Ghost». Nach Angaben des Pentagons habe man einen neuartigen Drohnentyp entwickelt, der Anforderungen des ukrainischen Militärs entspricht und nun weiter angepasst werden soll.

«In Gesprächen mit den Ukrainern über ihre Anforderungen waren wir der Meinung, dass dieses spezielle System sehr gut für ihre Bedürfnisse geeignet wäre, insbesondere in der Ostukraine», sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Donnerstagnachmittag. Die Entwicklung der Drohne mit dem Namen «Phoenix Ghost» habe bereits vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs begonnen. Man wolle diese nun weiter so vorantreiben, dass sie noch besser zu den ukrainischen Anforderungen passe.

Längere Zeit über dem Boden, um dort auf ein Ziel zu lauern

Mehr als 120 der Drohnen sollen im Rahmen des 800 Millionen US-Dollar schweren Militärhilfepakets der US-Regierung in die Ukraine geliefert werden. Am Morgen hatte Kirby noch erklärt, die Drohne sei «speziell als Reaktion auf die ukrainischen Anforderungen schnell entwickelt» worden. Er hatte betont, sie sei ein Beispiel dafür, wie man sich in Echtzeit an die Bedürfnisse der Ukraine anpasse. «Ich habe mich wahrscheinlich nicht so gut ausgedrückt, wie ich es hätte tun sollen», sagte Kirby später auf Nachfrage.

Die neuartigen «Phoenix Ghost»-Drohnen (von denen es noch keine offiziell verbreiteten Bilder gibt) sollen dem hier gezeigten Gerätetyp ähneln: Switchblade-Drohne beim Abschuss (Illustration des Herstellers AeroVironment).

Für die Bedienung der Drohne sei minimales Training notwendig, so der Pentagon-Sprecher weiter. Die neue Drohne ähnele den sogenannten Switchblade-Drohnen. Die Switchblades sind Mini-Drohnen und starten zunächst ohne Ziel. Sie können dann längere Zeit über dem Boden kreisen, um dort auf ein Ziel zu lauern, um gezielt anzugreifen. Dabei zerstören sie sich dann selbst. Die US-Regierung hatte der Ukraine auch Switchblades zur Verfügung gestellt. Die «Phoenix Ghost»-Drohnen hätten ähnliche Fähigkeiten, seien aber nicht genau gleich, so Kirby.

USA haben bereits für 3,4 Milliarden Dollar Ausrüstung zugesagt

Mit den neuen Waffenlieferungen solle die ukrainische Armee im Kampf gegen Russland in der Donbass-Region unterstützt werden, sagte Biden nach einem Treffen mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal in Washington weiter. Die USA und ihre Verbündeten würden Kiew «so schnell wie möglich» neue Waffen und Ausrüstung liefern, während Russland im Osten der Ukraine «die nächste Phase dieses Krieges» einläute.

Biden hatte der Ukraine bereits vergangene Woche Rüstungsgüter im Wert von 800 Millionen Dollar zugesagt. Dabei ging es unter anderem um Artilleriesysteme, Artilleriemunition, Panzerfahrzeuge und Hubschrauber.

Demnach haben die USA der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar militärische Ausrüstung im Wert von insgesamt rund 3,4 Milliarden Dollar zugesagt.

Biden betonte am Donnerstag, es werde dem russischen Präsidenten Wladimir Putin «niemals gelingen, die ganze Ukraine zu dominieren und zu besetzen». Mit Blick auf russische Angaben einer Einnahme der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sagte Biden, es sei «fraglich, ob er (Putin) Mariupol kontrolliert». «Es gibt noch keinen Beweis, dass Mariupol komplett gefallen ist.»

Die USA gaben auch eine neue Finanzhilfe in Höhe von 500 Millionen Dollar an die Ukraine bekannt. Mit dem Geld soll der ukrainischen Regierung unter anderem dabei geholfen werden, Gehälter und Renten auszuzahlen. Das Geld ist auch für Programme bestimmt, die eine «Verschlechterung der humanitären Situation in der Ukraine» verhindern sollen, wie das US-Finanzministerium erklärte.

Zahlreiche westliche Staaten unterstützen die Ukraine im Krieg gegen Russland mit Waffenlieferungen und Finanzhilfen. Zuletzt konzentrierten sich die Gefechte auf den Osten der Ukraine.

AFP/SDA/cpm