Weltweite Cyberattacken USA klagen sechs russische Regierungs-Hacker an
Die Hacker aus dem russischen Militärgeheimdienst sollen unter anderem Stromausfälle verursacht haben und sowohl den französischen Präsidenten als auch die Winterspiele 2018 ins Visier genommen haben.
Die US-Behörden haben sechs Hacker aus dem russischen Militärgeheimdienst GRU im Zusammenhang mit mehreren prominenten Cyberattacken der vergangenen Jahre angeklagt. Darunter ist auch der grosse Angriff mit einem Erpressungstrojaner «NotPetya» im Juni 2017, der unter anderem die Reederei Maersk und den Nivea-Hersteller Beiersdorf traf. Ausserdem gehört dazu eine Attacke von Dezember 2015, die die Stromversorgung in Teilen der Ukraine unterbrach, wie aus der am Montag veröffentlichten Anklage hervorgeht. Es ist nach wie vor der einzige bekanntgewordene erfolgreiche Cyberangriff auf einen Energieversorger.
IT-Sicherheitsexperten hatten schon seit langem Hinweise auf russische Geheimdienst-Hacker als Drahtzieher der Attacken präsentiert. Vertreter des US-Justizministeriums äusserten sich am Montag nicht dazu, wieso die Anklage genau jetzt – rund zwei Wochen vor der US-Präsidentenwahl – präsentiert wurde. Zu den anderen Anklagepunkten gehören auch die Cyberattacke auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea sowie auf die Partei von Emmanuel Macron vor der französischen Präsidentenwahl 2017.
Reaktionen aus Moskau folgen prompt
Eine Reaktion aus Russland kam mit klaren Zurückweisungen. Die Vorwürfe gegen sechs russische Bürger, die angeblich GRU-Mitarbeiter gewesen seien, würden nicht belegt, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Parlament, Leonid Sluzki, der Agentur Interfax zufolge.
«Die neuen Anschuldigungen wegen einer Cyberattacke mit Ziel der Einmischung sind ein weiterer Schritt der Diskreditierung Moskaus», kritisierte er. Wie bei ähnlichen Vorwürfen in der Vergangenheit fehle es einmal mehr an «gewichtigen Beweisen – das ist alles aus der Reihe highly likely» («höchstwahrscheinlich»).
SDA
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