Erstürmung von US-Capitol20 Jahre Gefängnis wegen Gewalt gegen Polizeibeamte
Er setzte am 6. Januar 2021 alles, was ihm in die Hände fiel, als Waffe gegen die Capitol-Polizei ein. Nun erhält der 37-Jährige die zweitlängste Strafe der Randalierer.

Ein Gericht in den USA hat einen der Angreifer auf das US-Capitol wegen besonderer Gewalttätigkeit bei der Erstürmung im Januar 2021 zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. In der Anklageschrift hiess es, der 37-jährige David Dempsey habe «seine Hände, seine Füsse, Fahnenstangen, Krücken, Pfefferspray, zerbrochene Möbelstücke und alles, was ihm in die Hände fiel, als Waffen gegen die Polizei eingesetzt». Es handelt sich um die bislang zweithöchste Strafe im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Capitol.
Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich 22 Jahre Gefängnis für den Kalifornier gefordert, einen ehemaligen Bauarbeiter und Fast-Food-Angestellten. Er gehörte demnach bei dem Angriff auf das Capitol zu den «gewalttätigsten Randalierern». Die Anklage begründete ihre Forderung auch mit der strafrechtlichen Vorgeschichte des Angeklagten. Dempsey hatte sich in zwei Punkten der Gewalt gegen Polizeibeamte bei der Capitol-Erstürmung schuldig bekannt.

Der Angriff auf das Capitol am 6. Januar 2021 mit fünf Todesopfern und 140 verletzten Sicherheitskräften hatte die USA erschüttert und gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie. Mit dem Sturm auf den Kongresssitz wollten fanatische Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump verhindern, dass dort der Wahlsieg von Joe Biden als neuer US-Präsident formell beglaubigt wird.
Trump hatte zuvor über Wochen die Falschbehauptung verbreitet, er sei durch massiven Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden. Kurz vor der Capitol-Erstürmung rief der Rechtspopulist seine Anhänger in einer Rede auf, zum Capitol zu marschieren und «auf Teufel komm raus» zu kämpfen. Vor knapp einem Jahr war der ehemalige Anführer der rechtsradikalen US-Miliz Proud Boys, Enrique Tarrio, zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
AFP/anf
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