Trump-Gemahlin zu AbtreibungenMelania Trumps Finte zugunsten ihres Mannes
Beim vielleicht heikelsten Thema des Wahlkampfs fällt die ehemalige First Lady Donald Trump scheinbar in den Rücken. Wahrscheinlich will sie ihm gerade so helfen.
Ausgerechnet: Melania Trump, die ehemalige First Lady und Ehefrau des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, spricht sich für ein Recht auf Abtreibung aus. Dies legt sie offenbar in ihrem nächsten Dienstag erscheinenden Buch dar, wie aus Medienberichten von dieser Woche hervorgeht. Darin heisst es demnach, dass Frauen das Recht zustehe, über ihren Kinderwunsch aufgrund eigener Überzeugungen und ohne Einmischung der Regierung zu entscheiden. Dazu gehöre auch die Berechtigung zum Schwangerschaftsabbruch.
Am Wahlkampf ihres Mannes schien Melania Trump in den vergangenen Monaten kaum Interesse zu haben, nun fällt sie ihm beim vielleicht heikelsten Thema in dessen Präsidentschaftskampagne öffentlich in den Rücken. Denn für die Demokraten ist der Streit um das Recht auf Abtreibung nicht erst seit diesem Wahlkampf ein klares Gewinnerthema.
Dann kann Trump ja gar nicht so radikal sein?
Melania Trump stellt sich gegen ihren Ehemann – das ist natürlich eine schillernde Nachricht mit gewissem Schadenfreude-Faktor. Dass sie sich ausgerechnet jetzt, wenige Wochen vor der Wahl, in ihrer Autobiografie politisch positioniert, wollen einige gern als Zeichen mangelnder Geschlossenheit innerhalb der Trump-Kampagne verbuchen. Möglich ist aber, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
Welche Rolle Melania Trump im (politischen) Leben ihres Mannes gegenwärtig spielt, darüber wurde in den vergangenen Monaten viel spekuliert. Wahrscheinlich ist aber, dass sie diese Äusserung ganz bewusst in die Welt setzt, um ihren Mann leichter wählbar zu machen für all jene Frauen, die sich abgeschreckt fühlen von der Anti-Abtreibungs-Rhetorik Donald Trumps und der Anti-Frauen-Rhetorik seines Vize-Kandidaten J. D. Vance. Nach dem Motto: Wenn seine Frau so liberal ist, kann er so radikal ja gar nicht sein. Dann käme die Botschaft für Trump vielleicht gerade noch rechtzeitig.
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