Flaggen auf halbmast in den USAAngreifer tötet Polizist am Capitol
In der Nähe des US-Kongresses in Washington hat ein Angreifer einen Polizisten getötet. Der Verdächtige wurde erschossen. US-Präsident Joe Biden ist «untröstlich».
Bei einem Sicherheitsvorfall am US-Capitol in Washington ist ein Polizist getötet worden. Ein Autofahrer habe in der Nähe des Sitzes des US-Kongresses zwei Beamte angefahren, erklärte die Polizei am Freitag. Erste Ermittlungen deuteten nicht auf einen terroristischen Hintergrund hin. Wegen des Vorfalls war das Capitol komplett abgeriegelt worden.
Die beiden verletzten Beamten wurden ins Krankenhaus gebracht. «Einer unserer Kollegen ist seinen Verletzungen erlegen», sagte die Chefin der Kapitol-Polizei, Yogananda Pittman, später auf einer Pressekonferenz.
Sie bestätigte zudem Medienberichte, wonach der Fahrer des Autos getötet wurde. Dieser habe erst die beiden Polizisten angefahren und sei dann mit einem Messer bewaffnet ausgestiegen – und von der Polizei getötet worden.
Das Capitol war zwischenzeitlich abgeriegelt. Der Kongress hatte allerdings am Freitag keinen Sitzungstag, deswegen dürften kaum Senatoren oder Abgeordnete in dem Komplex gewesen sein.
Joe Biden ordnete nach dem Angriff an, die Flaggen in den USA auf halbmast zu setzen. Dies sei ein Zeichen des Respekts für den Einsatz und die Opfer der Kapitol-Polizei, erklärte Biden am Freitag.
Die Flaggen-Anordnung gilt demnach bis Dienstag für das Weisse Haus, alle öffentlichen Gebäude und Militäreinrichtungen sowie US-Botschaften und konsularische Vertretungen weltweit. Biden erklärte, er und seine Frau Jill seien wegen des Angriffs «untröstlich». Er werde laufend über den Stand der Ermittlungen informiert. Der Präsident sprach der Familie des getöteten Beamten sein Beileid aus.
Der Vorfall weckt Erinnerungen an den 6. Januar, als radikale Anhänger des früheren US-Präsidenten Donald Trump das Kongressgebäude gewaltsam stürmten. Im Zuge der Ausschreitungen in der US-Hauptstadt kamen insgesamt fünf Menschen zu Tode. Gegen Trump wurde ein Amtsenthebungsverfahren wegen «Anstiftung zum Aufruhr» eingeleitet, das jedoch im US-Senat scheiterte.
AFP/SDA/ij/roy
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