Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Trump beschäftigt Justiz
Untreue, Betrug, Putschversuch

Er fühlt sich als Opfer einer politisch motivierten Justiz: Donald Trump – hier bei einem Auftritt in Waukesha, Wisconsin, am vergangenen Freitag.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Probleme mit der Justiz hat Donald Trump zeitlebens gehabt. Auch jetzt läuft eine Reihe von Ermittlungen gegen den ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten – und nicht nur wegen Dokumenten, die er nach dem Ende seiner Amtszeit aus dem Weissen Haus mitgenommen hat. (Lesen Sie dazu den Artikel «FBI durchsucht Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago».)

Wenn man versucht, in diesen Verfahren ein Muster zu finden, fällt auf, dass der Mann, der sich «Make America Great Again» auf die rote Baseballkappe geschrieben hat, als Präsident den USA offenbar einigen Schaden zugefügt haben könnte. Das begann schon bei seiner Amtseinführung im Januar 2017.

In Washington laufen Ermittlungen gegen die Organisatoren der Inauguration sowie gegen das Trump International Hotel in Washington und die Trump Organization wegen zu hoher Abrechnungen. So soll für zur Amtseinführung angemietete Hotelräume mehr als eine Million Dollar zu viel gezahlt worden sein. Trump könnte also, kaum Präsident, bereits Steuergelder in die Tasche seiner eigenen Unternehmen geleitet haben.

Verdacht auf Falschangaben in Steuererklärung

Dass Trump systematisch versucht haben könnte, den Staat zu prellen, steht im Fokus zweier Untersuchungen in New York: Die Staatsanwaltschaften von Manhattan und des Bundesstaats gehen seit Jahren dem Verdacht nach, Trump könnte bei seiner Steuererklärung bewusst falsche Angaben zum Wert seiner Immobilien gemacht haben, um Steuern zu hinterziehen und sich Kredite zu sichern.

Trump bestreitet die Vorwürfe als politisch motiviert, und derzeit sieht es auch nicht so aus, als würden sie zu einer Anklage führen. Zwei wichtige Ermittler sind im Februar zurückgetreten, der amtierende Staatsanwalt Alvin Bragg soll die Untersuchungen zurückgefahren haben. Trotzdem sind die Ermittlungen laut Staatsanwaltschaft aber nicht beendet. (Lesen Sie zum Thema auch den Artikel «Jetzt muss Donald Trump unter Eid zu Betrugsvorwürfen aussagen».)

Den Innenminister von Georgia soll Trump aufgefordert haben, fehlende Stimmen für seinen Wahlsieg zu «finden».

Im Bundesstaat Georgia geht es für Trump dagegen nicht nur um Geld, sondern um Wahlbetrug – also genau den Vorwurf, den der ehemalige Präsident seinen Gegnern so gerne macht. Am 2. Januar 2021 soll er per Telefon Brad Raffensperger, den Innenminister des Bundesstaats Georgia, aufgefordert haben, fehlende Stimmen für einen Wahlsieg Trumps zu «finden». Es existiert eine Tonaufnahme des Gesprächs, eine eigens berufene Jury sichtet derzeit die Beweise. Ob es zu einer Anklage kommt, ist noch nicht klar.

Zudem laufen gerade Ermittlungen wegen möglicherweise veruntreuten Geldes, das Trump von Anhängern für Klagen gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahl gespendet wurde, sowie die Verleumdungsklage einer Journalistin.

Verantwortlich für den Sturm aufs Capitol?

Am meisten Aufmerksamkeit bekommen aber die Untersuchungen zum Sturm auf das Capitol am 6. Januar 2021. Dabei geht es um die Frage, ob Trump für den Angriff mitverantwortlich zu machen ist – und ob er möglicherweise sogar einen Putsch plante. (Lesen Sie zum Thema auch den Artikel «American Horror Story».)

Aussagen wie die von Cassidy Hutchinson, der ehemaligen Assistentin seines Stabschefs, belasten Trump: Er habe gewusst, dass seine Anhänger bewaffnet gewesen seien; es habe Verbindungen zu rechtsextremen Milizen gegeben, und Trump habe während des Angriffs nichts unternommen, um ihn zu beenden. Die Untersuchungskommission des Kongresses kann Trump allerdings nicht anklagen, das ist Aufgabe der Staatsanwaltschaft. Die ermittelt ebenfalls in der Sache. 

Alles klar, Amerika? – der USA-Podcast von Tamedia
Den Podcast können Sie auf 
SpotifyApple Podcasts oder Google Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Alles klar, Amerika?».