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Unterwegs auf dem Themenweg
Die Schätze des Appenzells entdecken

Blick auf die hügelige Region um Waldstatt mit dem Säntis im Hintergrund.

Dieser Artikel stammt aus der Schweizer Familie

Dass das Appenzellerland, eingebettet zwischen Bodensee und Säntis, ein echtes Wanderparadies ist, verwundert kaum. Die schroffen Berge, die grünen Hügel und Täler, die malerischen Dörfer und die eindrückliche Alpsteinkette – eine Wanderung im Appenzellischen ist ein unvergessliches Erlebnis.

Besonders reizvoll lässt sich die Hügellandschaft auf der «Kulturspur Appenzellerland» entdecken. Sie führt über 50 Kilometer durch den ganzen Kanton Appenzell Ausserrhoden, mit Start und Ziel im Kanton St. Gallen.

Die gut markierte Strecke von Degersheim bis Rheineck gibt Einblick in die verschiedensten Facetten der Appenzeller Kultur, wobei der Begriff «Kultur» sehr weit gefasst ist. Dazu gehören historische Verkehrsbauwerke ebenso wie Museen, Kunstwerke genauso wie Baudenkmäler oder Hinweise auf politische, kirchliche oder geografische Begebenheiten.

Durch die wilde Wissbachschlucht

Besonders familienfreundlich ist die erste Etappe vom ehemaligen Stickereidorf Degersheim nach Herisau, die durch die wildromantische Wissbachschlucht führt. Ab dem Bahnhof ist die Route 22 gut markiert und führt vorbei an den Stickereihäusern, einem Haustyp, der im Erdgeschoss Platz für die Stickmaschinen bot.

Die wildromantische Wissbachschlucht.

Bald schon geht es zum Dorf hinaus, über Wiesenwege hinunter zur Talmühle und zum Eingang der Schlucht. Über eine Holzbrücke quert man den Bach und wechselt gleichzeitig vom Kanton St. Gallen in den Kanton Appenzell Ausserrhoden.

Schmucke Häuserzeile in Herisau.

Bei schönem Wetter lässt die Sonne durch das dichte Blätterwerk der Bäume das Wasser mal türkis, mal leuchtgrün oder tiefblau schimmern.

Kleine Wasserfälle und Seelein sowie hübsche Picknickplätze laden zum Verweilen ein. Der Weg führt teilweise direkt den Fluss entlang, teilweise verläuft er hoch über der Schlucht. Im idyllischen Tobel gibts aber nicht nur viel Natur, es wird auch Strom produziert, indem das Wasser durch eine Druckleitung vom Stausee in ein Wasserkraftwerk fliesst.

Älteste Siedlung im Appenzellerland

Am Ende der Schlucht geht es steil hinauf zum Weiler Schwänberg, einem weiteren Kulturdenkmal, denn es ist die älteste Siedlung des Appenzellerlands und erstmals im Jahr 821 schriftlich als «Suweinperac» erwähnt.

Luftaufnahme des Weilers Schwänberg.

Das Alte Rathaus, ein herrschaftlicher Riegelbau, der allerdings nie als Rathaus gedient hat, wurde um 1630 erbaut und beherbergt das historische Museum mit vielen Schaustücken aus längst vergangenen Zeiten.

Das Alte Rathaus von Schwänberg  beherbergt das historische Museum.

Nun folgt ein Abstecher hinauf auf die Rosenburg, auch Ramsenburg genannt, mit ihrer ziemlich abenteuerlichen Geschichte. Die Anlage wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut und gehörte den Herren von Rorschach, bis sie von den aufständischen Appenzellern zerstört wurde.

Heute stehen noch Reste des Wohnturms, die über eine Holztreppe besichtigt werden können. Ab hier ist es nur noch ein kurzes Stück hinunter nach Herisau, trotzdem passiert man ein weiteres Kulturdenkmal, die Psychiatrische Klinik Krombach, die einerseits als architektonische Meister­leistung gerühmt wird, anderseits auch dank Schriftsteller Robert Walser Berühmtheit erlangte. Dieser verbrachte hier als Patient Nr. 3561 die letzten 23 Jahre seines Lebens im «Haus für ruhige Männer».

Wer will, folgt jetzt weiter der Kulturspur nach Hundwil und Stein, müde Wanderer lassen sich bequem im Zug zurück nach Degersheim fahren.

Eine Zusammenarbeit der Schweizer Familie mit Schweiz Tourismus