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«Unsere Stärke ist grösser als die Drohungen Trumps»

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Ungeachtet der Drohungen von US-Präsident Donald Trump haben Tausende Migranten aus Honduras ihren Marsch durch Mexiko in Richtung USA fortgesetzt. Trump kündigte zuerst an, den «Ansturm illegaler Ausländer» auf die Südgrenze der USA zu «stoppen».

Kurz darauf legte der US-Präsident nach: Als Reaktion auf die Flucht der Migranten kündigte er zudem an, mit der Kürzung von Entwicklungshilfe für mehrere Länder der Region zu beginnen.

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Seine Regierung werde nun eine Streichung oder «substanzielle» Reduzierung der Hilfen für Guatemala, Honduras und El Salvador einleiten, schrieb Trump am Montag auf Twitter. Er warf den drei Ländern vor, sie hätten dabei versagt, Menschen am Verlassen ihrer Heimat und an der illegalen Einreise in die USA zu hindern.

Die mexikanischen Behörden stoppten die riesige Karawane zwar an der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala, viele Migranten durchquerten jedoch auf notdürftigen Flössen den Grenzfluss Río Suchiate und marschierten am Sonntag stundenlang nach Norden.

Video – Flüchtlinge überqueren Grenzfluss

Nach einer Schätzung der mexikanischen Bundespolizei waren rund 3000 Menschen in Mexiko unterwegs. Die Zahl könnte jedoch noch weit höher liegen. Nach einem sieben Stunden langen Marsch über 38 Kilometer ohne Pause erreichte die Gruppe die mexikanische Stadt Tapachula. Dabei machten Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit den Menschen zu schaffen. Am Montag sollte es ins gut 40 Kilometer entfernte Huixtla weitergehen.

«Nach allem, was wir durchgemacht haben, wird uns niemand aufhalten», sagte der 21-jährige Aaron Juarez, der mit seiner Frau und seinem Baby auf dem Weg in die USA war. «Wir haben Sonnenbrand und Blasen, aber wir haben es hierher geschafft», sagte Britany Hernandez. «Unsere Stärke ist grösser als die Drohungen Trumps.»

Trump schiebt Demokraten Schuld zu

Der US-Präsident will Flüchtlinge aus Honduras nach einer möglichen Einreise in die USA zurückschicken. Es würden «alle Anstrengungen gemacht», um den «Ansturm illegaler Ausländer» auf die Südgrenze der USA zu «stoppen», schrieb Trump am Sonntag auf Twitter. Die Flüchtlinge müssten zuerst in Mexiko Asyl beantragen, und wenn sie dies nicht täten, würden die USA sie zurückschicken.

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Zugleich schob Trump mit Blick auf die im November anstehenden Kongresswahlen den oppositionellen Demokraten die Schuld zu. «Die Karawanen sind eine Schande für die Demokratische Partei. Ändert die Einwanderungsgesetze jetzt», schrieb er.

US-Aussenminister Mike Pompeo warnte die Migranten davor, sie könnten Menschenschmugglern zum Opfer fallen oder «anderen, die sie ausbeuten». Zudem zeigte er sich besorgt über «offensichtlich politische Motive einiger Organisatoren des Marschs».

Obrador fordert Fairness für Migranten

Mexikos neu gewählter Präsident Andrés Manuel López Obrador rief dagegen zu einem fairen Umgang mit den Migranten auf. «Wir wollen nicht, dass sie dasselbe erleben (wie Mexikaner), wenn sie in den USA einen Job suchen müssen.»

Rund tausend Migranten, vor allem Frauen und Kinder, sassen derweil weiter an einer überfüllten Grenzbrücke zwischen Mexiko und Guatemala fest. Sie hoffen darauf, legal nach Mexiko einreisen zu können.

Die Behörden bestehen darauf, dass die Migranten nacheinander Asylanträge ausfüllen, um die Grenze passieren zu dürfen. Am Samstag hatten die mexikanischen Behörden die Grenze für Frauen und Kinder geöffnet und diese in eine Notunterkunft in Tapachula gebracht, rund 40 Kilometer von der Grenzstadt Ciudad Hidalgo entfernt.

Zweiter Marsch gestartet

Eine separate Gruppe von rund tausend Honduranern brach unterdessen zu einem weiteren Marsch durch Guatemala auf, um durch Mexiko ebenfalls in die USA zu gelangen. Die Gruppe von Männern, Frauen und Kindern sammelte sich in Esquipulas in Guatemala und machte sich zu Fuss auf den Weg.

Die noch grössere Karawane, die inzwischen teilweise Mexiko erreicht hat, hatte sich vor mehr als einer Woche von San Pedro Sula im Norden von Honduras in Gang gesetzt. Sie folgte einem Aufruf in sozialen Netzwerken zu einem «Migranten-Marsch». «Wir gehen nicht, weil wir wollen, sondern weil wir von Gewalt und Armut vertrieben werden», hiess es in dem Aufruf.

Ins benachbarte Guatemala schafften es mehr als 5000 Migranten, wie der guatemaltekische Präsident Jimmy Morales sagte. 2000 von ihnen hätten sich aber wieder auf den Rückweg nach Hause gemacht. Mehr als tausend seien zwischen Freitag und Sonntag in Bussen nach Honduras zurückgebracht worden, erklärte die Katastrophenschutzbehörde Conred.

SDA/nag