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Tödlicher Tramunfall in Zürich
Opfer auf der Quaibrücke war ein 59-jähriger Deutscher

Unfall in der Nähe des Bellevue: Die Rettungskräfte sind nach dem tödlichen Unfall auf der Quaibrücke im Einsatz.
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Der Mann, der am Mittwochmorgen bei einem Verkehrsunfall auf der Quaibrücke ums Leben gekommen war, konnte identifiziert werden. Wie die Stadtpolizei Zürich schreibt, handelt sich um einen 59-jährigen Deutschen mit Wohnsitz in Deutschland.

Unklar, wie es zum Unfall kam

Wieso es im Bereich des Fussgängerstreifens beim Brückenkopf Utoquai/Quaibrücke zum Unfall kam, ist noch unklar, wie die Stadtpolizei in einer Mitteilung schreibt. Die genaue Unfallursache wird vom Unfalltechnischen Dienst der Stadtpolizei Zürich untersucht. Die Polizei sucht Zeuginnen und Zeugen.

Aufgrund des Polizeieinsatzes waren sowohl ein Teil der Rämistrasse in Richtung Bellevue als auch die Quaibrücke in Richtung Bürkliplatz mehrere Stunden gesperrt.

Mehrere Todesopfer wegen Tramunfällen in Zürich

In diesem Jahr gab es in der Stadt Zürich bereits mehrere Todesopfer wegen Tramunfällen.

Im März verstarben innerhalb einer Woche gleich drei Menschen nach Tram-Kollisionen in Zürich. In Zürich-Oerlikon geriet eine 56-jährige Frau zwischen das Perron und ein Flexity-Tram der Linie 14, als dieses losfuhr. Vor dem Engros-Markt in Zürich-Altstetten erfasste ein Tram der Linie 4 einen Rennvelofahrer. Ein anderer Mann geriet unter ein Tram der Linie 7 und wurde auf der Brücke zwischen Central und Hauptbahnhof 100 Meter mitgeschleift. Gemäss Augenzeugen hatte er an der Haltestelle Central zwischen dem ersten und dem zweiten Wagen über die Kupplung steigen wollen.

In den letzten fünf Jahren ereigneten sich auf dem VBZ-Netz jährlich zwei bis vier tödliche Unfälle.

Sicherheitsmechanismen an Zürcher Trams

Die Zürcher Trams sind eigentlich mit einigen Mechanismen ausgestattet, die schwere Unfälle abmindern sollen. So sind etwa die Frontpartien der Cobra- und Flexity-Trams so gestaltet, dass verunfallte Personen weggeschleudert werden und im besten Fall nicht unters Tram geraten. Beim Flexity soll zudem die Konstruktion des Raums unterhalb der Fahrzeuge verhindern, dass Personen weiter verletzt werden. Zudem warnt ein Assistenzsystem die Pilotinnen und Piloten vor einem möglichen bevorstehenden Aufprall oder löst selbstständig eine Bremsung aus.

Zum Unfallhergang vom Mittwochmorgen nehmen die VBZ am Mittwoch keine Stellung. Sie verweisen auf die laufenden Ermittlungen. Die Leiterin Medienstelle der VBZ, Judith Setz, sagt auf Anfrage: «Unfallereignisse werden jeweils eingehend analysiert, damit wir allfällige Sicherheitsrisiken erkennen und gegebenenfalls Massnahmen ergreifen können.» Zudem seien die Stadtzürcher Fussgängerstreifen im Rahmen des Projekts «Zebra-Safari» der Dienstabteilung Verkehr in den vergangenen Jahren geprüft und Anpassungen vorgenommen worden. 

Tram bremst dreimal langsamer als Auto

Ein Restrisiko bleibt gemäss Setz immer bestehen. «Selbst wenn eine drohende Kollision vom System erkannt wird, benötigt das Tram eine gewisse Zeit, um die vielen Tonnen abzubremsen.» Der Bremsweg eines Trams sei etwa dreimal so lang wie der eines Autos. Das Warnsystem müsse zudem praktikabel sein: Wenn es zu sensibel eingestellt ist, könnte es Bremsungen auslösen, obwohl eine Person lediglich in Tramnähe die Strasse kreuzt. 

Zu reden gab jüngst der Tram-Airbag, den die VBZ in den vergangenen Jahren zusammen mit dem Hersteller Alstom getestet haben. Analog der Airbags in Motorfahrzeugen sollte er sich bei einer drohenden Kollision selbstständig aufblasen und somit diese abfedern. Ein serienreifes Produkt gebe es derzeit allerdings noch nicht, sagt Setz.

sip/dsa