Bittere ZSC-NiederlageUnd dann schlugen die Schweden eiskalt zu
Die ZSC Lions waren im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Rögle ebenbürtig – und verloren in letzter Minute 3:4. Ihre Chancen aufs Weiterkommen sind aber intakt.
Rikard Grönborg war den ganzen Abend unter Strom, fluchte, haderte, jubelte – und zog dann doch frustriert von dannen. Das Champions-League-Duell gegen das Spitzenteam Rögle aus seiner Heimat lag dem schwedischen ZSC-Coach besonders am Herzen. Das war nicht zu übersehen. Und er durfte durchaus zufrieden sein mit dem Auftritt seiner ZSC Lions. Doch weil sie zu wenig kaltblütig waren, verpassten sie eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel in einer Woche.
Nachdem Geering (50.) nach magistraler Vorarbeit Malgins auf 3:3 ausgeglichen hatte, standen die Zürcher dem vierten Tor sehr nahe. Sie bedrängten Calle Clang, den 19-jährigen Goalie Rögles, doch sie brachten den Puck einfach nicht ins Tor. Und dann fuhren die schwedischen Gäste in der Schlussminute noch einen blitzschnellen Konter, den Jonsson mit dem 4:3-Siegestreffer krönte. Eiskalt, wie man sich das von den Schweden gewohnt ist.
Trotzdem: Die Zürcher haben immer noch alle Chancen auf ein Weiterkommen. In Hin- und Rückspiel zählt das Gesamtskore. Ist dieses ausgeglichen, entscheidet eine Overtime oder sogar ein Penaltyschiessen. Und in der Gruppenphase zeigten sich die ZSC Lions stark in der Fremde, siegten sie bei IFK Helsinki (2:0) und Mlada Boleslav (1:0) und unterlagen sie dem schwedischen Leader Frölunda erst 3:4 in Overtime.
Im Rückspiel gegen Rögle ist nun ein Sieg gefragt. Das ist möglich, wenn die Zürcher noch einige Details korrigieren. Was das Tempo und das Körperspiel angeht, können sie gut mithalten. Nun gilt es, nochmals das Powerplay Rögles genau zu studieren. Denn die ersten drei Gegentore kassierten die ZSC Lions in Unterzahl. Im Powerplay läuft der Puck bei den Schweden wie an einem unsichtbaren Faden gezogen von Stock zu Stock, bis die Schussbahn frei ist.
Die schwedische Lektion in Sachen Überzahlspiel war eindrücklich. Rögle hat nun in sieben Champions-League-Spielen 13 Powerplaytore erzielt – ein klarer Bestwert in diesem Wettbewerb. Bei den Zürchern hingegen fehlte diese Selbstverständlichkeit mit einem Mann mehr. Dafür weist das Team, das sah man immer wieder, mehr individuelle Klasse auf. Nun gilt es, diese noch vermehrt auszuspielen. Das ist bisher das Thema der Saison.
In der Meisterschaft ist das Playoff noch weit weg. Doch in der Champions League gilt es für die ZSC Lions am nächsten Dienstag ernst. Man darf gespannt sein, ob sie an dieser Herausforderung wachsen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.