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Rücktritt von Lukas Flüeler
«Nicht, dass es heisst: Es ist langsam Zeit, dass er packt»

Den Blick nach vorne gerichtet: Lukas Flüeler wechselt im Frühjahr 2022 in die Privatwirtschaft.
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Am Freitagabend siegten Sie mit den ZSC Lions noch 4:1 in Lugano, nun geben Sie Ihren Rücktritt per Ende Saison bekannt. Wie kam es dazu?

Ich bin heute um 7 Uhr aufgestanden und habe es entschieden. (lacht) Nein, natürlich nicht. Der Prozess begann vor gut einem Monat, als Sie ein Interview mit mir führten. Gedanken machte ich mir schon vorher. Schon vor dieser Saison. Ich sagte mir nach der verpatzten letzten Saison: Ich will nochmals um einen Vertrag kämpfen, mein bestes Eishockey zeigen, alles andere ausblenden. Ich hatte inzwischen sehr positive Gespräche mit Sven (Leuenberger, dem Sportchef). Er gab mir Zeit, mir das Ganze durch den Kopf gehen zu lassen. Ich arbeite ja schon jetzt gleichzeitig nebenbei, 30 Prozent bei der Swiss Life. Nun hat sich da eine Möglichkeit ergeben, die ich packen wollte.

Was heisst gute Gespräche mit Leuenberger? Hat er Ihnen einen Vertrag angeboten?

Es hätte schon eine Lösung gegeben. Aber es ging nicht darum, wie viel Geld oder wie viele Jahre. Sondern zuerst einmal darum, den Puls zu spüren. Ob ich nochmals bleiben könnte in dieser Rolle. Die Novemberpause ist immer eine Zäsur, in der entschieden wird. Es hätte schon eine Möglichkeit gegeben. Aber ich entschied mich dagegen.

«Für mich war klar: Ich möchte, wenn ich abtrete, noch ein Goalie sein, der in den Spiegel schauen kann.»

Sie wurden gerade 33. Normalerweise spielen Goalies bis 35, 36. Zugs Leonardo Genoni ist noch ein Jahr älter als Sie. Wieso schon jetzt?

Es ist bei jedem individuell. Jeder hat seine Vorstellung, wann, wie und wo er seine Karriere beenden möchte. Für mich war klar: Ich möchte, wenn ich abtrete, noch ein Goalie sein, der in den Spiegel schauen kann. Ich bin sehr glücklich damit, wie ich in dieser Saison zum Siegen zurückgefunden habe. Und ich möchte meine Karriere beenden, da mein Körper noch mitmacht. Es ist der richtige Zeitpunkt.

Welche Möglichkeit hat sich für Sie ergeben bei der Swiss Life?

Ich arbeite jetzt schon bei der Swiss Life in einem mega lässigen Team. Ich komme aus dem Teamsport und habe da ein ähnliches Arbeitsklima. Wir haben es sehr gut miteinander. Ich arbeite im Project Controlling. Das heisst: Alle Projekte, die durch die Swiss Life laufen, gehen bei uns durch. Sei das IT, HR und so weiter. Es ist sehr spannend. Ich freue mich, da weiterzumachen. Und umso schöner ist, dass die Swiss Life noch einen Bezug zum neuen ZSC-Stadion hat, der Swiss Life Arena.

Werden Sie auch beim Stadion involviert sein?

Nein, da bin ich nicht involviert. Aber ich werde es natürlich von beiden Seiten beobachten.

Sie spielen seit 14 Jahren beim ZSC und haben im Team viele Freunde. Wann haben Sie Ihren Rücktritt da kommuniziert?

In dieser Woche. Zuerst jenen, die ich am längsten kenne wie Patrick Geering oder Reto Schäppi. Mit Geering habe ich viel durchgemacht. Von Anfang an, als ich von GC zum ZSC hochgekommen bin. Mir war wichtig, dass er es zuerst erfährt. Wir haben in diesen 14 Jahren immer das Zimmer geteilt in der Champions League. Etwa beim Final gegen Magnitogorsk in Rapperswil im Seedamm.

Wie hat Geering reagiert?

Er versteht mich und hat mir gratuliert. Es ist schade, geht dieser Weg zu Ende. Aber es ist für mich eine Riesenmotivation, nochmals alles reinzuwerfen.

«Grönborg hat mir auch gratuliert. Er sagte, es sei immer schön, wenn man die Entscheidung selber in der Hand habe.»

Was hat Coach Rikard Grönborg gesagt?

Er hat mir auch gratuliert. Er sagte, es sei immer schön, wenn man die Entscheidung selber in der Hand habe. Mir war wichtig, selber zu entscheiden. Ich wollte nicht, dass es heisst: Es ist langsam Zeit, dass er packt. Grönborg weiss aber auch, dass sich dadurch für mich nichts ändert in den nächsten Spielen, in dieser Saison.

Sie holten die letzten beiden ZSC-Siege gegen die SCL Tigers (5:2) und Lugano (4:1). Hat Ihnen das den Entscheid nicht noch schwerer gemacht?

Nein. Wie gesagt: Ich bin froh, bin ich zurück in der Erfolgsspur. Ich habe nochmals extrem viel investiert. Das begann schon im Sommer mit einem Extratrainer. Und jeder Sieg gibt mir Vertrauen. Das ist extrem wichtig, spielt sich doch bei einem Goalie 95 Prozent im Kopf ab. Ich hoffe, ich kann das bis zum Schluss durchziehen.

Gibt es einen Abschluss, der Ihnen vorschwebt?

(lacht) Das sollte man einen Hockeyspieler nie fragen. Man nimmt Tag für Tag. Aber natürlich wäre es schön, wenn ich das letzte Spiel mit einem Sieg beenden könnte. Und Sie wissen ja, was das heisst.

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