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Jetzt warten Europas Spitzenclubs
YB schafft nach wildem Ritt den Einzug in die Champions League

Späte Erleichterung: Felix Mambimbi trifft in der Nachspielzeit gekonnt zum 3:2 und sichert YB die Teilnahme an der Champions League.
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Die Hoffnung auf die Champions League lebt. Aber sie ist kleiner geworden. Es ist am Dienstagabend Pause in Budapest. Ferencváros führt 2:1, die Zuschauer verabschieden ihr Team mit frenetischem Applaus in die Katakomben. Was für die Ungarn schlecht begann, hat sich zu einem Fest entwickelt.

Vier Minuten sind absolviert, als Cédric Zesiger nach einem Corner mit dem Kopf zum 1:0 trifft. Die Jubelschreie von YB-Trainer David Wagner sind sogar auf der Tribüne hörbar, so still ist es plötzlich in der Groupama-Aréna. Die Young Boys, die sich in beiden Partien gegen Cluj sowie im Hinspiel letzten Mittwoch in Bern Fehlstarts leisteten, erleben den perfekten Beginn. Ferencváros, Fradi genannt, benötigt nun schon zwei Tore, um zumindest die Verlängerung zu erzwingen. Wie sicher sich die Young Boys in dieser Phase fühlen, zeigt sich in einer Aktion Nicolas Ngamaleus, der einen langen Seitenwechsel mit verschränkten Beinen kontrolliert.

Auftakt in eine turbulente Partie: Cédric Zesiger erzielt per Kopf das frühe 1:0.

Doch was in der 12. Minute mit einem ersten zaghaften Versuch des Heimteams durch Ryan Mmaee beginnt, entwickelt sich zu einem Sturmlauf. Bald steht es 1:1, weil der wiedergenesene Goalie David von Ballmoos eine Flanke zur Mitte lenkt und Henry Wingo einschiebt. Und noch vor Ablauf der ersten halben Stunde dreht Fradi die Partie, Mmaee ist wie Zesiger nach einem Corner erfolgreich. 4:4 beträgt das Gesamtskore, auch das Rückspiel ist ein wilder Ritt. Dazu passt, dass YB-Rechtsverteidiger Quentin Maceiras nach einem Vorstoss zwischenzeitlich den Pfosten trifft.

Unbeeindruckte Young Boys

Dass es eine unangenehme Partie für YB werden würde, zeichnet sich schon lange vor Beginn ab. Maskenlose weiss-grüne Massen drängen sich zu der im Ferencváros-Bezirk gelegenen Groupama-Aréna. Corona? Scheint hier in Vergessenheit geraten zu sein.

Eine Stunde vor Anpfiff ist der Fansektor bereits fast voll, und als die Young Boys um 20.20 Uhr den Rasen zum Aufwärmen betreten, werden sie mit gellenden Pfiffen empfangen. Das Stadion mit den steilen Tribünen ist ein Hexenkessel, die Stimmung erinnert ans Playoff zur Champions League 2018 und 2019, als YB in Zagreb und Belgrad gastierte.

In dieser Atmosphäre also versuchen die Young Boys nun, die Hoffnung am Leben zu halten. Die Halbzeitpause hat ihnen gutgetan, Christian Fassnacht drängt in den Strafraum, dann setzt Jordan Siebatcheu einen Kopfball zu hoch an. Die Berner sind jetzt bissiger, aktiver. Meschack Elia macht eine Finte, flankt, Fassnacht trifft in der 56. Minute zum 2:2. YB steht wieder mit einem Fuss in der Königsklasse. Die Antwort nach dem Seitenwechsel ist eindrücklich. (Zum Match-Ticker gehts hier.)

Brachte YB wieder auf Kurs: Christian Fassnacht bejubelt sein Tor zum 2:2.

Was folgt, passt zu dieser spektakulären, ja dramatischen Affiche. YB drängt auf die Führung. Maceiras, der den gesperrten Silvan Hefti mehr als vorzüglich ersetzt, lanciert Ngamaleu, ein Lupfer, ein Pfostentreffer, die Young Boys verpassen die Vorentscheidung um Zentimeter. Doch Sekunden später tut ihnen Aissa Laidouni den Gefallen und foult den eingewechselten Michel Aebischer hart. Der Platzverweis ist die Konsequenz.

Spätestens jetzt ist die Basis zum Weiterkommen stabil. Aber es bleibt keine Zeit zum Durchschnaufen. Ngamaleu wird nach einem Dribbling im Strafraum derart deutlich gefoult, dass es nur einen Entscheid geben kann. Siebatcheu hat die Gelegenheit, alles klarzumachen, er scheitert mit seinem Penalty an Goalie Denes Dibusz. Die Dramaturgie ist um eine spektakuläre Wendung reicher: vier Tore, ein verschossener Elfmeter und eine Rote Karte – das Rückspiel steht dem Hinspiel in nichts nach.

Jetzt lockt ein attraktives Los

Und auch dieses endet für YB im Hoch. Der Gegner ist in Unterzahl zu keiner Antwort mehr fähig. Im Gegenteil: Der eingewechselte Felix Mambimbi besorgt in der Nachspielzeit mit dem 3:2 die Entscheidung. Noch einmal wird es ganz still in Budapest. Jetzt sind auch die Jubelschreie der YB-Ersatzspieler gut hörbar, in den Reihen des Schweizer Meisters gibt es kein Halten mehr. Um 22.51 Uhr erreichen die Young Boys zum zweiten Mal die Champions League, es ist ein weiterer Meilenstein in ihrer erfolgreichen Geschichte. Einer, der ihnen bis zu 30 Millionen Franken einbringen kann.

Nun lockt ein äusserst attraktives Los. Messi mit Paris in Bern, in München gegen Lewandowski sowie in Amsterdam bei Ajax – das ist vor der Auslosung der Gruppenphase am Donnerstag in Istanbul (18 Uhr) nur eines von x reizvollen Szenarien.

Greifen nach den Sternen: Nicolas Bürgy, Michel Aebischer, Sandro Lauper, Vincent Sierro und Quentin Maceiras (von links).

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