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Abstimmung 24. November Stadt Zürich
Warum die Jungen Grünen keinen 108 Meter hohen UBS-Turm in Altstetten wollen

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Knapp so gross wie ein Fussballfeld ist das Areal mit der sperrigen Bezeichnung «VZA1». Es gehört der UBS, liegt direkt beim Bahnhof Altstetten und grenzt an die Max-Högger-Strasse und die Aargauerstrasse. Das Geschäftsgebäude auf dem Areal ist sanierungsbedürftig und soll einem Hochhaus mit Holzelementen, Solarpanels und begrünten Fassaden weichen.

Weil das Hochhaus mit seinen 108 Metern höher und breiter wird als in der Bau- und Zonenordnung vorgesehen, braucht es dafür einen privaten Gestaltungsplan. Gegen diesen haben die Jungen Grünen das Referendum ergriffen, deshalb kommt er am 24. November an die Urne.

Wie sehen die Hochhauspläne aus?

Der UBS-Turm würde sich in die Skyline von Zürich-West einreihen. Mit seinen 108 Metern wäre er neben den geplanten Türmen des Hardturmprojekts (137 Meter), dem Prime Tower (126 Meter) und dem Swissmill-Silo (118 Meter) auf dem vierten Platz.

Entworfen haben das Hochhaus das japanische Architekturbüro Kengo Kuma and Associates (KKAA) sowie die Berner Architekten Itten+Brechbühl. Die Holz-Beton-Hybridkonstruktion soll bis zu 2700 UBS-Mitarbeitenden Platz bieten.

Das Hochhaus soll mit Solarzellen ausgestattet werden. CO2-Emissionen sollen auf ein Minimum reduziert werden. Teile der Fassaden und Terrassen werden zudem begrünt, rund um den Neubau sollen Bäume gepflanzt werden.

Wieso wird das alte Gebäude nicht einfach saniert?

Die UBS will den zentralen Standort am Bahnhof Altstetten ausbauen und Mitarbeitende von anderen Standorten in Altstetten zusammenziehen. Der Standort eigne sich «dank dem hervorragenden Bahnangebot», so die UBS.

Warum braucht die UBS Platz für so viele Mitarbeitende?

750 Mitarbeitende sind heute im bisherigen Bau an der Max-Högger-Strasse 81 tätig, wobei das Gebäude auch die «UBS Universität» beherbergt. Im geplanten Neubau können bis zu 2700 Personen arbeiten. Man wolle damit Mitarbeitende an «strategischen Standorten zusammenführen», so die UBS auf Anfrage.

Werden im UBS-Hochhaus Wohnungen gebaut?

Nein. Wohnungen sind im Ersatzneubau nicht vorgesehen, die Bauvorschriften erlauben keine Wohnnutzung auf diesem Areal. Zulässig sind hingegen kleinere Einkaufsläden, Restaurants oder Cafés und Kinderbetreuungseinrichtungen. Diese sind im Erdgeschoss des Hochhauses vorgesehen. Für die Öffentlichkeit soll zudem ein Teil der UBS-Dachterrasse 25 Stunden pro Woche frei zugänglich sein.

Viel Grün, Holz und Solarpanels: Das Hochhaus soll durch eine nachhaltige Hülle bestechen.

Wer ist gegen das UBS-Hochhaus und warum?

Die Jungen Grünen haben gegen den «Gestaltungsplan Areal VZA1» das Referendum ergriffen. Im Gemeinderat stimmten die Grünen und die AL gegen den Ersatzneubau.

Der Abriss und Neubau von Gebäuden verursache eine grosse Menge Treibhausgase, insbesondere Hochhäuser seien ökologisch besonders problematisch, so die Jungen Grünen. An diesen Tatsachen würden auch der «Einsatz von Holz und ein paar Kletterpflanzen» nichts ändern.

Zudem kritisiert die Jungpartei, dass das grosse Bürogebäude den Druck auf den Wohnungsmarkt steigere. «Die UBS baut nicht etwa entsprechende Wohnungen für ihre Mitarbeitenden oder für jene, die von ihnen verdrängt werden. Das muss dann die Stadt übernehmen.»

Der UBS werde mit dem Gestaltungsplan die Möglichkeit zur «Spektakelarchitektur» geboten, und ein Hochhaus werde gebaut, das 30 Meter höher sei als eigentlich erlaubt, kritisierte die Grünen-Gemeinderätin Brigitte Fürer.

Werden bei einem Nein zum Gestaltungsplan Wohnungen statt eines Hochhauses gebaut?

Nein. Dafür bräuchte es eine Umzonung des Gebietes. Das sei auch nicht das Ziel der Jungen Grünen, so die Partei auf Anfrage. «Vielmehr setzen wir uns gegen eine Verschlimmerung der Wohnsituation in Zürich ein.»

Wer ist für den Ersatzneubau mit UBS-Hochhaus?

Im Gemeinderat sprach sich eine deutliche Mehrheit (87 Ja-Stimmen gegen 24 Nein) für den Gestaltungsplan und das UBS-Hochhaus aus. Sowohl die bürgerlichen Parteien als auch die SP befürworten den Ersatzneubau beim Bahnhof Altstetten. Die geplante Überbauung sei ein «Vorzeigeprojekt in Sachen ökologischer Hochhausbau», hiess es aus der SP. Der Ersatzneubau biete eine sinnvolle Zentralisierung von Arbeitsplätzen in Bahnhofsnähe.

Das UBS-Hochhaus sei ein städtebaulicher Gewinn für Altstetten, und man habe bei der Projektplanung viel Wert auf die Gestaltung des öffentlichen Bereiches gelegt, so die Befürworter weiter. Oberirdische Parkplätze würden verschwinden und Platz für Fuss- und Velowege machen. Zudem sei es vorbildlich, dass die UBS bereits die Hochhausrichtlinien berücksichtige, die noch gar nicht in Kraft seien.

Hat die Fusion von CS und UBS einen Einfluss auf das Hochhaus?

Der private Gestaltungsplan wurde bereits im Jahr 2022 eingereicht. Die Übernahme der Credit Suisse fand erst ein Jahr später statt.