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FCSG-Präsident Hüppi schäumt
«Typen mit dieser Gesinnung haben in unserem Stadion nichts zu suchen»

FCSG-Präsident Matthias Hüppi ist wütend und schockiert.
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Diffamierende und rassistische Äusserungen von den Tribünen sind in der Fussball-Szene keine Seltenheit. Fans, die regelmässig im Stadion sind, bekommen so einige Ausfälligkeiten mit, die von Supportern aufs Feld geschleudert werden. Der Vorfall um Aiyegun Tosin vom Donnerstag unterscheidet sich dabei in einem wichtigen Punkt: Statt rund 15’000 Zuschauer waren wegen der Corona-Pandemie gerade mal 750 zugelassen – die Beleidigungen gegen den Nigerianer waren deshalb gut auszumachen (ab 14.05 Minuten im Video).

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Zwar befand sich auch FCSG-Präsident Matthias Hüppi im Stadion, doch die Beschimpfungen bekam er selber nicht mit. «Ich bin wütend und schockiert», sagt der 62-Jährige. Man werde alles tun, um diese Person ausfindig zu machen. Den St. Gallern stehen dabei mehrere Mittel zu Verfügung. Alle 750 Zuschauer, die sich am Donnerstag im Stadion befanden, sind registriert. Ausserdem wird der FCSG seine Stadion-Kameras hinzuziehen. «Typen mit dieser Gesinnung haben in unserem Stadion nichts zu suchen; er fliegt raus», schiesst es aus Hüppi heraus. « Aussagen dieser Art widersprechen unserer Grundhaltung diametral und werden bekämpft.»

Der FCSG wird zudem Strafanzeige einreichen. Und er ist überzeugt, dass der Fehlbare überführt wird: «Die Chancen stehen gut, dass wir ihn finden.» Hüppi trifft dieser Vorfall speziell. Denn, so wie er selber hervorhebt, ist auch der FCSG ein Beispiel dafür, dass die Zusammenarbeit von Menschen von verschiedener Herkunft, Hautfarbe und Religion im Fussball funktioniert. Deshalb ist der Präsident so betroffen. «Wir lassen uns diese Grundsätze von niemandem beschädigen. Wir entschuldigen uns in aller Form beim Spieler Aiyegun Tosin und beim FC Zürich.»

Tosin hat Beleidigungen nicht verstanden

Auch der FCZ hat von der Situation mittlerweile mitbekommen und lässt auf Anfrage ausrichten, dass Tosin während des Spiels immer wieder provoziert worden sei. Die Verwarnung gegen ihn – wegen des an die Lippen gelegten Fingers – verwundert die Zürcher, da diese Geste doch immer wieder gemacht werde. Ausserdem habe man mit Tosin nach dem Spiel gesprochen und der Nigerianer – der bereits mit 22 Jahren ein ereignisreiches Leben vorzuweisen hat – habe gesagt, er habe die Beleidigungen gar nicht verstanden, da er kaum Schweizerdeutsch versteht. Der FCZ wird keine weiteren Schritte einleiten.

Nicht so Hüppi, der sagt: «Der wird dafür büssen.» Und: «mit so einem will der FCSG nichts mehr zu tun haben.» Und noch etwas missfällt Hüppi: die mangelnde Zivilcourage. In dieser Saison habe es bereits einmal einen Vorfall gegeben, als ein FCSG-Zuschauer durch rassistische Gesten aufgefallen war. Dieser wurde von den anderen anwesenden Fans eigenhändig aus dem Stadion befördert – und mit einem Stadionverbot belegt. Das ist am Donnerstag offenbar nicht geschehen, Hüppi hätte das erwartet. «So viel Zivilcourage wünsche ich mir für die Zukunft.»

Hüppi wird dafür sorgen, dass der FCSG beim Heimspiel gegen Thun am Sonntag seine Haltung öffentlich bemerkbar mache. Denn: «Es gibt kein Pardon, keinen Millimeter Spielraum.»

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