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Erdbeben in Taiwan
Retter suchen nach Dutzenden Vermissten

This photo taken by Taiwan's Central News Agency (CNA) on April 4, 2024 shows bulldozers being used to remove debris near a damaged building in Hualien, after a major earthquake hit Taiwan's east. Taiwan rescuers worked on April 4 to reach scores of people trapped in highway tunnels as engineers began a massive clear-up operation a day after the island's biggest earthquake in a quarter of a century. (Photo by CNA / AFP) / Taiwan OUT - China OUT - Macau OUT / Hong Kong OUT RESTRICTED TO EDITORIAL USE
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Nach dem Erdbeben in Taiwan haben Rettungskräfte am Donnerstag nach Dutzenden Vermissten gesucht. Das stärkste Erdbeben in dem Land seit fast einem Vierteljahrhundert kostete am Mittwochmorgen (Ortszeit) mindestens zehn Menschen das Leben.

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Fast 1070 Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Viele andere strandeten in abgelegenen Gebieten oder warteten in Zelten die weiteren Entwicklungen ab. Die lokalen Behörden gaben die Stärke des Bebens zunächst mit 7,2 an. Die US-Erdbebenwarte USGS sprach von einer Stärke von 7,4.

Tents for local residents evacuated following an earthquake are seen at a temporary center at an elementary school in Hualien on April 4, 2024. At least nine people were killed and more than 1,000 injured by a powerful earthquake in Taiwan that damaged dozens of buildings and prompted tsunami warnings as far as Japan and the Philippines before being lifted. (Photo by Sam Yeh / AFP)

In der östlichen Küstenstadt Hualien in der Nähe des Epizentrums setzten Arbeiter einen Bagger ein, um ein beschädigtes Gebäude mit Baumaterialien zu stabilisieren. Bürgermeisterin Hsu Chen-wei hatte zuvor erklärt, dass 48 Wohngebäude beschädigt worden seien.

In this image taken from a video footage run by TVBS, a partially collapsed building is seen in Hualien, eastern Taiwan on Wednesday, April 3, 2024. A powerful earthquake rocked the entire island of Taiwan early Wednesday, collapsing buildings in a southern city and creating a tsunami that washed ashore on southern Japanese islands. (TVBS via AP)

Einwohner der Stadt schliefen teils noch in Zelten. Die wichtigste Verbindungsstrasse in die Hauptstadt Taipeh war am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) noch immer geschlossen. Einige lokale Bahnverbindungen nach Hualien wurden wieder aufgenommen. Auch bei einem der weltweit wichtigsten Hersteller von Computerchips, der Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., lief der Betrieb weitgehend wieder normal.

A family rests after being evacuated from the earthquake area at a temporary center at an elementary school in Hualien on April 4, 2024. At least nine people were killed and more than 1,000 injured by a powerful earthquake in Taiwan that damaged dozens of buildings and prompted tsunami warnings as far as Japan and the Philippines before being lifted. (Photo by Sam Yeh / AFP)

Hendri Sutrisno, ein 30-jähriger Universitätsprofessor, verbrachte die Nacht zusammen mit seiner Frau und dem gemeinsamen Baby aus Angst vor Nachbeben in einem Zelt. «Wir sind aus der Wohnung gerannt und haben vier bis fünf Stunden gewartet, bevor wir wieder nach oben gingen, um einige wichtige Dinge wie unsere Brieftasche zu holen. Und seitdem bleiben wir hier, um die Lage zu beurteilen», sagte er. Andere wagten es nach eigenen Angaben nicht, in ihre beschädigten Häuser zurückzukehren. Ministerpräsident Chen Chien-jen besuchte am Morgen Betroffene in einer Notunterkunft.

10 Tote im Nationalpark

Von den zehn Todesopfern starben mindestens vier im Taroko-Nationalpark, einer für seine Schluchten und Kliffe berühmten Touristenattraktion, die etwa 150 Kilometer von Taipeh entfernt liegt.

Etwa 690 Menschen wurden am Donnerstag zunächst noch vermisst oder waren an abgelegenen Orten gestrandet, darunter mehr als 600, die nach Angaben der nationalen Feuerwehrbehörde in einem Hotel in dem Nationalpark gefangen waren. Nach Angaben der Behörden waren die Angestellten und Gäste in Sicherheit und hatten Essen und Trinken. Die Strassen zum Hotel seien fast wieder instand gesetzt, hiess es.

Gestrandete und Gerettete

Auch von anderen Gestrandeten, darunter zwei Dutzend Touristen und sechs Universitätsstudenten, hiess es, sie seien sicher. 60 Arbeiter, die einen Steinbruch wegen blockierter und zerstörter Strassen nicht hatten verlassen können, seien befreit worden, erklärten die Behörden. Sechs Arbeiter aus einem weiteren Steinbruch seien per Helikopter gerettet worden. Bei etwa 40 Menschen, die sich Berichten zufolge in dem Nationalpark befanden und bei denen es sich überwiegend um Hotelangestellte handelte, bestand zunächst kein Kontakt mit den Behörden.

Taiwan wird regelmässig von Erdbeben heimgesucht. Die Bevölkerung ist gut darauf eingestellt. Zudem gibt es strenge Bauvorschriften, um sicherzustellen, dass Gebäude erdbebensicher sind. In Hualien kam es zuletzt im Jahr 2018 zu einem tödlichen Erdbeben, das 17 Menschen das Leben kostete. Bei dem schlimmsten Beben der jüngeren Vergangenheit in Taiwan mit der Stärke 7,7 am 21. September 1999 kamen 2400 Menschen zu Tode, etwa 100 000 weitere wurden verletzt.

China bietet Taiwan Unterstützung an

China hat Taiwan Hilfe angeboten. Die Behörden in China seien über die Lage sehr besorgt, sagte die Sprecherin des chinesischen Büros für Taiwan-Angelegenheiten, Zhu Fenglian, am Mittwoch in Peking. Das Festland beobachte die Situation und sei bereit, Katastrophenhilfe anzubieten.

Ob Taiwan die Hilfe Chinas annehmen wird, blieb zunächst offen. Zwischen den beiden Staaten gibt es immer wieder Spannungen, weil Peking die Insel zum Gebiet Chinas zählt, obwohl in Taiwan seit Jahrzehnten eine unabhängige und demokratisch gewählte Regierung an der Macht ist.

Beben der Stärke 6,0 erschüttert japanische Region Fukushima

Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am Donnerstag auch den Nordosten Japans erschüttert. Der japanischen Wetterbehörde zufolge ereignete sich das Beben in der nordöstlichen Region Fukushima – eine Tsunami-Warnung wurde nicht herausgegeben. Unmittelbar nach dem Erdbeben, dessen Epizentrum in einer Tiefe von 40 Kilometern lag und das auch in der Hauptstadt Tokio zu spüren war, gab es keine Berichte über Schäden oder Verletzte.

Japan liegt in einem der tektonisch aktivsten Gebiete der Welt und verfügt über strenge Baunormen, die sicherstellen sollen, dass die Gebäude auch starken Beben standhalten. Die Inselgruppe mit rund 125 Millionen Einwohnern wird jedes Jahr von etwa 1500 Erschütterungen heimgesucht, von denen die meisten keine Schäden anrichten.

Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Bebens mit 6,1 an und bezifferte die Tiefe mit 40,1 Kilometern.

DPA/wy