Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Neun Bewohner an Covid gestorben
Trychler vor Altersheim sorgen für Kopfschütteln

Das beschauliche Giswil im Kanton Obwalden mit 3666 Einwohnern.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Vor einem Altersheim in Giswil OW haben sich am Mittwochabend Freiheitstrychler mit Fackeln versammelt. Im Heim sind zuvor neun Bewohner an Covid-19 gestorben. Nach Berichten, wonach die Mitarbeitenden keine Masken getragen hätten, hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Die Trychler hielten eine Schweigeminute ab und legten vor dem Heim Kerzen nieder. «Es geht nicht nur um Politik, sondern um den Menschen. Es war uns ein Anliegen, um die Toten zu trauern», sagt ein 32-jähriger Teilnehmer zum «Blick». Und fügt hinzu: «Dass Bewohner von Pflegern mit Masken während zweier Jahre kein Lächeln sehen, ist für mich viel schlimmer, als wenn man an Corona erkrankt. Und dann sterben halt Einzelne.» Die Gruppierung, die regelmässig zu Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen aufruft, erlangte spätestens dann grössere Bekanntheit, als Bundesrat Ueli Maurer im Shirt der Freiheitstrychler für Fotos posierte.

Die Aktion sorgte in den sozialen Medien für etliche Kommentare. Auf Twitter wird der Trauermarsch von mehreren Usern als «zynisch» und «scheinheilig» kritisiert. Andere beschreiben den Vorfall als «pietätlos» oder «kriminell». Aufgrund der weissen Kutten und Fackeln werden auch Vergleiche mit dem Ku-Klux-Klan gezogen.

Heim: Kein Zusammenhang zwischen Maske und Ausbrüchen

In dem Altersheim mit rund 75 Mitarbeitenden, 50 Pflegeplätzen, Mietwohnungen sowie einem begleiteten Wohnen sind innert zwei Wochen neun Personen an Covid-19 verstorben. Medien berichteten in den vergangenen Tagen über angeblich systematisches Nichtbeachten der Maskenpflicht im Sommer beim Heimpersonal. Gestützt darauf wurde ein polizeiliches Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Vor dem Aufmarsch der Trychler äusserte sich der Geschäftsführer des Altersheims, Daniel Kiefer, am Mittwoch an einer Pressekonferenz zu den Geschehnissen. Man habe die Maskenpflicht als «Empfehlung aufgenommen», dies vor allem in der «wärmeren Jahreszeit», erklärte Kiefer. Es sei schwierig, mit betagten Menschen mit Masken zu arbeiten. Einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Tragen von Masken und den Todesfällen schliesse man hingegen aus. «Wir sehen nicht unbedingt einen zwingenden Zusammenhang zwischen Maske und Ausbrüchen.»

Man habe jedoch bereits vor dem Corona-Ausbruch wieder mit Masken gearbeitet, so Kiefer. «Darum gibt es auch nichts zu bereuen. Sobald wir merkten, dass es kritisch wurde, haben wir die Masken sofort wieder angelegt.»

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

/sep