Politische Wirren in GrossbritannienTruss räumt Fehler ein – und stürzt in Umfrage ab
Die britische Premierministerin tadelt sich selbst für die Vorbereitung des umstrittenen Steuersenkungsplans. Ihre Zustimmungswerte sind mittlerweile tiefer als die von Vorgänger Johnson kurz vor seinem Rücktritt.
Die britische Premierministerin Liz Truss hat Fehler bei der Einführung ihrer umstrittenen Steuersenkungen eingeräumt. «Ich stehe zu dem angekündigten Paket», sagte Truss dem Fernsehsender «BBC» am Sonntag zum Start des Tory-Parteitags in Birmingham. «Ich sehe aber ein, dass wir es besser hätten vorbereiten sollen», gab sie zu. Ihre Regierung habe einen «klaren Plan», um mit der Energiekrise und der Inflation fertig zu werden und die Wirtschaft wieder anzukurbeln, bekräftigte die Regierungschefin.
Grossbritannien leidet unter der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten und einer hohen Inflation. Die Strom- und Gaspreise für die Verbraucher werden im Oktober vermutlich um 80 Prozent steigen, viele Firmen stehen wegen der hohen Energiekosten vor dem Aus. Das britische Pfund war gegenüber dem Dollar auf einen historischen Tiefstand gefallen.
Die Opposition führt den Absturz der Währung auf die Haushaltspläne der neuen Regierung zurück. Diese sehen Steuersenkungen – auch für die Spitzenverdiener – und eine höhere Staatsverschuldung vor.
In einer aktuellen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Opinium für den «Observer» durchgeführt hat, sind die Zustimmungswerte für Truss unter den Briten innerhalb einer Woche von -9 auf einen Wert von -37 gefallen – nach Angaben des Instituts tiefer als der Wert von Ex-Premier Boris Johnson kurz vor dessen erzwungenem Rücktritt (-28).
SDA/nlu
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